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0211 - Geheimwaffe Horror

Titel: 0211 - Geheimwaffe Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefechtsstände des Superschlachtschiffes glichen plötzlich einem Irrenhaus.
    Rhodan hatte das Gefühl, als bohrten sich in jede einzelne Nervenzelle glühende Nadeln hinein. Er krümmte sich in seinem Sessel zusammen, suchte nach einem Halt, sprang dann auf und lag anschließend ebenso wie zweitausend andere Männer auf dem Boden.
    Seine Reaktion bestand in diesen wenigen Augenblicken nur darin, mit dem Rest seines klaren Verstandes an die Gnade einer Ohnmacht zu denken. Auch ein Sofortumschalter wie Perry Rhodan war nicht mehr in der Lage, die Situation zu meistern, Überlegungen über die Herkunft der Tortur anzustellen, oder gar die nötigen Gegenmaßnahmen einzuleiten.
    Es hatte alles seine Grenzen. Diese Grenze war erreicht.
    Das ungeheure Tosen einer vollen Breitseite nahm Rhodan nur noch instinktiv wahr. Das Rütteln der Schiffszelle spürte er nicht mehr. Der andere Schmerz, der ihn von ihnen her zu zerreißen drohte, überlagerte alle anderen Empfindungen.
    Trotzdem schoß das terranische Schiff aus allen Rohren der Grünbreitseite!
    Die Ursache für diese schlagartige Feuereröffnung war ein Zufall.
    Auch Major Cero Wiffert war nicht mehr fähig gewesen, im entscheidenden Moment auf den roten Knopf der Koppelschaltung zu drücken.
    Der Erste Feuerleitoffizier hatte lediglich das Glück oder auch das Unglück gehabt, bei der konvulsivischen Verkrümmung seines Körpers mit der Stirn auf den Koppelschalter zu schlagen, der dadurch in Impulsstellung gedrückt wurde.
    Die Folge davon war die Feuereröffnung der eingeschwenkten Geschütze.
    Die CREST löste nur eine Breitseite aus. Sie genügte, um den Nordpol des Planeten Horror in eine glutflüssige Hölle zu verwandeln, in der die gigantischen Türme abschmelzend zusammenbrachen, um anschließend vom Atomorkan einer Fusionsbombe in die Leere des Raumes gerissen zu werden.
    Die Bombe hatte eine Energie von zehn Gigatonnen TNT entwickelt und war als überlichtschnelles Impulsbündel von einer Transformkanone abgestrahlt worden.
    Nach diesem schlagartigen Feuerüberfall schwiegen die Waffen des terranischen Großkampfschiffes.
    Cero Wiffert hatte den Koppelschalter nur einmal berührt. Die Salventaktautomatik war unangetastet geblieben.
    Dies aber spürten, hörten oder sahen die Männer der CREST II längst nicht mehr. Sie waren nach fünf Sekunden besinnungslos geworden. Auch Melbar Kasom konnte nicht mehr feststellen, daß sein Ratschlag, die Kuppeln vorsichtshalber zu vernichten, ganz gegen den Willen des Oberbefehlshabers doch noch befolgt worden war.
    Die zweitausend Mann der Besatzung rührten sich nicht mehr.
    Die CREST II, ein Produkt bester terranischer Schiffsbautechnik, glitt unbeschädigt auf ihrer Kreisbahn weiter.
    Die vollpositronische Ortungsautomatik registrierte die Vernichtung der beiden Posbi-Raumschiffe BOX-9780 und BOX- 9781.
    Im Augenblick des unheimlichen Überfalls waren die Fragmentraumer von einem orangeroten Transportstrahl erfaßt worden, der sich unvermittelt aus der Transmittersäule herausgebogen hatte. Die Vernichtung geschah in Form einer Entstofflichung. Die beiden Fragmentraumer wurden in die A-Sonne gerissen und dort als winziger Massenbestandteil aufgenommen.
    „BOX-9780 und 9781 Kontakt mit Transmitterstrahl. Totalverlust, Ende", plärrte eine unmodulierte Robotstimme aus der Lautsprechergruppe der automatischen Registratur.
    Niemand hörte die Meldung. Es war 16:00 Uhr Bordzeit.
    Bericht Atlan Dieser Vermessene hatte es gewagt - er hatte es tatsächlich gewagt! Ich war eigentümlich ruhig. In mir schien jedes Gefühl erstorben zu sein. Das grenzenlose Vertrauen, das ich seit einigen hundert Jahren in Perry Rhodan gesetzt hatte, war schwer erschüttert worden.
    Er war doch gestartet; gestartet wegen eines lächerlichen Transmitterstrahls, der laut Funkmeldung um 13: 24 Uhr Bordzeit erstmals geortet worden war. Irgendein Enthusiast, der - psychologisch betrachtet schon seit Wochen nach einem Betätigungsfeld für seinen Tatendrang gesucht hatte, war der Meinung gewesen, jemand hätte die terranische Flottenfrequenz für eine Notmeldung benutzt.
    Niemand schien daran gedacht zu haben, daß die Intensitätsschwankungen in einem, hochverdichteten Hyperfeld dieser Art hier und da über das Frequenzband streuen und verstümmelte „SOS-Rufe" simulieren konnten.
    Die Männer der CREST waren erstklassige Fachleute. Ihr Verhalten und die Auslegung der verschiedenartigen Begebenheiten bewiesen mir eindeutig, daß ich sie richtig

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