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0210a - Die tödliche Gefahr

0210a - Die tödliche Gefahr

Titel: 0210a - Die tödliche Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die tödliche Gefahr
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Trottel! Lässt sich dort wahrscheinlich mein Geld abnehmen. Hoffentlich ist da noch etwas zu retten.«
    Dann drehte er sich um und steuerte auf die Tür zu.
    Pearl Swanson starrte ihn erschrocken an.
    »Wo willst du hin?«
    Ray Martinez grinste. Dabei entblößten seine Lippen die großen Zähne, und er sah beinahe einem gereizten Wolf ähnlich.
    »Zuerst zu Louis Schmidt und dann zu Chesney. Ich habe eine Menge zu besprechen, und es wird spät werden, aber ich komme heute noch zurück. Kannst ja in der Zwischenzeit deine Frisur in Ordnung bringen.«
    Pearl Swanson blickte ihm verärgert nach und stampfte mit dem Fuß auf, als sie die Flurtür ins Schloss fallen hörte.
    ***
    Bei Louis Schmidt war wie üblich viel Betrieb. Das stellte Ray Martinez nach einer Stunde fest, als er von der anderen Straßenseite aus die Tür im ersten Stock beobachtet hatte, die sich mit monotoner Regelmäßigkeit öffnete und dann wieder schloss. Aber der Mann auf den er wartete, erschien nicht.
    Er rauchte schon die sechste Zigarette und wurde langsam nervös. Trotz der warmen Jacke fröstelte ihn ein wenig, aber er ließ sich dadurch nicht beirren.
    Es war schon lange nach Mitternacht, als Lew Markow die schmale Treppe heruntertorkelte, sich die Krawatte zurechtrückte und dann davonmarschierte.
    Der Lange mit der Adlernase hängte sich sofort hinter ihn. Es blieb zwar noch immer auf der anderen Straßenseite und gab dem Spieler genügend Bewegungsfreiheit, aber er ließ ihn nicht entkommen.
    Erst als Lew Markow in eine dunkle Seitenstraße einbog, verkürzte Martinez den Abstand und streckte die langen Beine.
    Ein paar Häuser weiter blieb Markow stehen, fummelte in der Tasche herum und blickte plötzlich erschrocken auf die lange Figur, die die Straße überquerte und auf ihn zusteuerte. Das Gesicht des Mannes, der ihn verfolgte, konnte er nicht erkennen.
    Erst als ihm der Fremde einen Revolverlauf in die Seite schob, erkannte er, dass er einen Fehler gemacht hatte. Die schneidende Stimme des anderen ließ ihn zusammenfahren.
    »Hallo, Lew«, knurrte der Lange. »Du hast mich doch hoffentlich nicht vergessen. Ich nehme' deine Einladung gern an, dich auf deine Bude zu begleiten. Sperr also schon mal auf, bevor wir uns beide hier auf der Straße eine Erkältung holen.«
    Die Hände Markows zitterten, als er den Schlüssel ins Schloss steckte und die Tür öffnete.
    »Mach doch keinen Unsinn, Ray…« begann er, aber sofort verstärkte sich der Druck des Revolvers.
    »Halt dein Maul, Lew«, knurrte der Lange. »Ich will nicht der ganzen Nachbarschaft aufbinden, dass ich wieder im Lande bin.«
    Dann schob er Lew Markos vor sich her. Der bog nach rechts ab, stolperte eine Kellertreppe hinunter und hielt dann vor einer Tür an. Jetzt blieb er allerdings ruhig, obwohl ihm die Angst deutlich in den Augen stand.
    Als das Schloss aufschnappte, schob der Lange Lew Markow ziemlich unsanft in das Zimmer, er ließ das Licht aufflammen und lehnte sich gegen die Tür. Dabei stand ein hässliches Lächeln in seinem Gesicht.
    »Was willst du von mir, Ray?«, fragte Lew Markow ängstlich und wich einen Schritt zurück.
    »Siebentausend Bucks« erwiderte Ray Martinez sanft. »Meinen Anteil, um den du mich prellen wolltest. Hast dir gedacht, dass ich dir von Mexiko aus nichts anhaben kann, aber du hast dich getäuscht. Also hol das Geld schön aus dem Strumpf, und dann passiert dir nichts.«
    Der Mund Lew Markows öffnete sich wie das Maul eines Weihnachtskarpfens.
    »Ich habe das Geld nicht mehr, Ray«, gestand er ein. »Ich hatte überall Schulden und musste sie bezahlen. Und dann dachte ich, ich könnte Louis Schmidt genügend abnehmen, um dir deinen Anteil wieder zurückzugeben, aber auch da ging es nicht mit rechten Dingen zu. Ich bin pleite. Habe keine 150 Bucks und schulde Louis dreitausend dazu.«
    »Du warst immer schon groß mit Ammenmärchen, Lew«, erwiderte Ray Martinez gelassen. »Wird sich heraussteilen, ob du die Wahrheit gesprochen hast. Ruf Schmidt an.«
    Er machte eine Bewegung zu dem altmodischen Telefonapparat, der neben der Tür hing.
    Lew Markow folgte gehorsam dem Lauf des Revolvers, fasste mit zitternden Händen nach dem Hörer und begann zu wählen.
    Ray Martinez sah ihn an, als bereitete ihm das alles Vergnügen, aber hinter dem Lächeln waren seine Augen kalt und grausam.
    Siebentausend Bucks waren zu viel Geld, als dass sich jemand damit einen Spaß erlauben konnte.
    Das Rufzeichen durchbrach die Stille. Martinez streckte

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