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0217 - Die Hexeninsel

0217 - Die Hexeninsel

Titel: 0217 - Die Hexeninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht. »Das ist einfach gesagt, Sir, aber Sie kennen John Sinclair doch.«
    »Natürlich kenne ich ihn. Doch ändern können wir daran nichts. Gar nichts. Wir müssen warten, bis wir etwas von ihm hören. So leid es mir tut.«
    »Soll ich die Strecke noch einmal zurückfahren?« schlug der Chinese vor.
    »Das wird wohl kaum Zweck haben. Ich warte noch eine halbe Stunde. Danach setze ich einige Hebel in Bewegung. Kann sein, daß ich Sie brauche. Bleiben Sie solange in der Wohnung, und geben Sie mir Bescheid, falls sich etwas Neues ereignet.«
    »Das werde ich, Sir.«
    »Dann können wir nur hoffen, daß alles glatt geht und Miss Collins wieder normal wird.«
    »Und wenn nicht, Sir?«
    Der Superintendent räusperte sich. Suko schien es, als hätte er Angst vor der Antwort. Er gab sie auch nicht direkt, sondern umschrieb die Lage.
    »Miss Collins ist vom Geist des Rippers beseelt. Und dieser Geist will töten, das haben wir erlebt. Welche Möglichkeiten es gibt, ihn zu stoppen, wissen Sie selbst.«
    Suko nickte nur. Dann war die Verbindung unterbrochen. Nachdenklich blieb der Chinese neben dem Telefon stehen und schaute auf seine Hand, die den Hörer festhielt und zitterte. In seinem Nacken spannten sich die Muskeln. Er hatte plötzlich Angst, denn was Sir James bei seiner letzten Antwort umschrieben hatte, bedeutete nichts anderes, als daß Jane notfalls getötet werden mußte, wenn es keine andere Chance gab. Suko merkte Shaos Berührung an seinem Rücken.
    »Was hat er gesagt?« hauchte sie.
    Der Chinese legte den Hörer auf. Er gewann damit einige Sekunden und konnte sich eine Ausrede überlegen, denn auf keinen Fall wollte er Shao die Wahrheit mitteilen.
    »Er macht sich natürlich Sorgen. Nicht nur um Jane Collins, sondern auch um John.«
    »Ist mit ihm auch etwas?«
    Suko drehte sich um und blickte in Shaos fragendes Gesicht, in dem auch die Sorge zu lesen stand. »Ja, John ist noch nicht in der Klinik eingetroffen.«
    »O Gott.« Shao ging zurück und drückte ihre flache Hand gegen die Lippen. »Stimmt das?«
    »Ich würde dich nicht anlügen.«
    »Dann ist ihnen was passiert.«
    Suko wiegte den Kopf. »Das ist nicht sicher. Wir müssen erst einmal abwarten.«
    »Du willst mich nur beruhigen.«
    Der Chinese schaute seine Freundin an. Im Prinzip hatte sie recht. Er schaute in Shaos Gesicht, doch an sie dachte er nicht, sondern an Jane Collins. Wenn alle Stricke rissen und nichts mehr zu machen war, mußte sie getötet werden. Eine grauenhafte Vorstellung!
    ***
    In meinem Kopf hatte es eine Explosion gegeben. Allerdings in positivem Sinne. Die Berührung mit dem Kreuz hatte das geschafft, was ich erreichen wollte. Ich konnte wieder frei denken.
    Die Magie war durch die wundersame Kraft vertrieben worden. Alles sah ich klar, nichts war mehr verschwommen, auch Jane Collins, die mit ihrem verdammten Messer schon sehr nahe an mich herangekommen war. Fast zu nah.
    Ich wurde zur Kampfmaschine. Eine Drehung nach rechts, kein Zuschlagen mit dem Kreuz, dafür riß ich den Fuß hoch und hoffte, daß der gezielte Karatetritt traf. Ja, ich hatte Glück.
    Unter den rechten Messerarm hämmerte meine Schuhspitze. Sie schleuderte ihn hoch und zurück, wobei die Wucht des Trittes Jane Collins fast von den Beinen riß. Auf jeden Fall hatte sie Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu bewahren. So hatte ich sie vom Hals.
    Blieben die anderen vier. Und bei ihnen befand sich Wikka. Natürlich hatten die Hexen gesehen, wie ich mich plötzlich wehren konnte, und augenblicklich entschlossen sie sich zu einem gefährlichen Gegenzauber, den Wikka einleitete. Auf ihren Ruf hin lösten die drei Hexen das Dreieck. Sie liefen in verschiedene Richtungen, um mich einzukreisen. Wikka aber beugte den Kopf vor, und ich sah abermals die Schlangen aus ihrem Haar wischen. Diesmal hatten sich die fingerschmalen, grünlich schimmernden Tiere nicht mich ausgesucht, sondern zwei Bäume.
    Sie hieben in die Rinde der Stämme wie Messer. Kaum hatten sie die Ulmen berührt, als sie ihre Kraft ausspielten. Feuer loderte auf!
    Ich sah noch den rötlichen Blitz, hörte das Knistern und Bersten, im nächsten Augenblick befanden sich vor mir zwei lodernde Wände, die ihre Hitze gegen mich abstrahlten, meine Gesichtshaut fast rösteten und mich zum Rückzug zwangen. Wikka stand zwischen den Bäumen, Ihr machte das Feuer nichts aus, sie hatte es schließlich gelegt, und sie griff mich weiterhin frontal an. Über den Boden schoß plötzlich eine Flammenspur, die

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