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0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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angegriffen hatte, bewegte sich wieder. Er trat auf Zamorra zu.
    Dem Parapsychologen wurde es wieder mulmig. Was hatte das Skelett mit ihm vor? Säuberlich abgenagt waren die Knochen, als wäre ein ganzer Piraña-Schwarm über ihn her gefallen, Bleich und weiß und damit an die anderen Skelette erinnernd, die in den Häusern gestapelt lagen… aber warum zerfielen diese beiden dann nicht zu Staub?
    Warum waren sie massiv und stabil und liefen herum, wie um die Lebenden zu verhöhnen?
    Ein Gedanke blitzte plötzlich in Zamorra auf.
    Der schwarze Chrysler mit der Staubschicht auf den Ledersitzen!
    Zwei Skelette mußten darin gesessen haben…
    Diese zwei?
    Es mußte so sein! Nur - der Zeitunterschied sprach dagegen. Die neue Staubschicht, die dünner war, aber auch schon mehrere Jahre alt!
    In diesem Moment hatte das Gerippe Zamorra erreicht, und seine Arme hoben sich. Die Hände, die Finger streckten sich.
    Die Knochen berührten das Amulett!
    »Du-bist-kein-Dä-mon…«
    ***
    Fassungslos sah Zamorra den Knochenmann an.
    Das hatte es noch nie zuvor gegeben. Niemals hatte ein Untoter oder ein Dämonischer, ein Vampir oder ein Zauberer, das Amulett berühren können, ohne sich schwere Verletzungen zuzuziehen. Auch wenn die Silberscheibe unter Leonardo de Montagne einst dem Bösen gedient hatte, wirkte es seit Zamorras Besitznahme vernichtend gegen jede Art schwarzer Magie. Und selbst wenn es sich momentan in einer Phase befand, in der es nicht handelte und Zamorra im Stich ließ -wäre der Knochenmann ein Höllendiener, hätte er die Berührung nicht überstanden.
    Aber er überstand sie. Es schien sogar, als habe er diese Berührung gesucht. Vielleicht, um etwas unter Beweis zu stellen?
    Langsam, ganz langsam sickerte das Begreifen in Zamorras Bewußtsein.
    Was hatte das Skelett dabei gesagt?
    Du bist kein Dämon…
    »Nein«, sagte Zamorra heiser. »Ich bin kein Dämon… aber wer oder was bist du? Warum beantwortest du mir diese Frage nicht?«
    Die Knochenhände lösten sich vom Amulett. Gleichzeitig wandten beide Skelette die Köpfe zu Nicole, dann wieder zu Zamorra zurück.
    »Ihr-seid-kei-ne-Dä-mo-nen.«
    »Nein, zum Teufel«, fauchte Nicole. Sie riß »ihr« Skelett an der Schulter herum. »Was soll der ganze Unfug?«
    Der Knochenmann griff nach ihrer Hand, um sie langsam und vorsichtig von seiner Schulter zu entfernen. Aber Nicole zog sie selbst rasch zurück.
    Wieder sprach der Knöcherne in seiner abgehackten, hustenden und krächzenden Art.
    »Sag-mir-wer-die-ser-Mann-ist.«
    Nicole holte tief Luft und verdrehte die Augen.
    »Das ist Professor Zamorra«, sagte sie. »Der Meister des Übersinnlichen.«
    »In voller Lebensgröße«, setzte Zamorra hinzu. »Lebens-Größe, wohlgemerkt, mein bleicher Freund.«
    »Pro-fes-sor-Za-mor-ra«, echote der Knochenmann. »Der-Aus-er-wähl-te!«
    Da glaubte Zamorra zu träumen.
    ***
    Peadar Callaghan öffnete die Augen. Vorsichtig sah er sich um und fand sich auf der Vordersitzbank des Chryslers wieder. Schlagartig waren alle Erinnerungen wieder da.
    Der Brennspiegel, der den Reifen des Geländewagens in Brand setzte…
    Jäh fuhr Callaghan hoch. Das Dröhnen, das ihn geweckt hatte…
    Da sah er die Flammen und die Qualmwolke. Der Wagen war von einer gewaltigen Explosion zerfetzt worden. Überall brannte es.
    Die Benzintanks! Durchfuhr es ihn. Die Kanister waren alle auf diesem Wagen gewesen! Waren jetzt alle hochgegangen…
    Nicht weit von einer sich ausbreitenden Feuerzunge sah er zwei verkrümmte Körper liegen. Der Kleidung nach Bill Fleming und der Lord. Dann hatte es Fleming doch noch geschafft, Saris aus dem Wagen zu holen…
    Aber Flammen krochen auf sie zu.
    Brennendes Benzin floß über die Straße und trug das Feuer auf die beiden Männer zu! Und auf der anderen Seite stand der andere Geländewagen viel zu dicht…
    Callaghan stieß eine Verwünschung aus, sprang aus dem Chrysler und begann zu laufen. Zu Fuß war er schneller als mit dem Wagen, weil er nicht daran interessiert war, sich noch eine Beule zu holen.
    Er spurtete die gut zehn Meter im Rekordtempo, und die erbarmungslose Hitze, die von dem brennenden und glutenden Wrack abgestrahlt wurde, wollte ihn ausdörren.
    Er stöhnte auf, stand dann bei den beiden Männern und packte mit jeder Faust zu.
    Er hatte seine eigene Kraft überschätzt. Er bekam sie in der glühenden Hitze einen halben Meter weit, dann mußte er loslassen.
    Jetzt schnappte er sich den Lord und zerrte ihn allein zwei, drei Meter

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