022 - Die wandelnde Tote
hatte ihn geweckt. Er wollte eine Frage stellen, brachte aber nur ein Gurgeln zustande.
Langsam schälte sich über ihm ein Gesicht aus der Dunkelheit, das einem Totenschädel ähnelte.
Mit eisigem Schrecken stellte er fest, dass es Navok war, der Nosfera aus Saamton, der die Teilnehmer des Sklavenspiels verraten hatte.
Wie kam der Kerl hierher?
Emrocs Lippen formten Worte, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst. Er wollte sich bewegen, aber seine Glieder waren schwer wie Blei.
Navok beugte sich zu dem wie versteinert Daliegenden herab und flüsterte:
»Weißt du, warum du gerade aufgewacht bist? Ich habe dir die Kehle durchgeschnitten.«
Erst jetzt bemerkte der Sklavenhändler den warmen klebrigen Strom, der aus seinem offenen Hals quoll. Eisiges Grauen durchfuhr seinen Körper. Verzweifelt versuchte er mit den zerfetzten Stimmbändern zu schreien, aber alles, was er noch zustande brachte, war ein kurzes Blubbern in der Kehle, bevor er an seinem eigenen Blut erstickte.
Navok spuckte dem Toten ins Gesicht, bevor er vom Bett sprang und zum Ausgang glitt. Er steckte die klebrige Dolchklinge zurück in den Gürtel und öffnete die Tür.
Auf dem Flur war alles ruhig. Navok drängte sich an den toten Wächtern vorbei und floh in die Nacht hinaus.
Sein Kampf gegen die Sklaverei hatte gerade erst begonnen.
ENDE
[1] Siehe Maddrax Nr. 19 »Das Sklavenspiel«
[2] Siehe Maddrax Nr. 11 »Die Amazonen von Berlin«
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