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0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

Titel: 0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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angespanntes Gesicht.
    Kerr nickte schließlich.
    »All right«, sagte er. »Es scheint wichtig zu sein, wenn Zamorra so laut trommelt. Meeghs auf die Erde zu holen - dieser Asmodis muß den Verstand verloren haben. Er muß sich doch denken können, was er damit auslöst. Aber vielleicht schaffen wir es, daß Merlin eingreift. Wir fahren sofort los.«
    Er verließ den Wohnraum für ein paar Minuten. Als er zurückkam, trug er Stiefel und Mantel. Etwas bedauernd musterte er Callaghans Sommerschuhe. »Die können sie hinterher wegschmeißen«, prophezeite er. »Wir müssen durch Wald und Matschboden. Und nach dem Regen, der heute niederging, wird auch drüben zwischen Carmarthen und Cwm Duad alles aufgeweicht sein. Himmel, das wird eine Fahrt durch die Nacht…«
    Er legte die Hand auf Callaghans Schulter und brachte ihn damit zum Aufstehen. Ein Abschiedskuß für Babs, dann marschierte er vor Callaghan her nach draußen.
    Der Nebel war dichter geworden.
    ***
    Wick und Coleman stiegen aus. Wick drückte dem Taxifahrer Geldscheine in die Hand. Der Fahrer machte, daß er davon kam, hatte sich aber vorsichtshalber die beiden Gesichter gemerkt.
    »Und was machen wir, wenn der Vogel schon wieder ausgeflogen ist?« fragte Coleman nervös.
    »Der Vogel ist noch da«, behauptete Wick. »Schau mal auf die Uhr. Er geht bestimmt nicht hinein, um sofort wieder hinauszugehen, und… ruhig.«
    Die Haustür öffnete sich. »Langsam weitergehen«, zischte Wick seinem Partner zu. »Wir sind harmlose Passanten…«
    Dabei sah er zu der sich öffnenden Tür, wie es zu dieser Nachtstunde wohl jeder tun würde. Ein Mann in langem Ledermantel trat ins Freie. Ein anderer folgte ihm; eine massige Gestalt mit Stirnglatze.
    »Callaghan«, zischte Coleman.
    »Dann los«, knurrte Stan Wick, griff unter die Jacke und zog die Waffe hervor. Coleman tat es ihm gleich.
    »Vorsicht!« schrie der Mann im Mantel auf. »Die schießen!«
    Er konnte die Waffen noch gar nicht gesehen haben. Irgendwie schien er es geahnt zu haben, versetzte Callaghan einen heftigen Stoß und warf sich in die andere Richtung. Aber das Licht aus dem Hausflur reichte noch aus. Stan Wick korrigierte lediglich die Richtung seiner Waffe ein wenig und drückte ab.
    Neben ihm krachte Colemans Pistole.
    Callaghan wurde herumgewirbelt. Der zweite Schuß schmetterte ihn gegen die Haus wand, und der dritte konnte seinen Sturz nicht mehr aufhalten.
    Bei dem anderen Mann blitzte es auf.
    Wick spürte einen heftigen Schlag an der rechten Brustseite. Er wurde förmlich herumgerissen. Coleman schoß wieder. Erneut krachte es. Der Mann im Mantel schoß nicht mehr. Wick taumelte. Schmerz breitete sich in ihm aus, und er konnte sich nicht, mehr auf den Beinen halten. Verkrümmt ging er in die Knie und hörte Coleman davonlaufen. Überall in den Häusern gingen die Lichter an. Eine Frau schrie.
    »Bleib stehen, verdammter Hund«, keuchte Wick. »Nimm mich mit!«
    Aber entweder reichte seine Stimmkraft nicht mehr aus, Coleman zu erreichen, der »Blasty« zog es vor, sich in Sicherheit zu bringen, ehe er von den Anwohnern erkannt wurde.
    Wick preßte einen Fluch über die Lippen und zielte mit beiden Händen. »Du Hund läßt nicht noch einmal einen Partner im Stich…«
    Er krümmte den Finger, was ihm schon schwer fiel. Coleman wurde förmlich in die Luft gehoben, drehte sich einmal um sich selbst und schlug dann schwer auf den Boden.
    Und jetzt weg hier, hämmerte es in Wick, weg, bevor die Bullen kommen!
    Er kam nur noch fünf Meter weit.
    ***
    Die von den Anwohnern und auch von Babs Crawford alarmierte Polizei konnte nur noch Bestandsaufnahme machen.
    Inspektor Kerr und sein nächtlicher Gast waren von zwei unbekannten Männern beschossen worden, als sie das Haus verließen. Peadar Callaghan war schwer verletzt und schwebte in Lebensgefahr. Die Chancen standen für ihn weit weniger gut als für Kerr, den zwei Kugeln getroffen hatten; die zweite war lediglich ein Streifschuß, der ihn betäubte. Einer der beiden Gangster war zwanzig Meter entfernt zusammengebrochen und hatte eine Kugel im Rücken. Er lebte noch, war aber nicht vernehmungsfähig. Der andere war nicht weit gekommen. Er hatte sich davonzuschleppen versucht, doch der Tod war schneller.
    Auch Babs konnte den Beamten von Scotland Yard nichts über die beiden Fremden sagen, die Profikiller sein mußten. Sie wußte nur, daß Callaghan Kerr überredet hatte, nach Carmarthen zu fahren. Den Grund konnte sie den Polizisten nicht

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