0213 - Amazonen-Rache
hackte in die Rinde.
Und dann erwischte die schwarze Klinge das Mädchen.
Eine Verletzung mit einem normalen Schwert hätte Rathoni verkraftet, aber Wunden, die das schwarze Schwert schlug, riefen entsetzliche Qualen hervor.
Der Dämon bekam Oberwasser. Immer vehementer griff er an.
Rathoni wehrte sich trotz der Höllenpein, die durch ihren Körper tobte, verzweifelt.
Dann konnte sie auf einmal nicht mehr.
Ihr Schwert fiel aus der kraftlosen Hand. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie erwartete den Todesstoß, den Re Arm-nyo mit großer Genugtuung führte…
***
Das blonde Busenwunder hörte auf den extravaganten Namen Reezy. Vic McLaglen machte sich nicht die Mühe, nachzuforschen, woher der Name kam, er hatte besseres zu tun. Reezy war ein Naturereignis. Sie konnte einen Mann in den siebten Himmel hochjubeln. McLaglen war einer bleiernen Erschöpfung nahe, während Reezy immer noch quicklebendig war und den Anschein erweckte, als habe sie noch lange nicht genug. Im Gegenteil, McLaglen hatte den Eindruck, als wollte Reezy jetzt erst richtig loslegen.
Heiliger Strohsack, dachte er schwitzend. Hoffentlich halte ich das auch aus.
Ihre heißen Lippen streiften seine Wange. Ihr gewelltes blondes Haar kitzelte ihn auf der Brust.
»Nicht wahr, ich kann einen Mann sehr, sehr glücklich machen«, flüsterte sie.
»Oja, das kannst du, und du kannst ihn auch sehr, sehr fertigmachen«, ächzte der Gangster.
Sie hob amüsiert den Kopf und lächelte ihn verschmitzt an. »Bist du etwa schon erledigt?«
»Schon ist gut. Ich schlage vor, wir legen eine Zigarettenpause ein. Ich bin schließlich keine Maschine.« Er griff nach den Zigaretten. Seine Hand zitterte. »Junge, Junge, und da protestiert ihr Frauen immer dagegen, als Lustobjekt angesehen zu werden. Und wie steht’s mit uns Männern?«
Reezy lachte. »Ihr könnt ja auch protestieren, das steht euch frei.«
Er zündete zwei Zigaretten an und gab ihr ein Stäbchen. Sie war unersättlich. Sogar beim Rauchen. Sie zog an der Zigarette, als gelte es, einen Wettbewerb im Schnellrauchen zu gewinnen.
McLaglen blickte auf den batteriegetriebenen Wecker, der auf dem Nachttisch stand. Vier Uhr dreißig. Wenn er Reezy nicht hinauswarf, blieb sie für immer bei ihm. Er hatte erfahren, daß sie auf der Suche nach einer Bleibe war. Bei mir nicht, dachte McLaglen.
Das Haus, in dem er wohnte, war nicht groß, aber sehr gemütlich. Es stand in Lincolnwood, und die Miete war nicht sonderlich hoch. Wenn es nach ihm ging, würde er von hier nie wegziehen. Aber vielleicht würden ihn eines Tages die Bullen von hier wegholen. Damit mußte ein Mann wie er, stets rechnen.
Es klopfte, und Vic McLaglen sagte: »Nanu.«
»Erwartest du jemanden?« fragte Reezy.
»Um diese Zeit? Bist du verrückt?« Er schlüpfte in seinen Pyjama und zog den Schlafrock an. Er war ein Nachtvogel. Alle Welt wußte das. Vielleicht wollte ein Artgenosse auf einen kurzen Drink vorbeikommen und ein paar Neuigkeiten loswerden.
In Pantoffeln begab er sich zur Tür.
Er öffnete, und draußen stand… Professor Zamorra!
Vic McLaglen hatte keine Zeit, sich zu fragen, wie der Mann so rasch zu ihm gefunden hatte. Er reagierte auf Zamorras Erscheinen mit Panik, wollte die Tür zuwerfen, doch Zamorras Fuß schnellte vor, und die Tür knallte dagegen. Ein Tritt gegen die Kniescheibe sollte Zamorra vertreiben, doch der Parapsychologe nahm sein Bein blitzschnell zurück. Dafür rammte er die Schulter gegen die Tür. Sie krachte gegen McLaglens Kopf. Er taumelte nach hinten und fiel gegen die Wand.
Zamorra trat ein.
McLaglen griff ihn wutschnaubend an.
Der Parapsychologe war in vielen Kampfarten ausgebildet, und er setzte sein Wissen gegen MacLaglen ein. Er trieb den Gegner in die Küche. Sein Faustschlag riß den Gangster zur Seite. McLaglen zerschlug mit dem Kopf das Glas des Küchenschranks.
Scherben klirrten.
McLaglen riß eine Lade auf. Er bewaffnete sich mit einem Messer und wollte es dem Parapsychologen in die Brust stoßen. Zamorra fing jedoch den Messerarm geschickt ab. Er drehte ihn, setzte einen Hebel an, McLaglen stieß einen heiseren Schrei aus, und das Messer fiel auf den PVC-Boden.
McLaglen erkannte, daß ihn nur eine überstürzte Flucht vor dem Untergang retten konnte. Er stieß Zamorra von sich und wollte aus der Küche hetzen. Der Parapsychologe schenkte dem Mann nichts.
Zamorra dachte an Nicole Duval, und das machte sein Herz hart. Er stellte dem Verbrecher ein Bein. McLaglen
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