Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0214 - Die Leichenkutsche von London

0214 - Die Leichenkutsche von London

Titel: 0214 - Die Leichenkutsche von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
den Halt und fiel hin. Bevor es von den nachfolgenden Personen niedergetrampelt werden konnte, hatte ich zugegriffen und es in die Höhe gerissen.
    Ich drehte das Mädchen und brüllte: »Lauf weiter und laß dich nicht unterkriegen!«
    Es verschwand in der Menge. Ich wußte nicht einmal, ob es mich verstanden hatte.
    Bewußt ließ ich mich zur rechten Seite hin abdrängen. Wenn ich in die Nähe der Wand kam, konnte es mir unter Umständen gelingen, mich in den Eingang zu schlängeln. Die Welle spülte mich voran. Ich bekam Schläge und Püffe mit, prallte dann gegen die Mauer und bewegte mich auf den Eingang zu.
    Zudem flaute die Masse der Körper ab. Die meisten Gäste hatten die Disco verlassen.
    Ich schaffte es. Mit hochgerissenen Armen und mich dabei nur langsam bewegend, konnte ich mich durch die Tür in das Innere der gewaltigen Disco drücken.
    Noch immer zuckten die Lichter. Aber die Lampen warfen ihre Strahlen in eine gespenstische Leere hinein, auf eine freie Tanzfläche, wo nur ein unheimlicher Gegenstand vorhanden war.
    Die Leichenkutsche!
    Selbst in dieser modernen Umgebung wirkte sie grauenvoll und makaber. Daran änderten auch nicht die Lichtblitze, sie gaben ihr eher einen noch schaurigeren Anblick.
    Ich schüttelte mich.
    Genau schaute ich hin. Die Tür stand offen. Ich sah die beiden Särge und entdeckte Xorron, der neben der Kutsche stand und sich umschaute.
    Auch der Ghoul war noch da. Er hockte über eine Leiche gebeugt und hatte ein blutiges Gesicht.
    Eine Tür im Hintergrund öffnete sich. Angestellte der Disco traten hervor, sahen die Kutsche, und ich brauchte sie nicht zu warnen, sie verschwanden sofort.
    Hinter mir hörte ich Schritte und warf einen Blick über die Schulter. Dort erschienen Bill Conolly und Suko.
    Der Chinese hielt die Dämonenpeitsche schlagbereit in der rechten Hand, Bill hatte zum Glück an das Schwert gedacht und die Waffe mitgenommen. Auf ihrer Klinge schufen die Lichter zuckende, bunte Reflexe.
    Drei gegen zwei!
    Aber konnten wir den Kampf gewinnen?
    Wir hatten einen Halbkreis gebildet. Ich ließ Xorron zwar nicht aus den Augen, konzentrierte mich jedoch mehr auf den Ghoul. Ihn wollte ich als ersten erledigen.
    Da peitschte hinter mir ein Schuß. Und dann noch einer. Bill Conolly hatte den gleichen Gedanken gehabt wie ich und geschossen. Seine geweihten Silberkugeln galten dem Ghoul, und er fing die beiden Geschosse voll auf.
    Sie verschwanden in seinem teigigen Körper, als hätte jemand Pfropfen hineingeschlagen. Der Ghoul wurde fast aufgerichtet, fiel dann zurück, klatschte auf den Boden und zuckte wie ein Tier, das kurz vor seinem Ende steht.
    Dann trocknete er aus. Der widerliche Schleim wurde zu einer festen Masse, und der Schleim, der sich noch am Körper des Dämons befand, zerrann zu einer stinkenden Lache.
    Ein Gegner weniger.
    Und Xorron!
    Obwohl wir Todfeinde waren und er jetzt die Chance gehabt hätte, uns anzugreifen, war für ihn der Auftrag wichtiger. Er drehte sich schneller, als wir überhaupt folgen konnten. Ich sah noch, daß er etwas in der Hand hielt, war aber viel zu weit weg, um ihn erreichen zu können, dann reagierte der Würfel des Unheils.
    Nebelschleier drangen aus ihm hervor und hüllten uns ein.
    Mit einer letzten, verzweifelten Bewegung holte ich den Bumerang hervor und schleuderte ihn auf Xorron zu.
    Genau da verschwand der Dämon und meine sonst so wirksame Waffe zischte ins Leere.
    Wir hatten das Nachsehen, doch etwas hatte Xorron zurückgelassen.
    Die Leichenkutsche.
    Sie stand noch auf der Fläche. Vor ihr das Pferd, das sie gezogen hatte.
    Und wieder war es Bill Conolly, der angriff, während ich den zurückkehrenden Bumerang auffing.
    Bill rannte auf das Tier zu. Er schwang das Schwert. Bevor das Pferd reagieren und sich auf die Gefahr einstellen konnte, hatte der Reporter schon zugedroschen.
    Er köpfte das Tier.
    Dann drehte er sich und hieb voller Wut auf die Kutsche ein. Glas und Holz wurden zertrümmert. Es krachte und splitterte, und trotz dieser Geräusche vernahmen wir einen gellenden Schrei.
    Den Todesschrei eines Menschen!
    ***
    Auf den Monitoren war nur die fliehende angstgepeitschte Menschenmasse zu erkennen. Die jungen Gäste aus der Disco hatten den Mord gesehen, und sie rannten, wie von Furien gehetzt, auf den Ausgang zu.
    Auch Wesley Steele hatte das Verbrechen mit ansehen müssen. Es ging ihm dabei nicht so sehr um Benny, sondern um den anderen, der es tatsächlich schaffte, das Messer aus seiner Brust zu ziehen

Weitere Kostenlose Bücher