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0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
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riesenhaften Ausmaßen. Fast die gesamte Stirnfront wurde von einem Fenster eingenommen, das einen Blick auf das Meer, die Buchten und die vorgelagerten Inseln erlaubte. Das Haus selbst lag etwa zweihundert Yard vom Meer entfernt auf einem sanft ansteigenden Hügel, der.mit herrlichsten Gewächsen bepflanzt war.
    Der Strand selbst war sandig, aber etwa die Hälfte war durch eine Mole zu einem kleinen Privathafen ausgebaut. Ein Segelboot und ein schnittiges Motorboot schaukelten in der sanften Dünung.
    In den Sesseln vor dem riesigen Fenster saßen vier Personen, drei Männer und eine blonde Frau. Zwei der Männer trugen Hawaii-Hemden wie der Gorilla, der die Tür geöffnet hatte. Der dritte Mann trug einen weißen Tropenanzug, und was die Frau trug, davon wollen wir lieber schweigen. Es war zu wenig, um darüber zu reden.
    Der Mann in Weiß stand auf und kam mir ein paar Schritte entgegen. Er hatte ein langes, gut geschnittenes Gesicht, das auf den ersten Blick sympathisch wirkte. Sah man genauer hin, bemerkte man den lauernden Blick der Augen und die Kerben an den Mundwinkeln, die auf Skrupellosigkeit schließen ließen.
    »Du heißt Larry Ragg?«, fragte er.
    Ich nickte. Den Koffer hielt ich immer noch in der Hand.
    »Christmas schickt dich?«
    Wieder nickte ich.
    »Mit welchem Auftrag?«
    »Er hat Ware, die in den Staaten nicht an den Mann zu bringen ist, aber für die es hier eine Möglichkeit geben müsste. Warum fragst du überhaupt? Ich bin angemeldet.«
    Diese Anmeldung war ein Kunststückchen, auf das das FBI stolz war. Abgehörte Telefongespräche, aufgefangene und veränderte Briefe, irreführende Anrufe und einige andere Tricks spielten eine Rolle dabei. Ich wusste nicht, wie die Burschen von der Überwachungsabteilung das geschaukelt hatten. Sie hatten mir nur erklärt, die Angelegenheit sei all right, und ich könnte losfahren. Okay, nun würde sich herausstellen, wie weit die Sache all right war.
    »Wann hast du Christmas zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor zwei Tagen. Er hielt es nicht für richtig, dass ich ein direktes Flugzeug von New York benutzte. Ich bin mit der Bahn losgezockelt, habe in ein paar Orten Station gemacht und dann erst von Boston aus die direkte Maschine genommen.«
    Die Augen des Mannes musterten mich kalt.
    »Vor zwei Tagen«, wiederholte er. »Weißt du nicht, dass Christmas vom FBI gestern hochgenommen worden ist? Sein ganzer Verein flog auf. Er und die meisten seiner Leute sitzen hinter Schloss und Riegel.«
    Ich wusste es. Die Festnahme von Frederic W. Christmas war ein Teil des Planes. Wäre der New Yorker Geschäftspartner dieser Gentleman auf freiem Fuß geblieben, so wäre meine Rolle in Cascarez innerhalb von Stunden ausgespielt gewesen. Ein Telefonanruf hätte mich entlarven können.
    Ich stieg in eine Fluchserie ein und fragte dann mutlos: »Kannst du mir sagen, was ich machen soll? Wenn Christmas hops ist, fassen mich die Bullen, sobald ich einen Fuß auf den Boden der Staaten setze.«
    Er beantwortete die Frage nicht, sondern fragte seinerseits: »Wo ist die Ware?«
    »Im Koffer.«
    »Zeig mal her!«
    Ich stellte den Koffer auf den Tisch, öffnet ihn, kramte meine Hemden, Socken und Unterhosen zur Seite, drückte auf den verborgenen Knopf, der den Deckelverschluss des doppelten Bodens löste, klappte den Deckel ein wenig zurück und holte ein Bündel der falschen Fünfer-Noten heraus. Ich übergab es ihm.
    Er zupfte einen Schein heraus, hielt ihn gegen das Licht, knitterte ihn und prüfte das Papier zwischen den Fingerspitzen.
    »Nicht schlecht«, murmelte er.
    »Nicht gut genug für die Verwendung in den Staaten«, entgegnete ich. »Aber Christmas dachte, hier und in den anderen Ländern Südamerikas müssten die Blüten unterzubringen sein. Es gibt genug Leute hier, die nicht so oft Dollar in die Finger bekommen, dass sie eine gute Blüte von einem echten Schein unterscheiden können. Wenn man ihnen einen günstigen Wechselkurs einräumt, werden sie mit Wonne ihre Cruzeiros, Milreis und Pesos dafür herausrücken. Ihr Drecksgeld lässt sich spielend in echte Dollar umwechseln.«
    Der Mann in Weiß hielt immer noch den Schein zwischen den Händen.
    »Wie viel von dem Zeug ist zu haben?«
    »Wenn du die Summe meinst, die darauf gedruckt steht, kommt eine Million zusammen, alles in Fünfern, die leicht an den Mann zu bringen sind.«
    Die Summe erschütterte ihn nicht. Er schnitt das Gesicht eines Käufers, der ausdrücken will, dass er eine Ware für Schund

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