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021 - Die Totenuhr

021 - Die Totenuhr

Titel: 021 - Die Totenuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Höllenwesen und ihres Opfers zu finden, doch die Mühe hätten sie sich sparen können. Sie kehrten unverrichteter Dinge in das Tankstellenbüro zurück.
    Sie hatten gesehen, wie furchtbar die Schwarzblütler in der Waschbox gewütet hatten. Die gesamte Waschanlage war unbrauchbar geworden. Alle drei Bürsten lagen zwischen den Trümmern des Bentley.
    Hale forderte Nick Billington auf, ihm zu berichten, wie alles angefangen hatte. »Sie tauchten auf, als wären sie aus dem Boden gewachsen«, sagte der Tankstellenpächter und erzählte haarklein, welchen Horror er erlebt hatte.
    Bernard Hale blickte seinen Schüler an. »Wissen Sie, an wen ich jetzt denke?«
    »Ich nehme an, Tony Ballard.«
    »Sehr richtig«, sagte der PSI-Professor und nickte. »Er muß schnellstens her.« Sein Blick richtete sich auf Melissa. »Darf ich kurz Ihr Telefon benützen?«
    »Selbstverständlich, Professor.«
    »Hoffentlich erreiche ich ihn«, murmelte Hale, und dann wählte er die Nummer Paddington 2332.
    ***
    Meine Freunde spannten mich ganz schön auf die Folter. Mir kam vor, als wollten sie aus dem Raum, in den sie sich zurückgezogen hatten, überhaupt nicht mehr herauskommen.
    Ich goß mir einen Pernod ein, und als ich das Glas an meine Lippen führte, läutete das Telefon. Ich stellte den Drink weg und begab mich zum Apparat, damit rechnend, daß der Anrufer Tucker Peckinpah war, der mir endlich die Information übermittelte, auf die ich so ungeduldig wartete.
    Doch weit gefehlt. An der Strippe war nicht Peckinpah, sondern Bernard Hale. Es freute mich, daß er sich wieder einmal bei mir meldete. Ich dachte, er wolle nur ein bißchen plaudern und wissen, wie es mir ging.
    »Hallo, Bernard«, sagte ich leutselig. »Was machen die Berechnungen? Sind Sie wieder mal auf etwas Großes gestoßen?«
    »Sie haben es erraten, Tony. Aber diesmal kam ich nicht durch die Berechnungen drauf.«
    »Sondern?«
    Er erzählte mir, was sich in seiner unmittelbaren Nachbarschaft ereignet hatte. Ich erfuhr alle Details des Überfalls, und als der PSI-Professor zum erstenmal die gefährlichen Höllenpeitschen erwähnte, löste das in meinem Kopf Alarm aus.
    Mir war bekannt, wer mit solchen Peitschen ausgerüstet war: Magos Schergen! Eigentlich hätte Bernard Hale die Monster nicht mehr zu beschreiben brauchen. Ich hätte es ebensogut tun können.
    Die Höllenschergen waren aufgetaucht und hatten Nick Billingtons Tankstelle überfallen. Es war ihnen gelungen, einen Mann zu entführen. Wo sie erschienen, da war auch Mago nicht weit.
    Mein Herz machte einen Freudensprung. Ich hatte Mago zwar nicht direkt wiedergefunden, aber ich konnte das Gebiet stark eingrenzen, wo ich ihn suchen mußte, und das war ja auch schon was.
    Ich fragte mich, warum Magos Schergen das Leben der drei Männer verschont hatten. Das war für gewöhnlich nicht ihr Stil. Töten, das war normalerweise ihre Aufgabe.
    Warum hatten sie einen Menschen entführt? Was hatten sie mit ihm vor? Eine Vielzahl von Gedanken wirbelte durch meinen Kopf, während ich mit halbem Ohr zuhörte, was Bernard Hale sagte.
    Soeben meinte er: »Da ich glaube, daß wir zusammen mehr für den Entführten tun können, als ich mit meinem Schüler allein, dachte ich, ich informiere Sie, Tony.«
    »Das war völlig richtig, Professor. Ich klemme mir sogleich Mr. Silver unter den Arm und komme zu Ihnen. Tun Sie inzwischen nichts, was Sie in Gefahr bringen könnte.«
    »Wir warten hier auf Sie.«
    »Bis gleich«, sagte ich und legte den Hörer in die Gabel.
    Oda, Roxane und Mr. Silver brauchten ihre übersinnlichen Fähigkeiten nicht länger zu strapazieren. Es erfüllte mich – ich geb’s zu – ein bißchen mit Schadenfreude, daß ich es war, der ihnen sagen konnte, wo Mago sich ungefähr aufhielt.
    Ich öffnete die Tür. Vom Flur fiel Licht in den finsteren Raum, aus dem mir Kälte entgegenschlug. Die beiden Hexen und der Ex-Dämon hatten sich in Trance versetzt, aus der ich sie nun brutal herausriß.
    Sie saßen auf dem Boden und hielten sich bei den Händen. Jetzt ließen sie los, und Mr. Silver starrte mich wütend an. »Verdammt, Tony, wir waren nahe dran…«
    »Spielt euer stummes Spiel ein andermal weiter. Jetzt ist keine Zeit mehr dafür«, fiel ich dem Hünen mit den Silberhaaren ins Wort.
    »Mir scheint, du begreifst nicht, was du soeben kaputtgemacht hast. Der stundenlange Konzentrationseinsatz…«
    »… ist beim Teufel«, vervollständigte ich den Satz.
    »Sag wenigstens, daß es dir leid tut«,

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