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0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

Titel: 0209 - Ein Souvenir aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vermochten, wenn ihr Besitzer damit umzugehen wußte. Seit längerer Zeit schon bediente sich Zamorra dieses Amuletts, aber bis zum heutigen Tage hatte er nur einen winzigen Bruchteil der Geheimnisse entschleiern können, die in der Silberscheibe verborgen waren. Aber er hatte es sich angewöhnt, sie stets bei sich zu tragen, weil sie im Grunde sein einziger Schutz gegen Einflüsse der Schwarzen Magie war. Und sie verstärkte sein magisches Können in nicht unerheblichem Maße.
    Jetzt setzte er das Amulett bewußt ein!
    Er richtete seine suchende Kraft auf Josepe Pereira, um ihn abzutasten, wes Geistes Kind dieser amerikanische Mexikaner war. Aber dann war er fast enttäuscht, als er das negative Resultat akzeptieren mußte.
    Jos war weder ein Dämon noch ein von einem Dämon Besessener und besaß auch keine Zauberkräfte. Aber plötzlich wandte Jos sich auf seinem Sitz um und warf Zamorra einen seltsamen Blick zu.
    Hatte er das Suchen gespürt? Verfügte er über so schwach ausgeprägte Para-Kräfte wie Zamorra, daß er das Tasten gespürt hatte, das Amulett aber seinerseits bei der flüchtigen Kontrolle nicht feststellen konnte?
    »Wissen Sie, wie lange wir noch fliegen, Jos?« fragte Zamorra, um die Situation etwas zu entschärfen. Mochte Jos jetzt glauben, nur der Ahnung gefolgt zu sein, daß Zamorra ihm im nächsten Moment diese Frage hatte stellen wollen.
    »Noch zwei Stunden, mon ami…«
    Der Parapsychologe bedankte sich. Fragend sah Nicole ihn an.
    »Nichts«, flüsterte er. »Magisch ist Jos sauber. Aber das er gelogen hat, gibt mir trotzdem zu denken… ob er wohl auf irgend einem Steckbrief zu finden ist und in Sid einen großen Coup plant?«
    Da dachten beide, Nicole und der Professor, dasselbe.
    Der Diamant!
    ***
    Die Maschine landete fast auf die Minute pünktlich zur vorgegebenen Zeit auf dem Airport. Eingedenk früherer Aufenthalte hatte Nicole bereits von Frankreich aus Zimmer im Wentworth Hotel gebucht, das zwar weit vom Airport entfernt lag, dafür aber, wie Nicole sich ausdrückte, »da, wo die action ist«. In unmittelbarer Nähe befanden sich Savoy Theatre und Commonwealth Centre, und bis in die Royal Botanic Gardens mit ihren ausgedehnten Grünanlagen war es zu Fuß nur ein paar Minuten.
    An der Abfertigung sahen sie Jos Pereira nicht, aber als sie ihre Koffer entgegennahmen, die Zamorra pflichtschuldigst zu schleppen hatte, während Nicole mit einer weißen Handtasche jonglierte, stand der Mexikaner am Ausgang und wartete auf sie.
    »Darf ich fragen, ob Sie schon eine Unterkunft haben?« erkundigte er sich. Zamorra warf einen kurzen Blick auf den flachen Aktenkoffer, den der Mann mit sich trug. »Ist das Ihr ganzes Gepäck?« erkundigte er sich.
    »Nein, Monsieur. Das ist schon vorausgeschickt worden… ins Wentworth Hotel, bloß habe ich selbst keine Ahnung, wo das liegt.«
    Lügner, dachte Zamorra und erschrak halbwegs darüber, daß Pereira im gleichen Hotel logierte wie Nicole und er. Du weißt nur zu gut, wo die Hütte steht…
    »Ihre Reise ist von Ihrem Chef arrangiert worden?« fragte Nicole.
    Pereira schüttelte den Kopf. »Ich bin mein eigener Chef, aber ich hatte das Gepäck mit einer früheren Maschine geschickt und das Wentworth angegeben. Wissen Sie, wie ich jetzt am besten dorthin komme?«
    »Schließen Sie sich an«, sagte Zamorra und verschluckte eine Unfreundlichkeit. »Wir können uns dann die Taxikosten teilen. Wir sind da nämlich auch einquartiert.«
    »Sehr freundlich von Ihnen«, lächelte Jos und zeigte eine Reihe weißer Zähne. Zamorra unterdrückte den Wunsch, den athletischen Mexikaner nach seinem Kieferorthopäden zu fragen, denn ein so gerades und blitzendes Gebiß war zu schön, um echt zu sein. Jos kam ihm immer verdächtiger vor.
    Draußen warteten Taxen. Eines nahmen sie zu dritt in Beschlag und ließen sich in die City fahren.
    Australien war schon immer ein Land der Superlative gewesen, in dem Superreiche neben Kirchenmäusen gut miteinander auskamen. Das Stadtbild bot einen weiteren Eindruck dieses fantastischen Kontinents, der auf aber Tausende von Quadratmeilen menschenleer und unbewohnbar war, hier in Sidney aber die größte Menschenmenge ganz Australiens an einer Stelle vereinigte. Sidneys Einwohnerzahl war höher als die des gesamten restlichen Kontinents. Entsprechend großartig war die Stadt ausgebaut. Breite Straßenzüge, Wolkenkratzer, und dazwischen eine Unmenge Autos größter Abmessungen, denen die Änderung der Besteuerung noch nicht das

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