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0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Chevrolets machte Schwierigkeiten mit dem Getriebe, und Seal wollte seine Künste daran erproben. Callaghan hatte abgeraten, aber Seal wollte unbedingt etwas ausprobieren.
    »Wenn er schnell genug im Wagen verschwinden konnte, als das Ganze los ging, kann er Glück haben«, sagte der Fahrer. »Aber wie bei allen Heiligen ist das möglich? Wie kann der Wind so scharf sein, daß er ins Fleisch schneidet? Denn Rasierklingen fliegen nun wirklich nicht da draußen herum!«
    Zamorra hob die Schultern und sah nach draußen. »Magie«, sagte er. »Schwarze Magie. Dieses verdammte tote Dorf ist eine Dämonenfalle, und wir Narren sind genau mitten hinein getappt. Jetzt sitzen wir hier drin fest.«
    »Und wie kommen wir wieder heraus, großer Meister?« fragte Peadar Callaghan. »Wir können schließlich nicht bis in alle Ewigkeit in dieser verstaubten Hütte blieben. Aber sobald wir den Kopf nach draußen halten, können wir in der Monster-Show als Knochenmänner auftauchen.«
    »Abwarten«, sagte Bill Fleming. »Der Wind ist irgendwann entstanden, während wir hier drinnen waren, und er wird auch irgendwann wieder aufhören.«
    »Bis dahin können wir verhungert sein«, sagte Callaghan. »Vielleicht währt er ein paar Wochen. Wenn das eine dämonische Falle ist…«
    »Wir könnten diese Falle sprengen«, sagte der Lord und sah Zamorra an.
    Der Parapsychologe nickte. Saris und er besaßen schwach ausgeprägte Para-Kräfte, aber Zamorra verfügte darüber hinaus noch über einen magischen Verstärker, der unter dem Hemd am Silberkettchen vor seiner Brust hing: Leonardo de Montagnes Amulett, die silbrige, handtellergroße Scheibe mit Zauberkraft.
    Zamorra griff nach den Hemdknöpfen, um sie zu öffnen. In diesem Moment berührte ihn der Lord.
    »Warte«, sagte er.
    »Warum?« fragte Zamorra. »Was hast du vor?«
    »Du willst das Amulett benutzen, nicht wahr? Vielleicht sollten wir nicht alle Trümpfe sofort aufdeeken. Ich habe das dumpfe Gefühl, daß wir belauert werden. Wir sollten etwas in der Hinterhand behalten, und das ist in diesem Fall dein Amulett.«
    »Und wie willst du dann gegen diesen magischen Wind antreten? Wie willst du ihn…«
    Er sah das feine Lächeln im Gesicht des Lords, dessen Schnittwunden sich geschlossen hatten.
    »Ich habe vorhin im ersten Schreck nicht aufgepaßt«, bekannte Sir Bryont. »Aber - du kennst mein kleines Geheimnis. Ich denke, dagegen wird auch dämonische Kraft nicht viel ausrichten können.«
    Zamorra fühlte, wie er blaß wurde. Das Blut wich aus seinem Gesicht.
    »Du willst hinaus?«
    Saris nickte.
    »Ja«, sagte er. »Und diesmal mit voller Konzentration. Wer immer diesen schneidenden Wind erzeugt, wird kaum damit rechnen, daß ich einer magischen Gesetzmäßigkeit unterliege, die wohl einmalig im Universum ist.«
    Zamorra nickte.
    Er kannte Saris’ Geheimnis, und immer wieder wunderte er sich, mit welcher geradezu unnatürlicher Ruhe der Llewellyn-Lord darüber sprechen konnte.
    Die anderen - wußten nichts. Nur Nicole war noch eingeweiht. Bill Fleming und Peadar Callaghan waren ahnungslos. Vielleicht mit gutem Grund, denn selbst Zamorra war Saris unheimlich.
    Bryont Saris war der einzige Mensch der Erde, der die exakte Stunde seines Todes kannte…
    ***
    Der Motor des Wagens arbeitete nahezu geräuschlos und war im pfeifenden Wind nicht zu hören. Langsam kroch der alte schwarze Chrysler über die holperige Sandstraße und erreichte den Chevy-Geländewagen, hinter dessen Lenkrad ein Skelett saß.
    Es rührte sich nicht mehr.
    Aber die beiden Skelette, die im Chrysler saßen, auch nicht! Starr saßen sie auf den Lederpolstern. Dennoch wurden Gaspedal und Bremse bedient, trotzdem bewegte sich das Lenkrad und glich die Radeinschläge in Bodenlöchern aus.
    Es war, als würde der Wagen ferngelenkt. Aber es gab keine Antenne, die Impulse aufnehmen konnte.
    Langsam bewegte das Fahrzeug sich aui die beiden anderen Chevrolets zu und blieb schließlich zwischen ihnen stehen, da, wo zuvor Seals getriebegeschädigtes Fahrzeug gestanden hatte.
    Das Flüstern des großen Motors erstarb. Der Wagen stand. Wie von selbst zog die Feststellbremse an, obgleich dies auf dem ebenen Gelände nicht nötig gewesen wäre. Selbst wenn der Wagen abrollte, wäre er am ersten Schlagloch hängengebliebèn.
    Die Türen öffneten sich.
    Und jetzt kam Bewegung in die Skelette…
    ***
    »Sir, sind Sie verrückt geworden?« schrie Peadar Callaghan auf. »Sie können da nicht hinaus! Reicht Ihnen die erste

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