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021 - Die Totenuhr

021 - Die Totenuhr

Titel: 021 - Die Totenuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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damals in einen gefährlichen Strudel gerissen. Erst dem Dämonenjäger Tony Ballard gelang es, dem Treiben, für das Rufus verantwortlich gewesen war, ein Ende zu bereiten. [5]
    Seither stand Professor Hale mit Tony Ballard in lockerem Kontakt. Sie sahen einander ab und zu oder telefonierten, und den PSI-Professor juckte es ein bißchen in den Fingern, mit Tony Ballard wieder einmal ein Abenteuer zu bestreiten.
    Er ahnte nicht, wie nahe er an diesem Abend bereits dran war, daß sich sein Wunsch erfüllte.
    Chao Kai, der den Professor sehr verehrte, hielt sich sehr oft in dessen Haus auf. Der junge Chinese war ungemein wißbegierig, und der Professor vermochte den Wissensdurst seines Lieblingsschülers ausreichend zu stillen.
    Wenn Chao Kai nicht mit dem Professor zusammen war, nützte er seine Freizeit, um viel Sport zu betreiben, vor allem Karate. Der mittelgroße Chinese mit dem jettschwarzen Haar beugte sich nun über die Landkarte, die Bernhard Hale auf dem großen Wohnzimmertisch ausgebreitet hatte.
    Am Rand des Tisches lagen einige aufgeschlagene Bücher, in denen uralte magische Sprüche festgehalten waren. Hale nahm gerade wieder eine von seinen komplizierten Berechnungen vor.
    Gespannt hielt er ein magisches Pendel über die Karte und trug in einer Tabelle ein, wie oft es in welche Richtung ausschlug. Chao Kai nagte nervös an seiner Unterlippe.
    »Denken Sie, daß es Ihnen gelingt, ein weiteres Geheimnis der Hölle zu lüften, Professor?« fragte der Chinese, der seit acht Jahren in London lebte.
    Hale richtete sich auf. Sein Gesicht verzerrte sich. Er faßte sich stöhnend ans Kreuz. »Heute plagt mich wieder mein Rheuma. Ich schlage Ihnen einen Tausch vor, Chao Kai: Ihre Wirbelsäule gegen meine.«
    »Wenn es möglich wäre, würde ich tatsächlich mit Ihnen tauschen, Professor.«
    Der Parapsychologe lächelte. »Sie wären ein ausgemachter Dummkopf, wenn Sie das tun würden. Aber um auf Ihre vorherige Frage zu kommen: Sie wissen, wie schwierig und zeitraubend diese Berechnungen sind. Wir führen sie nicht zum erstenmal gemeinsam durch, und dennoch sind Sie jedesmal schrecklich ungeduldig. Es muß an Ihrer Jugend liegen, mein Lieber. Denken Sie stets an den Spruch: Gut Ding will Weile haben. Wer sich beeilt, macht Fehler, und gerade die können wir uns nicht leisten. Nur wenn wir mit der größtmöglichen Konzentration und Präzision ans Werk gehen, haben wir Aussicht auf Erfolg.«
    »Verzeihen Sie mir meine Ungeduld, Professor. Ich werde versuchen, sie besser zu zügeln.«
    »Das würde unserer Arbeit sehr nützen. Doch lassen Sie uns jetzt eine kleine Pause einlegen. Wie wär’s mit einem wunderschönen, 12 Jahre alten Scotch aus Aberdeen?«
    Chao Kai lächelte. »Ich nehme Ihre Einladung gerne an, Professor.«
    »Na fein, dann bringen Sie doch mal die Flasche und zwei Gläser.«
    Der junge Chinese kam dieser Aufforderung umgehend nach.
    Hale verlangte von ihm, er solle die Gläser füllen. Er tat dies mit der Geschicklichkeit eines Barkeepers.
    »Worauf wollen wir trinken?« fragte der Professor und nahm ein Glas in die Hand.
    »Auf eine erfolgreiche Berechnung – und darauf, daß wir nicht wieder zu spät dran sind«, sagte Chao Kai lächelnd.
    »Gute Idee«, meinte Bernhard Hale. »Ja, darauf möchte ich trinken.«
    Sie leerten ihre Gläser auf einen Zug, und als sie sich dann wieder der Landkarte zuwenden wollten, trommelten Fäuste gegen die Haustür, und eine Frau rief: »Professor! Professor Hale! Machen Sie auf! Ich bitte Sie, öffnen Sie!«
    Bernhard Hale glaubte, die Stimme zu erkennen. Wenn ihn nicht alles täuschte, gehörte sie Melissa Billington, der Frau des Tankstellenpächters, bei dem er Stammkunde war.
    Die Frau schien Hilfe zu brauchen. Der PSI-Professor zischte:
    »Man wird doch nicht etwa die Tankstelle überfallen haben.« Er dachte dabei an verbrecherische Elemente, nicht an Schwarzblütler.
    ***
    Magos Schergen wüteten schrecklich in der Waschbox. Der Bentley war als Auto kaum mehr wiederzuerkennen. Fliesen waren von den Wänden gesplittert, und überall, wo die Höllenkraft der Peitschen gegenprallte, wurde Materie zerstört.
    Es wäre den Monstern nicht schwergefallen, Billington, Treath und Webb zu töten. Ein Peitschenschlag hätte genügt. Doch die Schergen waren darauf programmiert, diesmal das Leben ihrer Opfer zu verschonen.
    Sie hatten sich vor wenigen Augenblicken entschlossen, nicht nur Kevin Webb, sondern auch die beiden anderen Männer mitzunehmen. Webb wurde

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