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022 - Die wandelnde Tote

022 - Die wandelnde Tote

Titel: 022 - Die wandelnde Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Wissenschaftler verbrannte im Laserfeuer, noch bevor er auch nur nahe genug heran war, um das Fell der Taratze zu berühren.
    Die Taratze feuerte weiter, aber der Energieaufwand war überflüssig. Die übrigen Technos griffen sich bereits an den Hals und gingen hustend in die Knie. Die teuflischen Viren verbreiteten sich rasend schnell. Das gegenüber liegende Schott hatte sich längst geschlossen, doch das Wesen, in dem Susan Pendragons Verstand steckte, setzte gnadenlos nach.
    Mit einer langen Energiekaskade de- materialisierte es die Stahltür. Geschmeidig sprang es durch den dampfenden Rahmen, gab ein paar Schüsse ab und stürmte weiter.
    Die Mensch-Taratze ging stets auf die gleiche Weise vor - und das brachte Aruula auf eine Idee. Fieberhaft sah sich die Barbarin nach einem Ausweg um.
    Solan kauerte zitternd auf den Boden. Er stand sichtlich unter Schock. Kein Wunder, schließlich waren vor seinen Augen alle Menschen ermordet worden, die ihm etwas bedeuteten.
    »Wir sind erledigt«, jammerte er. »Hier kommen wir nicht mehr heraus. Wir sitzen in der Falle! Sobald das Vieh da hinten aufgeräumt hat, sind wir fällig.« Aruula wies auf eine weitere Tür. »Das nützt uns nichts«, heulte Solan, der ihrer Geste gefolgt war.
    »Dahinter befindet sich nur ein Lagerraum, aus dem es nicht mehr weitergeht. Das ist eine Sackgasse.«
    »Öffne die Tür«, verlangte Aruula. »Aber ich habe dir doch gerade erklärt…«
    »Öffne sie, sofort!«
    Solan zuckte resignierend mit den Schultern. Er aktivierte sein Implantat und ließ das Schott zur Seite gleiten. Aruula sprang hindurch.
    »Lass es offen!«, forderte sie, als der Techno folgte. Gleichzeitig drehte sie ihren durchsichtigen Kugelhelm mit einem kurzen Ruck zur Seite. Zischend öffnete sich der Verschluss des Anzugs. Solan erbleichte.
    »Willst du mich etwa umbringen?«, keuchte er.
    »Der violette Schein hat mich gereinigt«, beschwichtigte ihn die Barbarin.
    »Aber das gilt nicht für die körpereigenen Bakterien!«, gab Solan zurück. »Inzwischen dürfte der Anzug damit überflutet sein!«
    Aruula zuckte die Schultern. »Dann müssen wir hoffen, dass keine tödlichen darunter sind«, sagte sie lakonisch. »Es ist jedenfalls eine bessere Chance als die Luft da draußen zu at- men, oder?«
    Solan sagte nichts mehr. Er wusste, dass sie im Grunde Recht hatte. Und dass er ohnehin dem Tod geweiht war. Aber so würde er zumindest etwas länger leben - und vielleicht sogar noch einmal die Oberfläche sehen, die Sonne…
    Hastig öffnete Aruula den dreifachen Verschluss und warf Solan den goldenen Overall vor die Füße. Er hob ihn auf und begann hinein zu steigen.
    »Wir verstecken uns hier im Dunkeln«, erklärte die Barbarin ihren Plan. »Die Taratze bleibt immer erst im Türrahmen stehen, um Blitze in den Raum zu schleudern. In diesem Moment musst du das Schott schließen!«
    Solan hielt beim Zuziehen des Verschlusses inne. »Das soll funktionieren?« Aruula nickte.
    »Bete zu MacGyver, dass es klappt. Es ist unsere einzige Chance.«
    Solan machte ein Gesicht, als hätte er in eine synthetische Zitrone gebissen. »MacGyver? Baccia hat ein paar MSCs von der Serie! Aber das waren doch alles nur Filmtricks! Ich glaube nicht, dass in Wirklichkeit -«
    »Spotte nicht über Maddrax Götter!«, fauchte Aruula wütend. Das Gesicht der Barbarin verfinsterte sich schlagartig. »MacGyver anzurufen hat uns schon oft aus der Bedrängnis geholfen!«
    Eingeschüchtert setzte der Techno den Helm auf und ließ den Verschluss einrasten. Seine zweifelnde Miene wollte nicht weichen, aber für weitere Streitereien blieb keine Zeit.
    Aruula duckte sich plötzlich. Ein sicheres Zeichen, dass sie die Taratze durch das Zwischenfenster erspäht hatte.
    Solan zog sich so weit wie möglich in eine Ecke zurück und verschanzte sich zwischen Kunststoffbehältern.
    Nebenan zerplatzte das Schott. Kontaminierte Luft strömte ein, floss auch durch ihre blockierte Schleuse. Dank Aruulas Anzug war Solan aber vor den aggressiven Viren geschützt.
    Der Helmlautsprecher übertrug eis leises Tapsen, als die Taratze den Raum nebenan erkundete. Plötzlich flammte Licht auf. Durch das offene Schott flutete die Helligkeit auch zu ihnen herein. Aruulas Konturen schälten sich deutlich aus der Dunkelheit.
    Sekunden später stand die Mensch-Taratze in der Schleuse. Ihr massiger Körper blockierte den Lichteinfall, während sie ihre Lefzen angriffslustig nach oben zog.
    ***
    »Da issst die Mördarin endlicchh«,

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