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021 - Martha

021 - Martha

Titel: 021 - Martha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Angst vor der Bestie war geblieben, aber Martha würde ihn dennoch nicht klein kriegen. Das war sein heiliger Schwur.
    »Begreifst du immer noch nicht, Martha? Ich bin kein Prupper, sondern ein Mensch. Ich bin aufgewachsen auf einem dir fremden Planeten. Bei uns gelten andere Gesetze, gibt es andere Herrscher. Dort wärst du ein Nichts, eine Fremde – genauso wie ich hier. All deine Macht interessiert mich nicht. Ich will mit meinen Gefährten gemeinsam TUSTRA verlassen. Für immer! Ich möchte einfach nur heimkehren. Sonst nichts. Alle Besitztümer des Universums wären ein zu geringes Motiv, davon Abstand zu nehmen. Und du, Martha, interessierst mich nur insoweit, dass du Einfluss auf das Schicksal meiner Freunde hast …«
    Sie schüttelte den Kopf, immer noch zitternd, völlig unverständlich gegenüber der Situation – verwirrt, gedemütigt …
    »Du – du irrst, Mario! Ich habe keinen Einfluss mehr, denn die Dinge haben sich verselbständigt.«
    »Das Raumschiff – ist eine tödliche Falle für meine Freunde, stimmt’s?«
    »Ja!«, bestätigte sie zögernd. Ihr Blick glitt an ihm ab. Sie schloss die Augen, zitterte stärker. »Wie ist es nur möglich? Wie kann er mich abweisen? Wieso erstarrt er nicht angesichts meiner Macht? Was ist falsch?«
    »Ich kann es dir sagen, Martha! Macht ist niemals eine Sache des Einzelnen. Macht ist eine Leihgabe der Massen. Nicht du hast die Macht, sondern die Masse der Tustraner, egal, welcher Rasse sie angehören. Sie sind sich ihrer Macht nur nicht bewusst und orientieren sich an ein paar wenigen. Diese koordinieren das globale Geschehen – und leben in dem Selbstbetrug, das sei ihre Überlegenheit. Wehe, wenn die Massen einmal die Wirklichkeit erkennen!«
    Sie runzelte die Stirn. Ihre Arme fielen seltsam kraftlos herab.
    Mit halb offen stehendem Mund betrachtete sie Mario.
    »Ich – ich verstehe nicht recht …«
    »Dabei ist es so einfach, Martha: Du bist als Einzelwesen ein Nichts – wenn niemand auf deine Befehle hört.«
    »Ich kann sie alle auslöschen …«
    »Davor haben sie Angst – jeder für sich. Deshalb gehorchen sie. Aber was ist eigentlich besser? Zu sterben, wann man es selber bestimmt – oder zu sterben, wann es DIR passt? Jeder, der die Entscheidung zu eigenen Gunsten fällt, entzieht sich deiner vermeintlichen Macht. Du bist hilflos. Was kannst du denn schon tun? Du kannst mich quälen, zerstören, töten … Und doch werde ich dir niemals gehören und gehorchen. Und der Tod würde mich dir nur noch endgültiger entziehen.« Er schöpfte tief Atem und dann schleuderte er ihr entgegen: »Rette meine Gefährten! Das ist deine einzige Chance!«
    »Nein!«, schrie sie zurück, »versteh doch: Ich habe Macht auf TUSTRA, aber nicht im interplanetarischen Raum! In diesem Moment werden deine Freunde angefunkt – von automatischen Kapseln, beschleunigt von starken Antigravstrahlen, die ihren Ursprung bei einer der Überwachungsstationen haben. Die Kapseln sind stark bestückt. Wenn der Frachter nicht antwortet, werden sie schießen. Außerdem – ihre Rettung wäre mein Tod, denn deine Gefährten sind nunmehr registriert, genauso wie jeder Prupper von Geburt an. Seit sie an Bord gebracht wurden. Denn dazu war es nötig, sie durch den inneren Sicherheitsbereich zu bringen: Nichts vermag diesen Planeten zu verlassen, ohne dass es registriert ist!«
    »Was bedeutet das – registriert?«
    Sie tippte sich an die Stirn: »Dein Gehirnwellenmuster! Man kann es kilometerweit orten, wenn es einmal abgespeichert ist. Aber der Vorgang des Abspeicherns ist aufwendig. Man hätte euch dazu gefangen nehmen müssen. Ich habe es verhindert und euch hierher gerettet, wie du weißt …«
    »Und dann hast du meine Gefährten an Bord bringen lassen. Die Registrierung erfolgte dann sowieso … Sie bekamen anschließend nur einen kleinen Vorsprung, um danach für die Revolution zu sterben. – Wieso eigentlich? Was ist der Vorteil?«
    »Sämtliche Spuren werden verwischt und …«
    »Das kann nicht der einzige Grund sein, Martha!«
    Jetzt lächelte auch die Ober-Prupperin. Sie hatte sich wieder völlig in der Gewalt. Sie zuckte die Achseln.
    »Natürlich nicht, Mario: Das Ganze ist ein Ablenkungsmanöver! Ich warte auf die Vollzugsmeldung. Vielleicht ist sie sogar schon angelangt? Vielleicht haben wir sie nur versäumt?« Sie schritt zur Wand. Der Tiger trottete brav neben ihr her.
    Auch Mario folgte.
    Ein Durchgang tat sich auf. Dahinter lag ein Kontrollraum. Mehrere

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