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021 - Die Totenuhr

021 - Die Totenuhr

Titel: 021 - Die Totenuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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drehte mir mein skelettierter Gegner den Arm auf den Rücken, und seine Knochenfaust traf mich am Kinnwinkel.
    Jetzt entfiel mir der Diamondback. Die Waffe schlitterte über den nassen Boden. Ich riß mich los und schlug mit dem magischen Ring zu. Der Treffer rüttelte das Gerippe kräftig durch.
    Ich setzte nach. Mein zweiter Schlag saß mitten in der grinsenden Knochenvisage. Das Skelett wurde gegen die Kanalstollenwand geschleudert. Ich hörte ein hartes Klappern und rauhes Schaben.
    Das Skelett stemmte sich von der Wand ab und katapultierte sich mir mit ausgestreckten Armen entgegen. Es wollte seine Knochenfinger um meinen Hals legen, doch ich tauchte unter den Armen weg, prallte mit der Schulter gegen die Skelettmitte und streckte die Beine blitzschnell durch.
    Dadurch verlor der Knochenmann den Bodenkontakt. Er hing über meiner Schulter. Ich drehte mich mit ihm und schleuderte ihn mit großer Wucht zu Boden.
    Seine Gebeine hätten eigentlich zersplittern müssen, aber die Höllenkraft hielt dieses gefährliche Wesen zusammen. Ehe es wieder auf die Beine kam, holte ich mir meinen Revolver, und als mein Knochengegner aufsprang, feuerte ich einen gezielten Schuß ab.
    Diesmal traf die Silberkugel. Sie stanzte ein schwarzes Loch in den bleichen Knochenschädel, durchdrang ihn und fetzte hinten ein großes Stück aus der knöchernen Wölbung.
    Wie eine Marionette, deren Fäden man kappt, brach das Skelett zusammen, und ich hatte Gelegenheit, zu sehen, was meine Begleiter machten. Sie wurden nicht nur vom zweiten Knochenmann angegriffen, sondern mußten sich auch gegen Magos Schergen verteidigen, die wie aus der Versenkung hochgekommen waren.
    Ich sah, wie der Ex-Dämon das zweite Skelett erledigte. Er schlug den Knochenmann mit seiner Silberfaust in seine Bestandteile, während Bernard Hale mit seiner Gnostischen Gemme wild um sich schlug und Chao Kai mit meiner Weihwasserpistole einen Schergen niederstreckte.
    Aber dann schnitt eine Höllenpeitsche heran und traf die Pistole.
    Sie sprang dem Chinesen förmlich aus der Hand und brach auseinander. Mir war klar, daß ich diese Waffe abschreiben konnte. Die Kraft der Höllenpeitsche hatte sie so gründlich zerstört, daß man sie nicht mehr reparieren konnte.
    Mr. Silvers Finger wurden zu tödlichen Silbermessern, die er den ghoulähnlichen Wesen in den Leib stieß. Er dezimierte die Reihen der Gegner stark. Für ihn war das eine Art Revanche.
    Ich hatte den Eindruck, meine Freunde nicht im Stich zu lassen, wenn ich inzwischen weiterhastete. Mr. Silver und Professor Hale bekamen die Höllenschergen immer besser in den Griff, also konnte ich mir einen brennenden Herzenswunsch erfüllen und mich um Mago kümmern.
    Ich stürmte auf das Leuchten zu und erlebte Augenblicke später einen Schock und eine riesengroße Überraschung. Das Leuchten ging von einer Uhr aus, an deren Zeiger ein Toter hing.
    Vermutlich Kevin Webb. Eine dickgliedrige Kette hielt ihn fest.
    Das war der Schock. Und die Überraschung war: Frank Esslin!
    Ich traute meinen Augen nicht, war erfreut und verblüfft. Ich vergaß jede Vorsicht, so perplex war ich. Ich hatte Frank verloren geglaubt, doch nun hatte ich ihn wiedergefunden, und er war wohlauf, nicht tot, wie wir alle befürchtet hatten.
    Ich war völlig durcheinander. Mit allem hatte ich gerechnet, nur nicht damit. Frank Esslin lebte! Welche Freude. Da zu viele Fragen auf einmal aus mir herauswollten, schaffte es keine.
    »Frank«, sagte ich nur, von Freude überwältigt, ließ den Colt Diamondback sinken und ging auf den Freund zu. Dieses unverhoffte Wiedersehen bewegte mich tief.
    Ich beging den Fehler, für den Augenblick Mago zu vergessen, aber man stelle sich mal vor – ich hatte Frank wiedergefunden.
    Leider war ich nicht so hartgesotten, um in dieser Situation eiskalt zu bleiben, und das sollte sich rächen.
    Ich vernahm plötzlich ein metallisches Klirren, befand mich gerade auf halbem Wege zu Frank, da löste sich die Kette von Kevin Webb. Magie war da im Spiel, und diese unsichtbare Kraft schleuderte mir die Kette entgegen. Webb sackte zu Boden.
    Der Platz, den er eingenommen hatte, war frei. Jetzt war er für mich bestimmt. Wie ein Lebewesen flog die Eisenkette auf mich zu, prallte gegen mich, umschlang mich und riß mich zur Uhr.
    »Frank!« schrie ich und hoffte, er würde mir helfen, doch mein Freund stieß ein höhnisches Gelächter aus. Bosheit und Gemeinheit funkelten in seinen Augen.
    Ich knallte mit dem Rücken gegen das

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