0212 - Satans siebter Finger
es?
Jede andere Bewegung erstarrte. Diejenigen der Mädchen, die noch nicht in Ohnmacht gefallen waren, starrten die Gestalt ungläubig und entsetzt an.
»Nein«, flüsterte Martine. »Das ist doch nicht möglich!«
Der Unheimliche breitete die Arme aus. Seine Hände schoben sich aus den Ärmeln der Druidenkutte hervor.
Eine Hand war von dunklen Schuppen übersät und besaß anstelle der Fingernägel Krallen. Die zweite Hand, ebenso schuppig, besaß eine Besonderheit.
Sieben Finger…
Sieben! durchraste es Nicole. Sieben Opfer, sieben Finger! Für jede von uns ein Finger! Was ist das für ein Dämon? Was bedeutet das alles?
Der Unheimliche blieb stehen. Langsam drehte er sich, sah eine der sieben Gefangenen nach der anderen an. Oder sah er gar nicht? Vergeblich versuchte Nicole in dem Dunkel unter der Kapuze Augen zu erkennen.
Als sie wieder zur Tür sah, stellte sie fest, daß die hellhaarige Frau den Raum wieder verlassen hatte. Warum? Und wer war sie?, Etwas in Nicole begann zu drängen. Jede Sekunde, die verrann, brachte sie dem Untergang näher. Sie mußte den Unheimlichen aufhalten, ablenken. Vielleicht bot sich eine Chance. Er mochte kaum so gefährlich sein wie die Meeghs selbst.
Hatte der Düstere ihre Gedanken gelesen?
Nur sie sprach er an, nur Nicole allein, und der kratzende, schabende Klang seiner Stimme ließ Zamorras Gefährtin erschauern.
»Meeghs…«, murmelte er.. »Meeghs sind kleine Kinder gegen mich… Insekten, die ich mit den Fingern zerdrücke! Doch wie kommst du auf sie?«
Die anderen sahen mit aufgerissenen Augen herüber.
»Die Cyborgs!« stieß Nicole hervor. »Sie sind doch Meegh-Sklaven!«
Der Unheimliche glitt bis zu Nicole heran, und seine Stimme sank zu einem Flüstern herab.
»Ohne UNSER Wissen wären die Meeghs niemals in der Lage, auch in tausend Milliarden Jahren nicht, auch nur einen Cyborg zu formen…«
»Wer bist du?« hauchte Nicole entsetzt.
Doch der Dunkle antwortete nicht. Er schwebte ein wenig zurück. Sekundenlang schien es, als flackerte seine Gestalt, als wolle sie sich verflüchtigen.
Dann stabilisierte sie sich wieder.
Und ein wilder, gellender Schrei entsprang dem Unheimlichen. Ein Schrei, der Stein zum Vibrieren brachte, der Nicole und den anderen fast die Besinnung nahm.
Und der siebenarmige, steinerne Leuchter an der Wand loderte auf und verstrahlte grausames Licht.
Da wußte Nicole, daß es nun soweit war.
***
Zamorra konnte seinen Sturz gerade noch abfangen. Fassungslos sah er die Stelle im Schirm an, an der er die Lücke geschaffen hatte. Sie hatte sich wieder geschlossen, aber in Brusthöhe glomm ein silberner Kreis, der langsam wieder verlosch. Und das Amulett selbst schien zu glühen.
Es ließ sich nicht durch den Schirm bringen !
Zamorra versuchte es ein zweites Mal, diesmal vorsichtiger. Es gelang ihm wohl, unbeschadet die Arme durch den Schirm vorzustrecken, aber das Amulett vor seiner Brust stoppte seinen Vorwärtsdrang. Er hätte es sich eher durch den Körper pressen können, als es auch nur einen Zentimeter tief in den Schirm eindringen zu lassen, der an diesèr Stelle durch den Schlüssel durchlässig geworden war.
Undurchlässig für das Amulett! Die gegensätzlichen Energien vertrugen sich nicht miteinander!
Zamorra unterdrückte eine Verwünschung. Fluchen half ihm hier auch nicht weiter.
Er würde auf die Unterstützung und den Schutz des Amuletts verzichten müssen, wenn er etwas gegen die Unheimlichen unternehmen wollte. Es blieb ihm nichts anderes übrig.
Ohne die silberne magische Scheibe konnte er das Schiff mit dem Schlüssel jederzeit betreten und verlassen.
Wieder hallte ein dröhnender Schlag durch die MOONSHINE. Noch fünf Schnüre bis zur Explosion!
Die Explosion mochte auch das Amulett vernichten, durchfuhr es ihn. Vielleicht war der zeitzündende schwarze Stab selbst auch noch in sich Superbombe. Den Meeghs war alles zuzutrauen. Und wenn sie schon einen Sperrschirm aufbauten, um die Höhle vor der Explosion zu schützen, mußte die Vernichtungskraft mehr als nur gewaltig sein.
Das Amulett wäre also mit ziemlicher Sicherheit verloren…
Er ahnte nicht, daß die Ex-Druidin, die den Zerstörungsbefehl gegeben hatte, gar nicht an das Amulett gedacht hatte. Aber sie pflegte nie halbe Sachen zu machen…
Zamorra griff sich an den Kopf. Es blieb ihm also doch nichts anderes übrig, als die Bombe zu entschärfen, wenn er das Amulett nicht verlieren wollte! Und er hatte schon viel zuviel Zeit
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