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0213 - Amazonen-Rache

0213 - Amazonen-Rache

Titel: 0213 - Amazonen-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Waffe hatte der Amazone die ganze Energie aus dem Leib gerissen. Vor Thia Medixa lag kein junges Mädchen, sondern ein altes, eingetrocknetes Weib. Runzelige Wangen, dürre Gliedmaßen, von einer schlaffen, faltigen Haut bedeckt…
    Thia Medixa blickte sich gespannt um. Wo war Re Arm-nyo? Hatte er zugeschlagen und sich sofort wieder zurückgezogen, dieser elende Feigling?
    Wir müssen ihn finden! dachte die Amazone grimmig.
    Sie hob Rathoni hoch. Federleicht war sie. Wie eine leere Hülle. Thia Medixa trug sie zum heiligen Bezirk zurück. Auch jetzt war sie immer noch auf der Hut und bereit, sich zu verteidigen, wenn der Dämon sie angriff, doch Re Arm-nyo ließ sich nicht blicken. Ihm schien dieser erste Triumph vorläufig zu genügen.
    Thia Medixa trug die tote Schwester in den Tempel des Lichts.
    Masis und Serkana hatten damit gerechnet. Dennoch erschraken sie, als sie sahen, was aus Rathoni geworden war.
    »Tod dem Dämon!« zischte Masis haßerfüllt.
    »Keine Gnade für Re Arm-nyo!« sagte Serkana trotzig.
    »Vielleicht finden wir ihn in den Bergen«, bemerkte Masis.
    Thia Medixa bettete die tote Schwester auf einen Marmoraltar. »Wir brechen sofort auf!« entschied sie dann.
    ***
    Obwohl es Reezy nicht zulassen wollte, rief Vic McLaglen Roscoe Jordan an, um ihm mitzuteilen, daß er Besuch von Professor Zamorra gehabt hatte, und daß dieser sich nun mit Sicherheit auf dem Weg zu dem Haus in Cicero befand, um sich Nicole Duval wiederzuholen.
    »Bist du übergeschnappt?« schrie Jordan aufgebracht. »Du hast ihm gesagt, wo er das Mädchen findet?«
    »Du hättest erleben müssen, wie der in Fahrt war!« verteidigte sich McLaglen. »Der hätte mich glatt erschlagen, wenn ich nicht geredet hätte.«
    »Hast du meinen Namen erwähnt?«
    »Ich… weiß nicht.«
    »Ja oder nein.«
    »Ich… glaube schon, Roscoe.«
    »Verdammt, das wird ein Nachspiel haben!« schrie der Gangsterboß. »Auf niemanden kann man sich mehr verlassen. Das darf’s doch nicht geben. Ein Kerl wie du, fällt wegen ein paar Dresche um. Bin ich denn nur noch von Idioten umgeben? Hör zu, Vic, du gehst sofort auf Tauchstation, verstanden?«
    »Ja. Wohin soll ich…«
    »Ist mir doch egal, Hauptsache, die Bullen kriegen dich nicht!« plärrte Jordan. »Ich werde versuchen, den verfahrenen Karren noch mal flottzukriegen. Von dir bis nach Cicero ist es ein ganz schönes Ende. Wenn ich Nicole Duval aus dem Haus schnell genug weghole, sticht Zamorra ins Leere.«
    »Ich melde mich wieder bei dir.«
    »Tu das. Aber erst in vier, fünf Tagen.«
    »Okay.«
    »Und dann kannst du dich auf was gefaßt machen, du Niete.«
    Roscoe Jordan warf den Hörer in die Gabel. Drei Minuten später saß er in seinem Wagen und war Richtung Cicero unterwegs. Diese Idioten! Wenn man nicht alles selbst machte, war es nicht richtig getan. Jordan wollte sich das Geschäft mit Re Arm-nyo nicht verderben lassen. Zehntausend Dollar hatte er schon gekriegt, und er würde noch einmal zehntausend kassieren, wenn er dem Dämon das Mädchen übergab. Auf so viel Geld wollte Jordan nicht verzichten. Seine Wut und seine Aufregung hatten aber auch noch einen anderen Grund: Der Dämon hatte eine hohe Anzahlung geleistet. Wie würde er reagieren, wenn ihm Ròscoe Jordan mit leeren Händen gegenübertrat und ihm mitteilte, er habe sich das gekidnappte Mädchen wieder abjagen lassen? Mit Dämonen kann man so etwas nicht machen. Das konnte für Jordan äußerst gefährlich werden. Deshalb war es doppelt wichtig, daß Nicole Duval in seinen Händen blieb.
    ***
    Nachdem Re Arm-nyo die Priesterin getötet hatte, fühlte er sich großartig, unbesiegbar. Er wollte das Morden mit dem schwarzen Schwert fortsetzen. Es fiel ihm schwer, die Euphorie zu dämpfen. Er durfte in seinem Eifer nicht über das Ziel hinausschießen. Thia Medixa war eine Gegnerin, die man keinen Augenblick lang unterschätzen durfte.
    Vielleicht war es vernünftiger, nach dem ersten Mord einige Zeit verstreichen zu lassen. Die Amazonenpriesterinnen würden unter einer ständigen Spannung leben. Sie würden den heiligen Bezirk verlassen und sich auf die Suche nach ihm begeben.
    Wenn er es geschickt anstellte, konnte er ihnen nacheinander eine tödliche Falle stellen.
    Diese Taktik gefiel ihm, deshalb zog er sich von der Quelle zurück. Es dauerte nicht lange, da sah er Thia Medixa, seine größte Feindin. Er mußte sich beherrschen, um nicht über sie herzufallen, als sie den heiligen Bezirk verließ.
    Er wollte sie sich bis zum

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