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0214a - Alibis und weiße Westen

0214a - Alibis und weiße Westen

Titel: 0214a - Alibis und weiße Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alibis und weiße Westen
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getreten und blickte zu dem Kopf hoch.
    Zufällig sah ich, dass auch Leachon den Schrank beobachtete.
    Sein Gesicht war plötzlich verzerrt.
    Phil drehte sich zu mir, und dann geschah es: Die Büste neigte sich wie in Zeitlupe nach vorn, kippte dann über den Rand.
    »Vorsicht, Phil! Kopf weg!«, konnte ich gerade noch ausrufen.
    Aber es war schon zu spät.
    Phil versuchte zwar, sich mit einem Sprung zu retten, Shakespeare landete jedoch genau auf Phils Hinterkopf, und der Dichter war stärker!
    Mein Freund verdrehte die Augen und sackte in sich zusammen.
    Der Butler stand wie versteinert.
    Ich rannte zur Tür und rief nach dem Polizisten, den der Captain zu unserer Verfügung zurückgelassen hatte. Der Mann ahnte nichts Gutes, und kam schnell.
    Als ich mich umdrehte, sah ich, dass der Kopf wieder an seinem Platz auf dem Schrank stand.
    »Ja, ist denn hier die Hölle los? Wie kommt denn die Büste wieder rauf?«
    Der Butler zwinkerte, als ob ihm Staub in die Augen gekommen sei.
    »Ich habe mir erlaubt,… der Ordnung halber…«
    »Das kann Sie teuer zu stehen kommen!«
    Ich riss die Schranktür auf -nichts.
    Das Mittelfach war leer. Boden und Decke bestanden aus fugenlosen, durchgehenden Metallplatten.
    Der Polizist bemühte sich um Phil, und rieb ihm den Kopf mit Eisstücken ab, die er der Hausbar entnahm.
    »Scheint eine kleine Gehirnerschütterung zu sein«, meinte er, »besser, wir fahren Ihren Kollegen gleich ins Krankenhaus.«
    »Packen Sie mit an!«, befahl ich dem Butler, der beleidigt in einer Ecke stand.
    Gemeinsam schleppten wir Phil ins Auto. Er gab keinen Mucks von sich. Wir verstauten ihn auf dem hinteren Sitz.
    Ich stieg wieder aus und wandte mich Leachon zu, der sich die Weste gerade zog.
    »Lieber Freund, wir sehen uns bald wieder - und ohne Zauberkunststückchen!«
    »Ganz gewiss, Sir. Und entschuldigen Sie den unerklärlichen Zwischenfall.«
    Der Polizeiwagen, in dem Phil lag, fuhr an. Hinter dem Steuer saß der Polizist. Ich ging auf meinen roten Jaguar zu. In diesem Augenblick peitschte ein Schuss über die ruhige Straße.
    Ich hörte die Kugel pfeifen und ließ mich neben meinen Wagen fallen.
    Dann hatte ich die 38er in der Hand. Es war nicht festzustellen, von wo der Schuss abgegeben worden war.
    Alles blieb still.
    Vorsichtig richtete ich mich wieder auf - nichts.
    Es hatte wenig Sinn, die umliegenden Grundstücke abzusuchen.
    Aus dem Herrenhaus konnte die Kugel nicht gekommen sein, denn ich war schon auf der linken Seite meines Autos gewesen, als es knallte, und so verrückt konnte niemand sein, mich durch die Karosserie eines Wagens hindurch erschießen zu wollen!
    Ich setzte mich hinters Steuer und ließ den Motor an.
    ***
    »Sehen Sie, Jerry, ich habe es Ihnen ja gesagt - bei dieser Mordsache müssen Sie mit allen Möglichkeiten rechnen!«
    Ich war gerade aus dem Krankenhaus zurückgekommen.
    Phil war, als man ihn auf einer Bahre hineintrug, schon wieder bei Besinnung.
    Der Doktor meinte, allzu schlimm könne es nicht sein, denn der Patient verlange nach einer Zigarette, einem Whisky und flirtete mit der niedlichen Stationsschwester.
    Zwei Tage würden ausreichen, um in den Schädel meines Freundes einigermaßen Ordnung zu bringen.
    Mister High hörte sich meinen Bericht an.
    »Dann wollen wir uns diesen jüngeren Bruder herbestellen. Wie war das noch: Der Ermordete unterhielt Verbindungen nach Schottland?«
    »Nach den Aussagen des Butlers betrieb er seine Geschäfte auch über den großen Teich, allerdings konnte ich nicht erfahren, worum es sich dabei handelt.«
    »Das werden wir feststellen! Haben Sie das Geschoss finden können, das auf Sie abgefeuert wurde?«
    »Nein, Chef, ich hörte es nur zwitschern. Da ich Phil folgen wollte, blieb mir nicht die Zeit, es zu suchen. Wäre auch aussichtslos gewesen.«
    Der Chef griff zum Hörer und wählte eine Nummer. »Neville, bitte kommen Sie doch mal rüber, ich habe einige Aufträge für Sie.«
    »Ich zerbreche mir immer noch den Kopf, wie die Shakespeare-Büste umkippen konnte. Es gab keinen Strick, keinen Faden oder einen anderen Mechanismus. Der Kopf fiel einfach runter.«
    »Sicher war der Hausgeist beteiligt«, lächelte Mister High.
    Neville erschien.
    »Schon da, Chef. Was gibt’s zu tun?«
    »Neville, stellen Sie die Anschrift eines John Crockby fest, sein Bruder war der bekannte James Crockby, der seine Villa am Belmont Park hat. Die Brüder sind aus Schottland eingewandert. Weiterhin möchte ich wissen, welcher Art von Geschäften

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