Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
Vom Netzwerk:
Webster-Pistole, die zwischen den Geldbündeln lag.
    ***
    Ich richtete mich um, den Zeigefinger am Abzug, den Daumen am Sicherungshebel. Mit Absicht richtete ich die Kanone ins Leere und hielt sie locker.
    Der Mann in Weiß war überrascht.
    »Ich bin mit deinen Bedingungen nicht einverstanden«, sagte ich ruhig. »Steck dir deine tausend Dollar an den Hut! Ich habe eine Million Blüten anzubieten, aus denen sich mindestens fünfhunderttausend echte Dollar machen lassen.«
    Der Weiße warf einen Blick zu seinen Leibgardisten, aber die Gentlemen drehten die schweren Schädel zur Seite. Sie verspürten offensichtlich wenig Lust, gegen eine Pistole anzugehen, und an einem so schönen Tag zu sterben.
    Der Weiße stellte sein Glas mit einem harten Ruck auf den Tisch.
    »Hör zu, du Dollarkönig«, zischte er. »Pack deine verdammten Blüten ein und scher dich zur Hölle! Verschwinde aus diesem Haus, aber verschwinde auch aus Cascarez! Ich garantiere dir, dass du hier deines Lebens nicht mehr froh wirst.«
    Mir passte der Ausgang dieser Sache nicht. Ich war nicht hierhergekommen, um mich mit diesen Leuten zu verfeinden.
    Mein Auftrag war, mit ihnen Kontakt zu finden. Es wäre verdammt schade um die ganze Mühe gewesen, wenn ich unverrichteter Dinge mit dem nächsten Fugzeug in die USA hätte zurückreisen müssen.
    Ich probierte es noch einmal mit diplomatischen Verhandlungen. »Nimm doch Vernunft an«, sagte ich friedlich. »Mir liegt nichts daran, hier mit ’ner Kanone herumzufuchteln. Christmas schickte mich her, um mit dir ein Geschäft unter Dach und Fach zu bringen, an dem wir uns alle die Finger vergolden können. Schön, Christmas ist ausgefallen, aber ich halte alle Fäden in der Hand. Warum willst du nicht mit mir arbeiten?«
    Bevor er den Mund zu einer Antwort öffnen könnte, sagte die Frau: »Du benimmst dich falsch, Charles, und das finde nicht nur ich.«
    Der Weißgekleidete drehte sich zu ihr um. Auch ich fasste sie zum ersten Mal schärfer ins Auge.
    Sie war eine schöne Frau, irgendwo in der Nähe der dreißig. Ihr Haar war goldblond, obwohl die Echtheit der Farbe fragwürdig sein mochte. Sie trug ein knappes Strandkostüm, das viel von ihrer sonnengebräunten Haut sehen ließ.
    »Meinst du, Yvonne?«
    »Warum schlägst du gleich mit der Faust auf den Tisch, Charles?«, sagte sie ungeduldig. »Warum prüfst du nicht nach, was der Mann dir erzählt hat? Wenn er die Wahrheit sagt, bietet er uns wirklich ein großes Geschäft an. Also stell fest, ob er die Wahrheit gesagt hat! Alles andere wird sich finden.«
    Ich passte auf jedes ihrer Worte auf wie eine Katze auf die Maus. Was bedeutete… »und das finde nicht nur ich?« Und sie sagte: »… uns ein großes Geschäft.« Sie sagte nicht: »… dir ein großes Geschäft.« War Charles im weißen Anzug nicht der wirkliche große Boss?
    Jedenfalls zeigten ihre Worte einen geradezu durchschlagenden Erfolg.
    Charles knurrte nur: »Wenn er uns reinlegen will…«
    Sie machte eine Geste der Ungeduld.
    »Himmel, Charles, er kann uns hier nicht reinlegen. Selbst wenn er seine Geschichte vom ersten bis zum letzten Wort gelogen ist, so kann sie uns nicht mehr kosten als ein bisschen Geld, das wir für die Nachprüfung ausgeben müssen. Was ihn ’ne Lüge kostet, kann er sich an seinen fünf Fingern ausrechnen-«
    Sie machte eine eindeutige Bewegung mit ihrer Hand an ihren schönen Hals, aber die Bewegung selbst hatte eine hässliche Bedeutung.
    Mit katzenhafter Geschmeidigkeit erhob sie sich vom Liegestuhl und steuerte mich an. Sie schoss ein Lächeln auf mich ab, das durchschlagender war als eine Panzergranate.
    »Steck dein Schießeisen ein, Lariy«, flötete sie. »Hier wird nicht geschossen… wenigstens heute nicht. Besprich die Einzelheiten mit Charles und nimm’s ihm nicht übel, dass er billig einkaufen wollte!«
    Sie hob die Hand und tätschelte mir die Wange. Ich grinste hingerissen.
    »Ich gehe jetzt schwimmen«, sagte sie und verließ das Zimmer durch eine Terrassentür. Es wurde eine ganze Menge kühler im Raum, als sie gegangen war.
    »Also…« sagte Charles und deutete auf einen Sessel.
    Ich verstaute die Pistole im Gürtel und ließ mich in den Sessel fallen.
    »Aah«, stöhnte ich, »wenn du mir jetzt noch einen eisgekühlten Drink spendierst, werde ich dich sympathisch finden, Partner.«
    Er gab dem Gorilla, der uns die Tür geöffnet hatte, einen Wink. Ein paar Minuten später stand ein eisgekühlter Whisky vor mir.
    »Kommen wir zum

Weitere Kostenlose Bücher