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021 - Martha

021 - Martha

Titel: 021 - Martha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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wieder: »Zum Kotzen, wie? Alles dies wirst du noch bitter bereuen. Nein, ich werde dich nicht umbringen, sondern ich werde dafür sorgen, dass du dir tausendfach den Tod wünschst!«
    Die Projektion erlosch von einem Augenblick zum anderen. Martha saß neben ihm. Ihr schöner, nackter Körper bebte.
    Mario hob die linke Braue hoch. Das gab ihm den Ausdruck grenzenloser Überlegenheit.
    »Merkst du nicht, dass du immer tiefer absinkst, mit jeder weiteren Drohung? Jemand, den man so bekämpft wie du mich, steht über einem. Das weckt natürlich deinen Ehrgeiz. Zum ersten Mal in deinem Leben hast du einen getroffen, gegen den du nichts tun kannst. Du wirst mich vielleicht zum Wimmern bringen, auch zum Schreien. Ich werde irgendwann einmal um Gnade flehen. Zugegeben, alles möglich. Nur eines ist nicht drin: Ich werde dich weder mögen, noch respektieren!«
    Sie schlug mit aller Kraft zu.
    Mario hatte keine besondere Ausbildung, aber er war sportlich durchtrainiert. Für ihn ein Freizeitvergnügen, nicht wie bei einem Survival-Spezialisten. Er fing den unbeherrscht geführten Schlag mit Leichtigkeit ab, umfasste ihr Handgelenk so fest, dass es ihr schmerzen musste.
    Sie spuckte ihm mitten ins Gesicht, doch Mario grinste nur. Nein, sie konnte seinen Willen nicht brechen. Niemals. Dafür hatte sie selbst gesorgt. Und sie sah es deutlich, unmissverständlich. Sie geiferte und schrie und wollte Mario abermals schlagen, aber er fing auch die linke Hand ab. Seine Oberarmmuskeln schwollen. Die gebräunte Haut drohte scheinbar zu platzen. Seine Kiefer mahlten.
    Martha war stark. Sie war kampferprobt. Sie war hochgefährlich. Aber nur, wenn sie als Kämpferin kühl und beherrscht blieb. Ihr ungezügelter Zorn machte sie nicht stärker, sondern schwächer.
    Ihr Blick heftete sich auf seinen muskulösen Brustkorb, die leicht gekräuselten Haare.
    Mario war prächtig gebaut. Nur Ken war noch besser. Das Muskeltraining hatte ihn gestählt, obwohl Mario im Grunde genommen kein Kämpfer war. Jedenfalls kein Kämpfer, wenn es um körperlichen Einsatz ging.
    Mario hatte nur einen einzigen Schönheitsfehler: An der rechten Hand fehlte ein Fingerglied. Niemand hatte bis jetzt herauszufinden vermocht, wo er es gelassen hatte. Außer Clint Fisher wahrscheinlich, der Sicherheitschef von Mechanics Inc. – dem Konzern, dem Mario angehörte.
    Ihr Zorn verrauchte. Martha begann zu weinen. Sie warf sich Mario an die Brust.
    Er zögerte kurz, ein wenig irritiert. Dann schlossen sich seine Arme.
    Sie erschauerte unter dem Druck dieser Arme, weil sie sich mit aller Macht danach gesehnt hatte. Wenn sie stark und überlegen tat, wenn sie die wahnsinnige Despotin war, die im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen ging – erzeugte sie in ihm Abneigung, Verachtung, nicht einmal Mitleid. Aber dann, wenn sie schwach wurde …
    Es erschien ihr widersinnig. Ihr Verstand rebellierte dagegen. War sie nicht Martha? Hatte sie nicht schon längst den ganzen Planeten zu ihrer privaten Spielwiese gemacht – und alle Figuren darauf zu ihrem Eigentum, das sie nach Belieben hin- und herschieben oder auch … zertreten konnte? Doch: was waren all diese Liebhaber gegen – Mario? Sie hatte diese Kerle im wahrsten Sinne des Wortes genossen – und weggeworfen, wenn sie ihrer überdrüssig war. Genauso wie Papaya Deran. Durch sie war er zu Macht und Reichtum gelangt. Er hatte eine sagenhafte Karriere hinter sich und dem jetzigen Polizeipräfekten Beron Derlinos hatte er nur deshalb sein Amt überlassen müssen, weil Martha ihn für andere Aufgaben vorgesehen hatte. Diese Aufgaben hatten Papaya Deran voll und ganz beansprucht. Eine war gewesen, ihm stets zu Diensten zu sein – wann immer sie es gefordert hatte.
    So war Papaya Deran auch in den ›Rat der 7‹ aufgestiegen, den so genannten Revolutionsrat. Er war einer der Haupträdelsführer der Revolution und niemand wusste, dass im Grunde Martha selber hinter allem stand – über Papaya Deran. Selbst der Ratsvorsitzende So-ehla Kombre nicht, der fest glaubte, er habe alles im Griff, sei der eigentliche treibende Keil – und alle anderen, selbst die Mitglieder seines Siebenerrates, nur seine persönlichen Werkzeuge …
    Und jetzt schluchzte sie in den Armen eines Mannes, der aus einer anderen Welt gekommen war – einer Welt, über die sie nichts wusste.
    »Hilf ihnen!«, sagte er ernst.
    Sie fürchtete, er würde sie wieder von sich stoßen. Deshalb klammerte sie sich mit aller Kraft an ihn, dass es ihr selber

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