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022 - Ich der Vampir

022 - Ich der Vampir

Titel: 022 - Ich der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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kommen.
    „Stehen Sie auf!“ forderte ihn der Beamte mit nicht ganz sicherer Stimme auf.
    Vick wälzte sich stöhnend herum und versuchte sich zu erheben, aber es tat verdammt weh, wenn auch nicht mehr so wie im ersten Augenblick.
    Der Polizist nickte grimmig, während er Vicks Bemühungen beobachtete. Schließlich fischte er mit der Linken ein Paar Handschellen aus der Tasche und beugte sich über den Verletzten.
    Vick nahm seine ganze Kraft zusammen und rammte seine Beine hoch. Der Uniformierte japste nach Luft und zog automatisch den Abzug durch. Die Kugel fuhr durch Vicks Hand in die Scheibe dahinter.
    Vick kämpfte gegen den betäubenden Schmerz an, während das Splittern der Glasscheibe seinen Aufschrei übertönte.
    Benommen sah er, dass sich Scheinwerfer? näherten. Er begann zu humpeln, merkte aber, dass das verletzte Bein ihm keine Schwierigkeiten machte. Auch die Schulter schmerzte kaum noch. Er presste die zerschossene Hand an seine Brust und lief in die nächste Seitenstraße. Dort zwang er sich, langsam zu gehen, aber es war nicht leicht. Seine Gedanken rasten und trieben seine Beine an, es ihnen gleichzutun. Ein paar Mal sah er sich kurz um, doch es kamen keine Verfolger.
    Er bog erneut ab und gleich darauf wieder. Er wusste nur ungefähr, wo er sich befand. Er musste zum Hotel zurück – aber nicht mit all dem Blut an den Händen und Kleidern., Vor einer kleinen Auslage hielt er schließlich an, vergewisserte sich, dass ihn niemand beobachtete, und betrachtete in dem spärliche Licht sein Spiegelbild. Er schrak zurück. Sein Gesicht war blutverschmiert, sein helles Hemd am Kragen von Blut durchtränkt; nur an der Jacke konnte er die dunklen Flecken kaum sehen – wenigstens bei der Beleuchtung. Aber zweifellos würde sie der Hotelportier bemerken.
    Mit Taschentuch und Speichel begann er sein Gesicht und seine Hände zu säubern. Dann nahm er sich das Hemd vor, sah aber bald ein, dass es sinnlos war. Nicht einmal, wenn er eine offene Toilette fand mit Wasser und Seife, würde er das Blut gründlich genug beseitigen können, um keinen Verdacht mehr zu erregen.
    Stimmen kamen vom Ende der Straße – aufgeregte Stimmen, und die Lichtkegel von Autoscheinwerfern tauchten aus einer Seitenstraße auf.
    Vick fühlte, wie die Angst ihn erstarren ließ. Wenn sie ihn erst einmal entdeckt hatten, dann standen seine Chancen schlecht, denn dann war es leicht, ihn einzukreisen und seinen Fluchtweg abzuschneiden.
    Er begann zu laufen und verschwand in einem Hauseingang. Kaum hatte er hinter der Mauer Deckung genommen, tauchten die Scheinwerfer die Straße in grelles Licht. Verzweifelt riss er an der Klinke der Haustür, aber es war vergeblich. Die Tür war abgeschlossen. Er wusste auch, dass er um diese Nachtzeit kaum irgendwo eine offene Tür finden würde. Mit pochendem Herzen drückte er sich eng an die Wand und wartete auf das Näherkommen der Lichter. Er hörte die lauten Stimmen einiger Männer, aber er verstand nicht, was sie sagten. Die Scheinwerfer schwangen hin und her, als führe der Wagen im Zickzackkurs die Straße entlang, um die Hauseingänge anzuleuchten. Vick erkannte, dass er nicht mehr entkommen konnte. Er zog seine Jacke hoch und hielt sie vor seinem Gesicht mit den Händen zusammen. Die Jacke war dunkel – vielleicht hielten sie ihn für einen Schatten, wenn er sich nicht regte.
    Die Stimmen wurden sehr laut. Sie lachten.
    Einen Moment lang war der Toreingang ausgeleuchtet, und Vick schloss die Augen. Er dachte, dass es nun aus sei. Es wäre wohl zu seinem Besten.
    Aber das Auto schwenkte mit kreischenden Reifen herum, gerade rechtzeitig genug, eine Kollision mit einem Hydranten zu vermeiden und kurvte wild auf die gegenüberliegende Straßenseite zu, während johlende Rufe aus dem Wagen kamen.
    Betrunkene, dachte Vick und lehnte sich zitternd an die Mauer. Als der Wagen wie durch ein Wunder ohne Schaden zu nehmen in einer Seitenstraße verschwand, wagte Vick einen vorsichtigen Blick. Aufatmend erkannte er, dass sich weit und breit keine Menschenseele befand. Er schritt schnell die Straße entlang. Irgendwie, das wusste er, musste er versuchen, in sein Hotelzimmer zu gelangen. Dort konnte er sich waschen und umkleiden und den Wagen nehmen und verschwinden. Er hatte nicht einmal die verdammten Wagenschlüssel bei sich.
    Zwei Straßen weiter hielt er inne. Niemand verfolgte ihn, aber er hatte die Orientierung verloren. Und damit ergab sich ein neues Problem. Wie sollte er das Hotel finden, wenn

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