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021 - Martha

021 - Martha

Titel: 021 - Martha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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gute, rücksichtsvolle Gastgeberin – und kommen sie zu uns! Dann brauchen wir wenigstens nicht so weit zu laufen.« Yörg Maister konnte es mal wieder nicht lassen: Am liebsten hätte Ken ihm den Mund zugehalten, denn es erschien ihm wenig ratsam, Martha zu reizen, so lange sie in der deutlich überlegeneren Position war. Yörg Maister hatte das allerdings noch nie sonderlich gestört. Er hatte stets seinen eigenen Kopf und man konnte ihn nur mit einem disziplinieren: indem man es ihm unbequem machte!
    Martha lachte wieder ihr glockenhelles Lachen, das Ken nicht darüber hinwegtäuschen konnte, wie gefährlich sie wirklich war.
    Ken setzte sich als erster in Bewegung. Papaya Deran blieb eigenartigerweise noch zurück. Aus Vorsicht? Ja, was erwartete er denn eigentlich?
    Ken schritt langsam näher. Keiner folgte ihm zunächst.
    Jetzt war er in Reichweite der Peitsche. Sie zuckte vor, knallte direkt neben seinem Ohr.
    Als Martha diesmal lachte, hörte es sich gar nicht mehr so an wie vorher. Es erinnerte vielmehr an das gefährliche Zischen einer Schlange kurz vor dem Zubeißen.
    Nur noch fünf Schritte. Diese Entfernung überbrückte Ken mit einem einzigen Hechtsprung, mit den ausgestreckten Armen voraus.
    Ein Aufschrei des Entsetzens ging durch die Reihen der Freunde: Ken Randall fuhr mitten durch Martha hindurch! Als wäre sie nur Luft!
    Er landete auf dem harten Boden, krümmte sich rechtzeitig, rollte ab und sprang federnd auf die Beine.
    Dann lachte Ken Randall schallend.
    Nein, so leicht konnte man ihn nicht beeindrucken.
    Er stand hinter Martha. Sie verdeckte ihn, obwohl er einfach durch sie hindurch gesprungen war, als sei gar nichts.
    Da verstanden seine Gefährten endlich – von einer Sekunde zur anderen: »Ein verdammtes Holobild, mehr nicht! Ein billiger Jahrmarktseffekt!«
    Ken schürzte wie anerkennend die Lippen, obwohl er genau das Gegenteil davon empfand: »Was war das Motiv, Martha?« Er hob die Stimme: »Angst vor sieben Unbekannten und einem Unter-Prupper, der einst Polizeipräfekt war? Oder warum kommen Sie nicht persönlich?«
    »In Ordnung, Ken Randall, hier bin ich – persönlich, wie gewünscht!«
    Ken fuhr herum. Martha trat aus dem Dschungel. Sie war nicht allein: An der Leine führte sie eine Tigerkatze mit. Jedenfalls ähnelte dieses Wesen stark einem irdischen Tiger. Es war nur ein gutes Stück größer und als es die Zähne bleckte, kam Ken das Gebiss auch weitaus gefährlicher vor. Außerdem schienen die dolchähnlichen Reißzähne Gift zu absorbieren: Er sah es trotz der Entfernung an gelblichen Tropfen, die daran hingen.
     
    *
     
    »Mit Kätzchen, hm?«, rief Yörg Maister mit gespielter Begeisterung: »Ach, ist das nicht niedlich? – Süß!« Jetzt klatschte er auch noch verzückt in die Hände.
    »Wie bereits eingangs erwähnt«, sagte Papaya Deran tonlos: »Sie liebt es halt eben effektvoll!«
    Martha ließ die Leine locker und schritt genau auf Mario Servantes los.
    Der Spanier wäre gern geflohen, aber das ging nicht: Seine Knie waren zu butterweich und zitterten sogar.
    Der Tiger beschnüffelte ihn aufdringlich. Als er den Kopf hob, konnte er Mario fast in die Augen sehen, denn er war annähernd so groß wie ein irdisches Pony.
    »Siehst du, Mario?«, fragte Martha, »auch sie mag dich sehr!«
    »Zum Fressen gern sogar!«, frotzelte Yörg Maister. Anscheinend verkraftete er die Situation anders gar nicht. »Ei, wie heißt die Kleine denn?«
    Ken fand überhaupt nichts mehr lustig. Martha antwortete trotzdem – ohne ihren Blick von Mario zu wenden: »Genauso wie ich, Yörg: Martha. Merkst du denn nicht, wie ähnlich wir uns sind?«
    »Ja, gewiss: Nur die Zähne sind ein klein wenig auffälliger. Ansonsten …«
    Martha lächelte.
    Mario Servantes fühlte sich als Opfer. Das war offensichtlich.
    Martha sagte beruhigend: »Hast du eine Ahnung, was ich für dich alles aufs Spiel gesetzt habe – und noch aufs Spiel setzen werde?«
    »Für mich?«, würgte Mario mühsam hervor.
    »Spürst du es denn wirklich nicht?« Es klang ein wenig enttäuscht.
    Papaya Deran war neben Ken getreten. Er keuchte schwer – wie ein Asthmatiker. Aber das schien nicht der wahre Grund zu sein.
    Ken sah ihn an. Dieser flackernde Blick: Papaya Deran hatte ganz offensichtlich eine Heidenangst. Vor was oder vor wem? Vor – Martha? Und wieso? Als würde soeben über sein Leben entschieden …
    Ken konnte es nicht verstehen. Sein Blick ging zu Mario und Martha hinüber.
    »MM – Mario und Martha!

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