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0210a - Die tödliche Gefahr

0210a - Die tödliche Gefahr

Titel: 0210a - Die tödliche Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die tödliche Gefahr
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hinunter.
    Wohler wurde ihm dadurch nicht, aber er hoffte, dass schon in Kürze die drückenden Schmerzen aus seinem Schädel verschwinden würden.
    Als Ray Martinez eine knappe Stunde später ein schmuckloses Zimmer in einem mittelmäßigen Hotel gefunden hatte, dröhnte es noch gehörig in seinem Schädel, doch er kümmerte sich wenig darum. Er führte seinen Brummschädel auf den verteufelten Tequilla, der ihm Pete aufgetischt hatte oder auf den plötzlichen Klimawechsel zurück. Außerdem hatte er ganz andere Probleme. Da gab es zum Beispiel einen gewissen Lew Markow, mit dem er eine dringende Rechnung zu begleichen hatte und der sich wundern würde, wenn sein alter Freund Ray Martinez so unerwartet in seine Bude platzte.
    Das hässliche Grinsen auf dem Gesicht des Langen ließ darauf schließen, das seine Absichten nicht gerade die besten waren. Er warf den Sack in den wackeligen Kleiderschrank, zog den Revolver aus dem Gürtel und überprüfte ihn sorgfältig. Dann verstaute er ihn wieder gewissenhaft, ließ hinter sich die Tür ins Schloss gleiten und machte sich auf den Weg.
    ***
    Doc Kingsley starrte mit besorgten Augen in das bleiche Gesicht des Skippers der Southern Star. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander, aber sein Gesicht verriet nicht, was hinter seinen Augen vor sich ging. Er verpackte die Speichelprobe in seiner schwarzen Tasche.
    »Wie viel Mann Besatzung haben Sie, Captain?«, erkundigte er sich.
    »Zwei Mann außer mir«, krächzte der Schwarzbärtige. »Einer davon ist oben an Deck und beschwert sich, dass er Wache schieben muss, und Joe betrinkt sich wahrscheinlich in der Zwischenzeit in irgendeiner Kneipe.«
    Der Arzt nickte. So etwas hatte er schon befürchtet.
    »Ich bin mir noch nicht sicher, was mit Ihnen los ist, Captain«, sagte er langsam. »Bleiben Sie aber lieber zur Vorsicht auf Ihrem Schiff. Auch der Matrose an Deck soll vorläufig hierbleiben. Ich schaue im Laufe des Morgens noch einmal vorbei.«
    »Dann bringen Sie mir lieber eine doppelte Portion Medizin mit, Doc«, knurrte der Skipper. »Wir laufen heute Abend wieder aus, wenn dieser verdammte Joe nicht zu betrunken ist.«
    »Wir werden sehen«, erwiderte der Doktor ausweichend. Dann ließ er seine Tasche zuschnappen und verschwand ziemlich rasch.
    Er hielt sich nur noch lange genug auf, um dem Matrosen an Deck mitzuteilen, er habe an Bord zu bleiben, bevor er seinem Wagen zusteuerte und dann mit kreischenden Reifen abfuhr.
    Trotz des hohen Tempos dauerte es über eine halbe Stunde, bis er die City Hall erreicht hatte. Im Laufschritt erreichte er das Büro des County Health Officers.
    Charles Kearsney war ein alter Freund von ihm. Er blickte überrascht auf, als Doc Kingsley unangemeldet in sein Büro platzte und dabei ziemlich außer Atem war.
    »Was gibt’s Richard?«, begrüßte er Doc Kingsley. »Man möchte beinahe glauben…«
    »Typhus!«, unterbrach ihn Kingsley aufgeregt. »Ich glaube wir haben einen Fall. Bin mir zwar noch nicht sicher, aber ich bin vorsorglich sofort zu dir gekommen.«
    »Verdammt«, knurrte der County Health Officer beunruhigt. »Wo?«
    Doc Kingsley brachte die Speichelprobe zum Vorschein und legte sie vor Charles Kearsney.
    »Ein Frachter in den Industriedocks von Perth Amboy«, klärte er seinen Vorgesetzten auf. »Habe zwei Personen vorläufig isoliert. Ein dritter sitzt irgendwo in einer Bar.«
    Charles Kearsney antwortete ihm nicht. Stattdessen nahm er die Speichelprobe vorsichtig auf und trug sie in das Nebenzimmer.
    Er ordnete eine gründliche Untersuchung an. Dann kehrte er wieder in sein Büro zurück und griff nach dem Schreibblock.
    »Gute Arbeit, Richard«, nickte er. »Hoffen wir, dass es nur ein Fehlalarm ist. Gib mir vorsorglich aber alle dir bekannten Tatsachen.«
    Zehn Minuten später waren sie sich ihrer Sache sicher. Es war kein Fehlalarm gewesen. Der County Health Officer fluchte, während er nach dem Telefon griff. Er gab die notwendigen Anweisungen.
    »Du kommst mit, Richard«, knurrte er. »Das wird ein mieser Zauber werden. War noch ein Glück, dass der Captain nur einen Matrosen von Bord ließ, sonst könnten wir jetzt die halbe Bevölkerung von Perth Amboy durch die Mühle drehen. Hoffentlich hat dieser Joe keine zu ausgedehnte Tour gemacht!«
    Doc Kingsley schloss sich wortlos dieser Meinung an. Epidemien dieser Art waren in der Regel immer gefährlich und konnten sich mit einer blitzartigen Geschwindigkeit verbreiten, wenn die Gesundheitsbehörden nicht

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