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021 - Super-Virus aus der Hölle

021 - Super-Virus aus der Hölle

Titel: 021 - Super-Virus aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ihm.
    Der Mann, der sich Bill nannte, hatte seinen Buick weiter
vorn abgestellt und war die letzten zweihundert Meter zu Fuß gegangen.
    Die Straße und das Madson-House waren ihm nicht unbekannt.
Schon mehr als einmal war er hier gewesen. Er kannte jeden Winkel, jede
Besonderheit. Zahllose Fotos hatte er von dem Anwesen gemacht. Ebenso von
Tanner und der kleinen Studentin. Er hatte registriert, wann sie ankam, wann
sie ging. Am Haus gab es Mikro-Lauschgeräte, sogenannte Wanzen , so daß
er viele Gespräche mitbekommen hatte, ohne sich in unmittelbarer Nähe
aufzuhalten.
    Auf diese Weise war ihm klar geworden, daß Tanner außerhalb des Research-Instituts noch einige Eisen im Feuer hatte, von denen nicht mal der Secret Service
etwas wußte.
    Im Haus ging Verschiedenes vor. Aber um es genau zu ergründen,
mußte man sich dort frei und unbeobachtet bewegen können.
    Wenn stimmte, was Chase Meggan behauptete, wenn Jeremy Tanner ums
Leben gekommen, ohne daß dies bisher an die große Glocke gehängt worden war,
dann hatte er mehr Glück als Verstand.
    Es war die große Chance.
    Das Haus stand angeblich leer.
    Er würde es gleich ganz genau wissen…
    Mit einem Blick in die Runde vergewisserte er sich, daß die
nächtliche Straße noch immer menschenleer war und erklomm dann blitzschnell das
Gestänge, kletterte über das Tor und sprang auf der anderen Seite herunter.
    Der Kies knirschte unter seinen Füßen.
    Das Madson-House stand in vollkommener Dunkelheit.
    Der parkähnliche Garten ringsum war sehr groß und schirmte ab vor
neugierigen Blicken von der Straße.
    Der ungebetene Gast mußte sich im stillen eingestehen, daß er sich
in unmittelbarer Nähe des Hauses nicht wohl fühlte. Etwas Beklemmendes lag in
der Atmosphäre.
    Er ignorierte es einfach.
    Zweimal umrundete er das Haus. Hinter jedem Fenster war es dunkel.
    Er stieg über die niedrige Steinbrüstung hinter dem Haus, die eine
höher gelegene Terrasse umgab.
    Die Tür und die beiden niedrigen Fenster waren durch altmodische
Holzläden gesichert.
    Aus Erfahrung allerdings wußte der Besucher, daß dies die
schwächste Stelle des Hauses war. Er hatte dies bereits überprüft.
    Mit einem Griff hinter ein lose eingehängtes hölzernes
Zwischenstück erreichte er den Haken und konnte ihn ohne besondere Anstrengung
hochheben. Leise knirschend zog er die beiden Hälften auseinander. Im dunklen
Glas der Terrassentür sah Bill sein eigenes Spiegelbild.
    Als er mit einem kurzen, heftigen Schlag die Scheibe in Höhe des
Griffes zertrümmerte und dann nach innen griff, um ihn herunterzudrücken, sah
er, daß das Spiegelbild in der Verglasung sich nicht so bewegte wie er.
    Es bewegte sich überhaupt nicht.
    Es war kein Spiegelbild, sondern eine Gestalt. Sie stand mitten im
Zimmer und hielt ein Gewehr mit abgesägtem Lauf auf ihn gerichtet.
    »Herzlich willkommen, Lupco…«, wurde er mit kühler Stimme und
seinem wahren Namen begrüßt.
     
    ●
     
    Der Lift hielt, und automatisch glitt die Tür zurück.
    Morna Ulbrandson und Larry Brent verließen den Aufzugskorb und
prallten im gleichen Augenblick wie vor einer unsichtbaren Wand zurück.
    Nur wenige Schritte von ihnen entfernt lag jemand flach am Boden,
mit dem Gesicht zur Wand. Es war ein junger Mann in Bluejeans und schwarzer Lederjacke
mit gelben Schulterstreifen. Er hielt den Motorradhelm noch umklammert.
    »Da scheint jemand ohnmächtig geworden zu sein«, bemerkte Larry.
    Er eilte sofort auf den am Boden Liegenden zu und erkannte auf den
ersten Blick, daß der Mann nicht mehr atmete. Vorsichtig legte er seine Hand
auf die Schulter und wollte ihn sanft umdrehen, um ihm ins Gesicht zu sehen.
    Er bemerkte, daß die Schulter unter dem Druck seiner Hand nachgab,
als würde etwas nach innen rutschen.
    Frankie Patterson rollte auf den Rücken.
    Morna, die neben dem Freund und Kollegen in die Hocke gegangen
war, tastete automatisch nach der Linken Pattersons, um den Puls zu fühlen. Sie
legte Daumen und zwei Finger an. Ein leichter Druck, und die Haut brach an
dieser Stelle ein.
    »Larry!« hauchte Morna Ulbrandson entsetzt und wurde kreideweiß.
    Sie starrte auf das Loch im Handgelenk des Toten, denn daß dieser
Mann nicht mehr am Leben sein konnte, wurde ihnen beiden auf Anhieb spätestens
in dieser Sekunde klar.
    Die Haut, selbst die Knochen, waren nur noch ein hauchdünnes
Gespinst.
    Vor ihnen lag eine ausgetrocknete Mumie, die einige tausend Jahre
alt zu sein schien. Aber daß dies nicht der Fall war, dagegen

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