Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0216 - Aufbruch der Oldtimer

Titel: 0216 - Aufbruch der Oldtimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hohlraum unmittelbar unter der Oberfläche des Hohlplaneten Horror. Sobald man den Kunsthimmel dieser sogenannten Gelbetage durchstieß, gelangte man in die zweite Ebene, wo sich die Shifts befinden mußten.
    Die Maschinen vom Typ F-913 erreichten trotz ihrer Winzigkeit eine Geschwindigkeit von fast zwei Mach. Es war also anzunehmen, daß sie ihr Ziel erreichen würden.
    Je länger sie dem Einfluß des Potential-Verdichters unterlagen, desto verzweifelter wurden ihre Versuche, einen Ausweg zu finden. Redhorse versuchte nachzudenken. Es schien, als hätte sich Maheo von seinem letzten Sohn abgewandt. Vielleicht war der Zeitpunkt gekommen, da Maheo ihn nach Wanagi-Yata, dem Sammelplatz der Seelen, rufen würde.
    Der nagende Hunger hatte fast jedes andere Gefühl in Groon abgetötet. Er lagerte mit den Überresten seiner Armee auf einem langgezogenen Plateau über der großen Ebene. Ihre Hoffnung, innerhalb der zerstörten Stadt etwas Eßbares zu finden, hatte sich nicht erfüllt. Der einzige Ort, wo es vielleicht etwas Nahrung gab, war im Augenblick nicht zugänglich.
    Mit brennenden Augen sah Groon ins Tal hinab, dorthin, wo das Fahrzeug der längst verschwundenen Fremden lag.
    „Es bewegt sich nicht", sagte Yorgos an seiner Seite. Die Stimme des Unterführers klang krächzend, sein froschähnlicher Kopf schwankte auf dem meterlangen Tentakel hin und her.
    „Sobald wir uns dem Fahrzeug nähern, wird es sich bewegen", prophezeite Groon düster. „Wir haben nur eine Waffe mit sieben Schuß Munition."
    Die Waffe, von der Groon sprach, gewährleistete seine Führerschaft. Vierzehn Soldaten waren noch bei ihm, vierzehn hungrige, zornige Männer, die ihn intensiv haßten, weil sie glaubten, daß er sie ins Verderben geführt hatte. In den Nächten schlief Groon abseits vom Lager. Er errichtete kunstvolle Fallen, um vom geringsten Geräusch geweckt zu werden. Er war schlauer als sie alle, und er hoffte, daß er sie überleben würde. Ein einzelner Mann brauchte weniger Nahrung als fünfzehn. Das war eine einfache Rechnung, auf der Groon sein ganzes Handeln aufbaute. Yorgos konnte ihm vielleicht gefährlich werden, doch der Unterführer war verletzt und würde nicht mehr lange am Leben sein.
    „Wir müssen es versuchen", drängte Yorgos. „Es ist gleichgültig, ob wir hier oben verhungern oder getötet werden."
    Aus dem Hintergrund kam zustimmendes Gemurmel. Groon hörte, wie sich magere Körper über den Boden auf ihn zuschoben.
    Er blickte hinter sich, in seinen Augen lag eine leicht zu deutende Drohung. Sie wichen zurück, nicht aus Respekt vor Groon, sondern aus Angst vor seiner Waffe.
    Groon wußte, daß sie das Fahrzeug angreifen mußten. Dabei, so hoffte er, würden mindestens sieben Männer sterben. Groon verzögerte den Beginn des Angriffs immer wieder, weil er wollte, daß die Soldaten völlig verzweifelt und kopflos waren, wenn sie losschlagen würden.
    „Wir müssen in zwei Gruppen angreifen", erklärte Groon. „Eine muß den Gegner ablenken, so daß die andere bis an das Fahrzeug herankommt."
    Groon begann die Männer aufzuteilen. Er tat es umständlich und verwarf immer wieder seine eigenen Vorschläge. Auf diese Weise gelang es ihm, die Männer von ihrem Plan abzulenken, ihn töten zu wollen. Nahrung war wichtiger, und Groon war sicher, daß sie einen Angriff auf ihn jetzt nicht wagen würden.
    „Er bewegt sich!" rief Yogos, der immer wieder ins Tal blickte.
    Groon grunzte verächtlich. Er durchschaute Yorgos' Ablenkungsmanöver.
    Kurze Zeit später schickte er den Unterführer mit acht Soldaten ins Tal hinab. Sie wollten sich offen dem Fahrzeug nähern, um den Gegner aus seiner Reserve zu locken. Groon wollte mit den fünf übrigen Männern den Hügelkamm entlangwandern, bis sie die Senke erreichten, in der sie unbeobachtet in die Ebene gelangen konnten.
    Mit voller Absicht hatte Groon dem Unterführer den größten Teil der Soldaten überlassen. Dieser Schachzug erhöhte nicht nur seine eigene Sicherheit, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, daß sich Yorgos zu einem Angriff auf das Fahrzeug hinreißen lassen und dabei sein Leben verlieren würde. Groon hatte während des Kampfes um die Stadt Kraa eine Armee verloren, aber das bedeutete nicht, daß er ein schlechter Taktiker war.
    Geduldig wartete er, bis Yorgos zwischen den Felsen verschwunden war.
    „Wir marschieren los!" rief er den zurückgebliebenen Soldaten zu. Er achtete darauf, daß er keinem den Rücken zuwandte. Er spürte den Haß, der ihm

Weitere Kostenlose Bücher