Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
Vom Netzwerk:
dem Biorhythmus ihres Körpers entsprach, für die Dauer ihrer Anwesenheit in den Raum ausgeschaltet hatte, wußte sie auch nicht, wie lange es dauerte, bis sie das Objekt erreicht hatte.
    Das einzige Objekt, das sich bisher in dem Raum befand.
    Auch es warf keinen Schatten, war aber selbst einer, und dreidimensional dazu!
    Sara Moon blieb vor dem schwarzen Ding stehen, dessen Form entfernt rund war, eine Art Halbkugel, die nicht die geringste Stabilität zu besitzen schien, weil die Schattensubstanz, aus der sie bestand, in ständiger Unruhe begriffen war.
    Nur das, was sich hinter dem Schattenfeld verbarg, war auf seine Art stabil, rief jedoch bei einem Menschen, der mit dem wahren Aussehen konfrontiert wurde, sofortigen unwiderruflichen Wahnsinn hervor. Zu konfus, verdreht und verwirrend für menschlichen Geist war die Konstruktion, die den krankhaften Gehirnen der Meeghs entsprungen war!
    Sara Moon sprach eine magische Formel gegen das finstere Gebilde.
    Sie brauchte nicht lange auf Wirkung zu warten.
    An einer einzigen Stelle bildete sich ein schlauchförmiger Durchgang, vor dem die übrige Schwärze fast panisch zurückzuweichen schien.
    Sara Moon betrat den »Schlauch«, und wurde ins Innere des Spiders gesogen…
    ***
    Weg!
    Der ganze Vorgang hatte höchstens drei Sekunden gedauert. Zuerst waren die Konturen unscharf geworden, dann sah es kurz aus, als würde man in einen Verzerrerspiegel auf dem Jahrmarkt blicken - und dann waren auch diese Effekte wie von unsichtbarer Hand weggewischt worden und die Stelle war leer!
    Michelle war verschwunden!
    Oder nur unsichtbar geworden?
    »Michelle!« rief Nicole, alle Vorsicht außer acht lassend, nachdem sie sich vom Schreck etwas erholt hatte.
    Wenn das Mädchen jetzt antwortete, war alles gut. Dann war sie zwar einem magischen Zauber zum Opfer gefallen, aber sie lebte immerhin noch.
    Nicole wartete.
    Die anderen Mädchen waren völlig mit sich selbst beschäftigt. Nackte Angst umkrallte ihre Herzen. Sie waren kaum mehr fähig zu klarem Denken. Nicht weit von ihnen stand der Unheimliche in der Druidenkutte, der in diesem Augenblick den zweiten seiner sieben Finger spreizte!
    Sabine schrie auf!
    Und von Michelle keine Antwort!
    Tot?
    Nicole konnte nur mühsam das eigene Grauen zurückdrängen.
    Sabine hatte aufgeschrien, und der Grund war offensichtlich, denn der nächste Finger dieses Satans zielte absolut unzweifelhaft auf sie!
    »Nein!« jammerte das Mädchen, das eben erst wieder aus ihrer Lähmung erwacht war, nachdem sie kurz davor vom Cyborgstrahl überwältigt worden war.
    Diesmal beschränkten sich die Schreckgestalten nicht auf Paralyse!
    »Laß mich! Hör auf - nicht!«
    In hilfloser Abwehr streckte das Mädchen die Arme von sich, dem Schwarzvermummten entgegen, als hätte es Hoffnung, das Schicksal damit abzuwenden.
    Wieder entstand jenes eigenartige Leuchten um den zweiten Finger des Teuflischen. Und wieder jagte ein dunkler Blitz hervor, der sein Ziel mit äußerster Präzision erfaßte und das Schluchzen des Mädchens schlagartig verstummen ließ.
    ***
    Zamorra arbeitete fieberhaft.
    Mit Hilfe einer Münze hatte er die Verkleidung des Schaltaggregats in mühsamem Werkeln abmontieren können, und nun lag die nackte Elektronik vor ihm.
    Deutlich zu sehen waren auch die verbliebenen beiden Fäden, die in den Meegh-Stab mündeten und darüberhinaus auch ihre festen Plätze im Innern des Schiffsaggregates eingenommen hatten.
    Zamorra stöhnte auf, als er die Systematik vage zu begreifen begann.
    Zwei Minuten kauerte er vor dem Herz der MOONSHINE und rührte keinen Finger.
    Nur sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren.
    Dann durchzuckte es ihn plötzlich wie ein Blitz aus düsterem Himmel.
    Die Lösung!
    Nein - nur die halbe!
    Das System hatte er nun durchschaut. Die Bombe selbst schien ohne eigene Stromversorgung ausgestattet zu sein und vom Bordsystem zu schmarotzen! Indiz dafür war einer der beiden schwarzen Fäden, der nicht in die Automatik des Aggregates lief sondern in die Stromversorgung!
    Und dort hatte ein höhergeordneter Computer, der ein Falschprogramm auslösen sollte, nichts zu suchen, es sei denn, er war darauf als Energiequelle für eigene Aktivitäten angewiesen!
    Das bedeutete, daß die Gefahr gebannt war, sobald der Meegh-Computer nicht mehr arbeiten konnte. Ohne Strom konnte er das Schaltaggregat der Yacht nicht mehr mit Falschinformationen überfüttern!
    Soweit war Zamorra mit seinen Gedanken gekommen. Das war die Theorie. Jetzt mußte er

Weitere Kostenlose Bücher