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0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
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schaffen. Phil und ich brauchten nur zuzugreifen, seine Beine nach vorne zu ziehen und ihn selbst zu uns hineinzuziehen. Es war einer der Quaribos.
    Er wehrte sich nicht. Seine Augen quollen vor Angst fast aus den Höhlen.
    »Schiff läuft auf«, stammelte er. »Von Bord!«
    Phil verpasste ihm fast mitleidig einen trockenen aber sanften Haken auf den Punkt. Der Indio vergaß seine Sorgen.
    »Ich kann hinauf«, sagte ich. »Die Brücke ist leer!« Mein Freund nickte.
    Es war nicht mehr nötig. Schlagartig verstummte das Vibrieren der Schiffsschraube. Vom Schwung getragen flog die Zanzarra zwar mit fast unverminderter Geschwindigkeit der Küste entgegen, aber dann setzte die Maschine wieder ein. Der Schiffskörper erbebte, als wolle das Schiff in der Mitte auseinanderbrechen. Unsere Leute im Maschinenraum ließen die Schraube mit voller Kraft rückwärtslaufen. Unter ihrem Druck verlor die Yacht rasch an Fahrt. Sie begann sich zu drehen. Dann lag sie still. Die Schiffsmaschine erstarb zum zweiten Mal.
    Die Polizeiboote kamen längsseits. Leinen, Enterleitem flogen an Deck, hakten sich an der Reling fest. Im Handumdrehen turnten Polizisten daran hoch.
    Phil und ich krochen aus der Deckung. Wenige Minuten später überschwemmten Polizisten die Zanzarra. Von diesem Augenblick existierte die Zentrale nicht mehr.
    ***
    Die Polizisten bliesen zum großen Sammeln. Ein Schiff bietet überraschend viele Versteckmöglichkeiten und die Cops hatten einige Mühe, alle Besatzungsmitglieder aus den Ecken zu holen. Was sie erwischten, brachten sie in den Speisesalon, an dessen Eingang zwei Cops mit Maschinenpistolen in den Händen standen.
    Der Kampf auf der Zanzarra war nicht ohne Opfer geblieben. Abgesehen von den Beulen, die die Gummiknüppel auf den Schädeln einiger Leute hervorgezaubert hatten, gab es Schussverletzungen bei MacCran und Wendy. Am schwersten verletzt war Andy Rysk. Er starb, bevor er in ein Krankenhaus eingeliefert werden konnte.
    Nagara und Worrey kamen aus dem Maschinenraum herauf. Al Gordon war bei ihnen. Er war zum Schluss, als wir an den Polizeischiffen vorbeiliefen, noch einmal nach unten gelaufen, um den G-men zu sagen, dass sie das Schiff stoppen sollten, aber Fred und Dean hatten das Sirenengeheul schon gehört und sich ihren Vers darauf gemacht.
    Es gab keine Schießerei beim Aufräumen. Niemand setzte sich zur Wehr, ja, wenn die Cops vor ihnen auftauchten, trugen die Jungs nicht einmal mehr eine Waffe.
    Mit einer Ausnahme! Yvonne Boos! Zwei Polizisten fanden sie am Heck der Zanzarra. Sie hielt einen kleinen Revolver in der Hand.
    »Ich habe euch alle gerettet«, schrie sie, als die Cops ihr die Waffe abnahmen. »Er wollte das Schiff in die Luft sprengen.«
    Sie blieb bei dieser Aussage, als Phil und ich sie uns kauften. Sie behauptete, Brandley hätte in die Waffenkammer gehen wollen, um alle Vorräte an Sprengstoff im letzten Augenblick hochzujagen. Er sei schwer verletzt gewesen. Offenbar hätte er sich beim Sturz von der Brücke einen Arm gebrochen. Sie hätte sich ihm entgegengeworfen. Als er sie zur Seite schleuderte, hätte sie auf ihn geschossen. Brandley sei gegen die Reling getaumelt und über Bord gestürzt.
    In der Pistole, die sie in der Hand hielt, fehlten in der Tat drei Kugeln.
    Und es fehlte der Chef der Zentrale. Es fehlte Steven Brandley, der Mann, der eines der größten Netze von Verbrechen organisiert hatte, das je vom FBI zerrissen worden ist. Die Polizisten untersuchten die Yacht vom Kiel bis zu den Masten und wir, obwohl wir zum Umfallen müde waren, beteiligten uns daran. Die Suche blieb ergebnislos.
    Ob Yvonne Boos ihren Freund in letzter Sekunde wirklich erschoss, blieb ungeklärt, denn als die Sachverständigen Monate später im Prozess feststellten, dass die Sprengstoffvorräte im Waffenraum der Zanzarra nicht annähernd ausgereicht hätten, das Schiff in die Luft zu sprengen oder auch nur ernsthaft zu beschädigen, zog sie ihre Aussage zurück und behauptete, überhaupt nicht geschossen zu haben. Es nützte ihr nichts. Sie wurde wegen ihrer Beteiligung an schweren Bandenverbrechen zu dreißig Jahren Zuchthaus verurteilt.
    ***
    Noch in der Nacht und am anderen Morgen suchten Polizeiboote die See nach Steven Brandleys Leiche ab. Sie fanden ihn nicht. Alles, was die Besatzung der Boote beobachtete, war ein Rudel von Haien.
    ***
    In vielen Städten der Vereinigten Staaten wurden noch in der gleichen Nacht etwa einhundertundvierzig Leute verhaftet, die in dieser oder jener Form

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