0214 - Der Kampf um die Pyramiden
von Twin entfernt, auf einer Linie, die parallel zum Rand der beiden Galaxien dahinlief, leuchtete ein weiterer Punkt, der sich bei genauerem Hinsehen als aus drei Lichtpünktchen bestehend entpuppte. Das war Horror.
Benommen senkte Arno Kalup den Blick und sah gedankenvoll auf das Rund der Schaltpulte, die sich an der Unterkante der Kuppel entlangzogen. Im Hintergrund, am Durchgang zu nächsten Halle, wartete Reginald Bull. Arno Kalup schritt auf ihn zu.
„Wir sind am Ziel", sagte er bedeutsam. „Dies hier ist die Schaltstation, und der Transmitter ist nach wie vor auf Twin eingestellt. Die Einstellung wird ohne Zweifel von diesen Pulten aus getätigt. Sobald wir verstehen, wie sie funktionieren, können wir den Transportvektor auf jeden beliebigen Punkt einrichten, an dem es einen Empfänger gibt."
Reginald Bull machte eine weitausholende Geste.
„Bedienen Sie sich, Professor. Die ganze Anlage gehört Ihnen.
Wieviel Mitarbeiter Sie auch immer brauchen - man wird sie auf dem schnellsten Weg hierherbringen. Wieviel Geräte auch immer Sie wünschen ..."
„Das ist nicht meine Sorge", unterbrach ihn Kalup. „Was ist mit dem Schirmfeld? Wenn es eines Tages wieder aufleuchtet und uns abriegelt ..."
„Oh, keine Angst", fiel Bully ein. „Wir haben die Generatoren gefunden und einstweilen lahmgelegt. Das heißt, lahmgelegt waren sie schon. Captain Diamond hörte den Robot sagen, er habe sich selbst mit den Generatoren gekoppelt, um die nötigen Energiereserven zu erhalten. Die Zerstörung des Roboters muß automatisch auch die Generatoren außer Betrieb gesetzt haben.
Wir wissen mittlerweile, wie wir sie in diesem Zustand erhalten können."
Arno Kalup nickte.
„Ich vermute, Sie werden sich auch der Roboter annehmen, die sich hier unten zu schaffen machen?"
„Mit zehntausend Mann Wachpersonal, ja", bestätigte Bully.
Arno Kalup grinste, was seine blaugeäderten Wangen noch deutlicher hervortreten ließ. In der polternden Art, die man von ihm gewöhnt war, rief er: „Sie sind der Organisator unter den Organisatoren, Sir. Wenn wir Sie nicht hätten..."
Reginald Bull winkte verlegen ab, obwohl ihm das Kompliment recht angenehm in den Ohren klang.
Dreißig Stunden später flogen Richard Diamond und Sergeant „Doc" Kimble ihre einsame Runde über Kahalo. Die Oberfläche des Planeten wirkte tot. Ein mit allen Mitteln ausgerüstetes Einsatzkommando hatte alle Roboter entweder eingesammelt oder vernichtet. Um diese Zeit war Ras Tschubai schon längst außer Lebensgefahr und sah mit Hilfe der Mittel einer fortgeschrittenen Medizin rascher Gesundung entgegen.
Richard und Doc blieb die traurige Aufgabe, nach den Überresten der Bigheads zu forschen. Man wußte, daß die Fremden nicht nur Kahalo, sondern auch Flooth, den zweiten Planeten des Orbon- Systems, angegriffen hatten. Die Rasse der insektenähnlichen Flooths, infolge ihrer Körperstruktur für Vibratorstrahlung noch weitaus anfälliger als die biologisch höher entwickelten Bigheads, war völlig ausgerottet.
Richard landete seinen Aufklärer in der Nähe einer Ansammlung von Gebäuden am Rande eines kleinen Waldstücks. Verdrossen schritten Doc und er auf den Eingang des nächstliegenden Bauwerks zu. Das Bild war bis jetzt überall das gleiche gewesen.
Richard erwartete nicht mehr, jemals etwas anderes zu sehen als die reglosen Körper der Bigheads, zu Boden geschleudert, wie die teuflischen Vibratorsalven sie getroffen hatten.
Die Tür glitt vor ihm beiseite. Er sah in einen fremdartig, aber bequem möblierten Raum mit einem riesigen Fenster an der rückwärtigen Wand. Doc trat einen Schritt weiter in das große Zimmer hinein und stolperte. Erschreckt sprang er zur Seite. Das, worüber er gestolpert war, war der Körper eines Bigheads.
Doc fing an zu fluchen.
Mit was für einem Gegner haben wir uns da eingelassen? fragte sich Richard Diamond, und brennender Zorn stieg in ihm auf.
ENDE
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