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0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiter, dann Bill Fleming. Es reichte gerade noch. Die Flammen würden sie jetzt nicht mehr erreichen können, aber die Hitze konnte ihnen immer noch gefährlich werden.
    Sie trieb ihm doch auch schon das Wasser literweise aus den Poren, obgleich er erst ein paar Sekunden in Feuernähe war.
    Er fuhr herum. Der andere Wagen!
    Callaghan zwang sich zum Spurt um das brodelnde und flammenspeiende Inferno herum. Der andere Chevy mit dem eingebauten Labor war ebenfalls heiß, und Callaghan glaubte sich die Finger zu verbrennen, als er die Fahrertür aufriß und sich hineinschwang.
    Aber noch brannte der Wagen nicht! Noch platzte nur an der Brandseite der Lack unter der Hitze ab!
    Callaghan startete den Motor. Der orgelte verdächtig lange, weil ihm die fürchterliche Hitze nicht gefallen wollte. Callaghan gefiel sie noch weniger, und schon gar nicht der fette, schwarze Ruß, der Scheiben und Spiegel zusetzte.
    Dann lief die Maschine.
    Im Rückwärtsgang trat der Schotte das Pedal voll durch. Der Chevy machte einen Satz. Hinten im Laborraum zerbrach etwas. Das spielte keine Rolle. Wenn ihnen nur noch dieser Wagen blieb, weil der andere mit dem Getriebeschaden nicht mehr weiterkam, flog die ganze Technik ohnehin raus, um Platz für die Menschen zu schaffen.
    Dann hatte er es geschafft, trieb den Wagen um das Feuer herum zu Fleming und Aris und lud sie ein. Mit Vollgas brachte er gut fünfzig Meter zwischen sich und das Feuer.
    Dort schaltete er den Motor ab und griff über die Sitzlehne nach hinten, wo der Plastikkanister mit Trinkwasser stand. Davon hatte jeder Wagen ein wenig an Bord, unabhängig vom jetzt zerstörten Proviantfahrzeug.
    Callaghan verpaßte Fleming und Saris eine kalte Dusche, deren Haut unheimlich heiß war und Brandwunden befürchten ließ. Erst als zumindest der Historiker wieder zu sich kam und sich prustend schüttelte, nahm der Fahrer selbst einen sehr kräftigen Schluck, der seine ausgedörrte Kehle zu zerreißen drohte.
    Dann überließ er den Rest Bill und dem Lord, der endlich auch aus seinem Erschöpfungsschlaf zu erwachen begann und nicht die geringste Ahnung hatte, was vorgefallen war.
    Callaghan ließ sich aus dem Wagen gleiten und sog die im Verhältnis zur unmittelbaren Feuernähe erfrischende kühle Luft tief in die Lungen. Und dabei sah er etwas.
    Eine Gestalt, die kaum hundert Meter entfernt auf der Straße stand, Arme und Beine ausgebreitet, und die dabei den höllischen Brand anstarrte und lachte!
    ***
    Der Auserwählte!
    Woher kannte dieser Knochenmann den Begriff? Vor langer Zeit hatte Zamorra ihn zum erstenmal gehört, in einer anderen Welt und von einem anderen Volk. Die Chibb, jene silberhäutigen Wesen mit den großen Telleraugen, die seit einer kleinen Ewigkeit in Fehde mit den dämonischen Meeghs lagen, hatten Zamorra als den Auserwählten gekannt. Aus welchem Grund, hatte Zamorra nie in Erfahrung bringen können.
    Er war der Auserwählte. Doch wozu er auserwählt war, wußte er nicht. Selbst der große Merlin hatte sich dazu ausgeschwiegen… aber hier war ein belebtes Gerippe, das Zamorra ebenfalls als Auserwählten erkannte.
    »Woher weißt du davon?« stieß der Professor hervor. Einen Menschen hätte er an Hemd oder Pullover gefaßt, bei dem Knöchernen berührte er die Rippenbögen und zuckte erschrocken wieder zurück. »Woher kennst du den Begriff?«
    Der Knöcherne wich ein paar Schritte zurück.
    »Ei-ne-Bot-schaft-und-ein-Auf-trag«, krächzte er monoton.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Woher kennst du den Begriff Auserwählter?« wiederholte er. »Sprich!«
    Doch der Knochenmann ging immer noch nicht darauf ein. Fast menschlich wirkte sein Blick zu seinem Kameraden, der immer noch die Pistole in der Hand hielt.
    »Auf-trag-tö-te-den-Dä-mon.«
    Zamorra schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein«, sagte er grimmig. »Ich werde keinen Auftrag ausführen, von dem ich nicht weiß, wer ihn erteilt und was daraus resultiert. Außerdem bist du mir immer noch eine Antwort schuldig.«
    »Tö-te!«
    »Der begreift’s nicht«, stöhnte Zamorra. »Du…«
    Nicole legte ihm die Hand auf die Schulter. »So kommst du nicht weiter«, sagte sie. »Entweder will er nichts sagen, und dann kannst du ihn zerlegen und alle Knochen durchnumerieren, ohne daß du etwas erfährst, oder er kann nichts sagen, weil er nichts weiß. Diese beiden sind vielleicht nur Boten.«
    »Und was hilft’s mir?« knurrte Zamorra. Seine linke Hand spielte mit dem Amulett. Aber er wußte, daß er den Knöchernen

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