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0217 - Die Hexeninsel

0217 - Die Hexeninsel

Titel: 0217 - Die Hexeninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Augen glänzten matt. Hoch hatte sie ihre Arme erhoben. Die Finger waren gespreizt.
    Ihr Ziel war das Messer.
    Und ich konnte nichts tun, um es zu verhindern. Trotzdem versuchte ich es. Ich kämpfte mit meinem Willen und meinen Gedanken. Ich wollte die Kraft der Hexen und den Ring, den sie um meinen Kopf gelegt hatten, radikal zerstören, aber selbst mit geistiger Kraft kam ich dagegen nicht an. Die anderen waren zu stark.
    Diese teuflischen Weiber besaßen eine Kraft, die schon mit der eines starken Dämons zu vergleichen war. Es war grauenhaft. Ich taumelte von einer Seite zur anderen wie ein Betrunkener und wunderte mich, daß ich noch die Kraft hatte, mich auf den Beinen zu halten. Normalerweise hätte ich schon längst umkippen müssen. Doch irgendwo in meinem Unterbewußtsein gab es eine Sperre, die mir mitteilte, daß es mein Untergang war, wenn ich jetzt fiel.
    Lag ich am Boden, war dies ein Zeichen der Niederlage, dann hatten die anderen triumphiert. Und mein Kreuz?
    An diesen wertvollen Talisman klammerte ich mich fest wie ein Schiffbrüchiger an die Planken. Es konnte mir helfen, es mußte mir helfen, und es tat auch etwas, denn in meinem linken Arm spürte ich seltsamerweise die Schwere nicht so stark wie im rechten. Ihn konnte ich normal bewegen. Jane erreichte das Messer.
    Aus meiner Sicht wirkte es so, als läge zwischen ihm und mir ein Wasserschleier. Die Klinge war regelrecht krumm und im nächsten Augenblick wie zu einem Fragezeichen gebogen. Janes Hände schnappten zu.
    Sie waren dabei wie die Krallen eines Raubvogels, der sie in die Beute schlug.
    Die drei Hexen wußten genau, was sie zu tun hatten. Sie öffneten den Kreis, damit ihre neue Freundin an die Waffe gelangen konnte. Ich hörte Janes Triumphschrei, als sie endlich den Griff zwischen ihren Fingern spürte und die Arme sofort an den Körper zog.
    Jetzt war sie wieder bewaffnet - und gefährlich! Jane ging zurück und fuhr gleichzeitig herum, wobei sie beide Arme hochriß und mit weit geöffneten Augen die Klinge anstierte.
    Jetzt war sie stark. Und ich war der Gegner.
    Sofort wandte sich die Detektivin mir zu, und die drei anderen Hexen lösten den Kreis auf. Sie traten zurück, bildeten ein Dreieck, dessen Grundlinie zu mir hindeutete und das für Wikka gedacht war, denn die Oberhexe stellte sich in das Dreieck, um die nächsten Ereignisse zu beobachten.
    Sie haßte mich. Dieser Haß sprühte in ihren Augen. Sie haßte überhaupt alles, was mit dem Reinen, dem Guten zusammenhing, für sie gab es nur die Macht des Teufels.
    Was ihre Vorgängerinnen im Mittelalter noch versucht und nicht geschafft hatten, wollte sie in der Neuzeit fertig bringen. Der alte Hexenkult sollte endlich zu seiner vollen Blüte aufsteigen. Dabei ging sie methodisch voran, sammelte immer mehr Dienerinnen um sich. Zudem gab es genügend Frauen, die sich bereit erklärten, den Weg mit Wikka zu gehen. Es waren die Enttäuschten, diejenigen, die es satt hatten, nur den Männern und der Technik zu dienen.
    Sie wollten die Magie, sie wollten den Satan. Wie auch Jane Collins. Eine Kämpferin gegen das Böse war sie gewesen. Nun hatte die andere Seite hart zugeschlagen und sie in ihre Gewalt gebracht.
    Eine schlimme Sache, wie ich fand, und ich wußte nicht, ob Jane jemals da wieder herauskam.
    Im Moment jedenfalls sah es nicht danach aus, denn sie näherte sich mir, hielt beide Hände um den Griff gekrallt und hatte die Arme hoch erhoben.
    Ich konnte die Klinge genau erkennen. Sie flimmerte, als würde sie von einem heißen Luftstrom umweht, und hinter ihr erkannte ich Janes Gesicht. Da sie das Messer genau in der Mitte hielt, sah ihr Gesicht wie gespalten aus.
    Wie viele Schritte trennten uns noch? Fünf, sechs oder zehn? Mir fiel es schwer, die Entfernung abzuschätzen, weil alles so verzerrt war. Nichts Normales mehr. Die Luft war anders, auch der Boden, denn die Hexen hatten die nähere Umgebung verzaubert. Den Wagen sah ich kaum mehr, weil sich Nebelschleier vor ihn gelegt hatten, und das seltsame Zwielicht hatte weiterhin Bestand. Es war der Schutz für die gefährlichen Hexen. Ich mußte etwas tun.
    Meine Pistole konnte ich nicht mehr einsetzen. Sie lag im feuchten Gras. Einzig und allein das Kreuz, das mir schon so oft beigestanden hatte. Diesmal auch?
    Das Messer zitterte, als läge zwischen mir und ihm eine Hitzewand. Ich trug selbst noch den Silberdolch bei mir, aber ich schaffte es einfach nicht, an die Waffe heranzukommen. Trotz der Kühle war ich

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