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0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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schwarzen Zylinderstab tatsächlich um einen höhergeordneten Rechner, der mit der Bordelektronik der MOONSHINE in Kommunikation getreten war und ein Falschprogramm in Gang gebracht hatte - was bedeutete das konkret?
    Würde dann letztlich die bordeigene Elektronik die Vernichtung der Yacht auslösen, gesteuert von den Falschimpulsen des Meeghstabes?
    Sein Gedankengang wurde zerrissen, als erneut der geisterhafte Klang ertönte.
    BROOOOONNNGGG…!
    Diesmal geschah jedoch etwas, das Zamorras Herzschlag zum Rasen brachte. Mit ungläubig geweiteten Augen sah er das Bestürzende.
    Gleich zwei der zwirndünnen Fäden verschwanden auf einmal…!
    ***
    Der Raum, den die Frau betrat, hatte riesenhafte Dimensionen - allerdings nur von innen. Die Dimensionstechnik der Meeghs hatte hier einen weiteren Beweis ihrer Genialität erbracht. Nicht einmal die gesamte Ausdehnung der Mini-Insel, unter der sich die Grotte befand, hatte solch enorme Ausmaße wie die einzelne Halle. Magisch-technische Manipulation hatte es jedoch zuwege gebracht, daß sich die Grenzen des Raumes quasi ins Unendliche erstreckten, je nach Stärke der Kraftübertragung, die von der angezapften Sonne erfolgte.
    Der Raum hatte eine ganz normale Tür, und irgendwie ähnelte seine Beschaffenheit entfernt Merlins Saal des Wissens. Sehr entfernt, denn das Machtpotential, das der verfluchte Zauberer in seinem Raum hinter der Zeit zusammengetragen hatte, war diesem Ort in allen Belangen überlegen.
    Noch.
    Um Sara Moons Lippen spielte ein böses Lächeln.
    Dieser Raum war praktisch mit dem Rohbau eines Hauses zu vergleichen, in dem weder Anschlüsse noch Mobiliar und Dekorationen vorhanden waren. Bisher war nur der Platz geschaffen worden, um später all das aufzunehmen, was selbst Merlins Saal wenn nicht überlegen, so doch zumindest ebenbürtig sein mußte!
    Das war die ursprüngliche Absicht gewesen. Und der MÄCHTIGE hatte ihr dabei helfen sollen, weil ein einziges dieser Wesen mehr Macht und tieferes Wissen um verborgene Kräfte besaß als das gesamte Volk der von Menschen und Dämonen so gefürchteten Meeghs.
    Der Boden unter Sara Moons Füßen war blauschwarz und ähnelte stark der Farbe aktivierter Kommandokristalle. Auch er produzierte Eigenlicht, das er von unten nach oben abstrahlte und damit den gesamten Raum erhellte. Sonst war keine Lichtquelle vorhanden, von der natürlichen Sonne trennten nicht nur meterdicker Fels, sondern darüberhinaus auch die Kluft zwischen den manipulierten Dimensionen.
    Durch diese seltsame Helle besaß auch keiner der Körper innerhalb des Raumes einen Schatten.
    Ein weiterer veränderlicher Faktor an diesem Ort war der Zeitablauf. Für einen imaginären Beobachter mußte Sara Moon extrem langsam und ohne jede Hast gehen. In Wahrheit jedoch waren ihre Bewegungen im Verhältnis zum Normaluniversum, in das die Erde gebettet war, extrem beschleunigt! Langsamkeit war nur subjektives Empfinden jener Personen, die sich in dem Raum aufhielten. Und das hatte durchaus seinen Hintersinn. Hier konnte jeder in aller Ruhe seine Überlegungen führen, ohne sich von der Dringlichkeit bestehender Probleme zu einem überschnellen Entschluß verleiten zu lassen.
    Und genau das hatte Sara Moon geglaubt, jetzt zu brauchen.
    Etwas Abstand.
    Sie belog sich nicht selbst. Der Alte Plan verlief nicht korrekt in den vorgegebenen Bahnen. Was in Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden von der Macht jenseits menschlichen Begreifens mit Akribie vorbereitet worden war, drohte plötzlich an König Zufall zu scheitern!
    Zamorra…
    Ausgerechnet dessen Lebensgefährtin hatte sich unter den auserlesenen Personen befinden müssen, die die Voraussetzungen für das Ritual erbrachten. Ausgerechnet Nicole Duval, deren Begleiter auf der Gratis-Kreuzfahrt unweigerlich Zamorra hatte sein müssen…
    Sara Moon bewegte sich in fast schwebender Gangart voran. Ihre mit altertümlich anmutenden Schnürsandalen versehenen Füße berührten mit Federleichtigkeit den Boden. Fast schwerelos schien die Frau zu sein, und eine Aura des Überirdischen umfloß sie. Das zuvor helle Gewand, das kein Modeschöpfer entworfen, sondern sie ganz allein kraft ihrer Fantasie geschaffen hatte, war ihr einziges Kleidungsstück. Es hatte seine Farbe mittlerweile nach Art eines Chamäleons dem blauschwarzen Untergrund weitgehend angepaßt, so daß die Ex-Druidin mehr und mehr mit ihrer unwirklichen Umgebung zu verschmelzen schien. Unter dem Gewand war sie nackt.
    Da sie ihr eigenes Zeitgefühl, das

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