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0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

Titel: 0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Acht Kugeln für das dritte Opfer
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schnittige Boot der Küstenwache und ließ sich nicht mehr sehen.
    Holloway sah ihm einen Augenblick nach, dann brummte er:
    »Das hat er jetzt davon. Ich hab‘s ihm ja gleich gesagt! Porescu, pack unsere Gin-Flasche aus! Jeder nimmt einen tüchtigen Schluck! Die Herren Taucher werden beteiligt!«
    Die Mordkommission ging an die Arbeit. Gummihandschuhe wurden übergestreift. Der Fotograf machte neue Aufnahmen. Nach abermals einer Stunde wurden die Leichen zum Schauhaus abtransportiert.
    Holloway telefonierte mit dem Arzt der Morkommission. Der Doktor versprach, seine Untersuchungsbefunde der Kommission am nächsten Tage zugehen zu lassen.
    Beim Durchsuchen der arg beschädigten Kleidung machten die Männer der Mordkommission einige rätselhafte Entdeckungen. Als Holloway am Abend dem Chef der Büros der Mordkommission Manhattan West Bericht erstattete, ging er auf diese Entdeckungen ausführlich ein.
    »Der Kleidung nach handelte es sich in beiden Fällen um männliche Leichen, Sir«, begann er seinen Vortrag. »Dem Zustand der Kleidung nach hat eine der beiden Leichen schon sehr lange unten gelegen, die andere hingegen weniger lange. Die genauen Zeiten können nur unsere Wissenschaftler sagen.«
    »Natürlich, Holloway. Bitte, fahren Sie fort!«
    »In den Kleidungsstücken wurden keinerlei Papiere gefunden. Nicht etwa, daß eventuell vorhandene Papiere restlos aufgeweicht wären, wir hätten dann mindestens Spuren davon gefunden. Nein, die beiden Männer hatten von Anfang an keinerlei Papiere bei sich.«
    »Das ist allerdings eigenartig.«
    »Ja, Sir. Noch eigenartiger erscheint mir die .Tatsache, daß beider Kleidung anscheinend aus Italien stammte. Ein paar Etiketten waren so erhalten, daß wir nach einigen Vorkehrungen die Schrift wieder sichtbar machen konnten. Alles stammt aus Italien, Schuhe, Socken, Hosen, Jacketts.«
    »Ich glaube, das kann ein wertvoller Hinweis für Sie sein. Solche Kleidung tragen doch im allgemeinen nur Leute, die frisch von drüben eingewandert sind. Vielleicht setzen Sie sich mit den Einwanderungsbehörden in Verbindung.«
    »Natürlich, Sir. Außerdem finde ich noch' bemerkenswert, Sir, daß beide Leichen einen Rucksack umgeschnallt hatten.«
    »Einen Rucksack? War etwas drin? Etwas Aufschlußreiches?«
    »Steine, Sir.«
    »Was?«
    »Steine. Ganz gewöhnlich Steine, Sir. Wir werden sie natürlich zu einer gründlichen geologischen Untersuchung weggeben, aber soweit man das als Laie beurteilen kann, sind es ganz gewöhnliche Steine.«
    »Das glaube ich nie und nimmer, Holloway! Da steckt etwas dahinter! Vielleicht ist es Uran oder was weiß ich! Kein Mensch schleppt doch gewöhnliche Steine mit sich herum!«
    »Das kann ich mir ja auch nicht erklären, Sir.«
    »No, no, Holloway! Mit den Steinen ist etwas Besonderes! Sie werden es sehen, sobald Sie das Untersuchungsergebnis vorliegen haben. Denken Sie an meine Worte!«
    Holloway dachte an die Worte seines Vorgesetzten, als er vier Tage später das Untersuchungsergebnis bekam. Und er dachte mit einem schwachen Grinsen daran. Denn sein Vorgesetzter hatte unrecht. Es waren ganz gewöhnliche Steine, nicht mehr, nicht weniger. Und das war natürlich das Rätselhafte an der Sache.
    ***
    »Hast du schon gehört, wer gestorben ist?« fragte Tomas Crack, als er am Abend zur gewohnten Zeit nach Hause kam.
    Florence Crack schüttelte den Kopf.
    »Ich habe keine Ahnung, Darling!«
    »John D. Rockefeller junior«, sagte Crack und schob seinen Hut auf die Ablage in der Garderobe. »Ich werde mit zur Beerdigung gehen müssen. Unsere Firma schickt mindestens acht Leute hin. Natürlich muß ich dabei sein.«
    »Wann ist die Beerdigung?« erkundigte sich Florence, denn sie mußte ja dafür sorgen, daß seine Kleidung für so einen Anlaß bereit war.
    »Ich habe keine Ahnung«, murmelte er. »Was gibt es?«
    Florence lachte:
    »Ein richtiges Dinner. Mit vielen Gängen!«
    Crack verdrehte die Augen.
    »Du mästest mich«, sagte er glücklich und hauchte seiner Frau einen Kuß aufs linke Ohrläppchen. »Übrigens soll ich dir noch herzliche Grüße von Jeffers bestellen, du weißt doch, unserem Chefingenieur, den wir vorige Woche zum Essen eingeladen hatten. Er läßt anfragen, wann er wiederkommen dürfte. Ich glaube, das ist als Kompliment gedacht.«
    Sie unterhielten sich während des Essens über allerlei Belanglosigkeiten. Florence war gescheit genug, ihrem Mann den Erpresserbrief nicht vor dem Essen hinzulegen. Auch nach der Mahlzeit gönnte sie ihm

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