0220 - Der Tod von den Sternen
dann vor dem seltsamen Fund.
Der Wissenschaftler Kentares war gerade damit beschäftigt, die Fremden durch die Helme hindurch zu studieren. Er richtete sich auf. „Zwei sind Terraner", sagte er. „Daran kann überhaupt kein Zweifel bestehen. Den dritten kann ich nicht identifizieren. Er ist kleiner als die anderen."
„Terraner?" Artosos, Augen leuchteten auf. „Ausgezeichnet. Und wie kamen sie in das Schiff? Haben Sie eine Erklärung?"
„Nur eine: Teleportation!"
Der Bildschirm des Interkoms leuchtete auf. Der Erste Offizier erschien darauf. „Kommandant, kein Schiff im Umkreis von zwei Lichtjahren."
„Danke. Suchen Sie weiter, Lotor."
Der Schirm wurde dunkel. Artosos sah Kentares forschend an.
„Teleportation? Sind Sie sicher?"
„Ganz sicher, Kommandant. Es gibt keine andere Möglichkeit.
Das kurze Zusammenbrechen der Schirme, die auf fünfdimensionaler Basis arbeiten, die Unversehrtheit der Hülle, das plötzliche Auftauchen hier im Schiff - es kann nur Teleportation sein. Wie wir wissen, haben einige Terraner diese Fähigkeit, und auch ein nichtterranisches Wesen." Er deutete auf den kleinen Raumpanzer. „Das ist der Mausbiber, Artosos. Sie nennen ihn Gucky."
„Gucky?" Artosos Gesicht zeigte Erschrecken. „Sie meinen, das sei der Mausbiber Gucky? Dann hätten wir heute einen Glückstag, denn wenn ich mich recht erinnere, war es gerade dieser Gucky, dem wir einige Unannehmlichkeiten zu verdanken hatten. Sind sie bewußtlos?"
„Ja. Überanstrengung, nehme ich an. Man müßte sie untersuchen..."
„Damit sie uns wieder davonspringen? Reine Experimente, Kentares. Sie dürfen nicht wieder entfliehen. Was schlagen Sie vor?"
„Zuerst einmal eine Tiefnarkose damit sie nicht aufwachen können. Dann müssen wir uns um ihre Atemluft kümmern. Ich nehme an, ihre Erschöpfung rührt von Sauerstoffmangel her. Solange sie bewußtlos sind, können sie nicht fliehen. Vielleicht wissen die Wasserstoffatmer einen Rat. Sie haben Erfahrungen in diesen Dingen, denn auch der Sonnentransmitter arbeitet auf fünfdimensionaler Basis. Fragen wir sie um Rat, Artosos." Artosos war einverstanden.
„Wir nehmen Kurs auf den Planeten der Maahks. Inzwischen sorgen Sie dafür, daß die Gefangenen nicht erwachen können.
Sorgen Sie für künstliche Ernährung und genügend Atemluft.
Nehmen wir ihnen die Anzüge ab?"
„Davon rate ich ab. Wir sorgen lediglich dafür, daß in den Atemlufttanks keine Reserven vorhanden sind. Dann wäre jede Flucht sinnlos, denn wohin sollten sie springen?"
„Und woher kamen sie?" Darauf wußte auch Kentares keine Antwort. Artosos kehrte in die Kommandozentrale zurück und unterrichtete die anderen Schiffe. Der Kurs wurde gewechselt, und erneut stieß der kleine Verband durch die Sternenballung und nahm Richtung auf Metha, den Planeten mit der giftigen Atmosphäre und seinen neuen Bewohnern, die dabei waren, sich eine Zivilisation aufzubauen.
Kentares versetzte Ras, Tako und Gucky in eine Tiefnarkose und untersuchte sie. Er konnte feststellen daß die Terraner und der Mausbiber total erschöpft waren und nur der Ruhe bedurften, um sich wieder zu erholen. Wie sie ohne Schiff in das Zentrum der Milchstraße geraten waren, fand er nicht heraus.
Nach wenigen Stunden Flug durch den Hyperraum kam der Planet Metha in Sicht. Zuerst erschien die dunkelrote Sonne auf den Bildschirmen des akonischen Kreuzers, dann wurde der Planet sichtbar. Die Maahks bewiesen, daß sie in den vergangenen acht Tagen nicht untätig geblieben waren.
Noch aus mehreren Lichtminuten Entfernung erreichte Artosos eine Warnung. Als er seine Identität lüftete, erhielt er sofort die Landeerlaubnis. Da ihm die Methans von Natur aus unheimlich waren und er sie nur aus der Notwendigkeit heraus als Verbündete anerkannte, gab er seinen Schiffen den Auftrag, sich in Bereitschaft zu halten. Bei dem geringsten Anzeichen einer Gefahr sollten sie Metha mit allen zur Verfügung stehenden Waffen angreifen. Er selbst landete.
Ursprünglich war es durchaus nicht seine Absicht, den Maahks seine wertvollen Gefangenen auszuliefern. Er wollte nur ihren Rat, wie man Teleporter an der Flucht hindern konnte. Die Tiefnarkose war nur ein unverläßliches und für kurze Zeit wirksames Mittel. Man konnte die Gefangenen nicht ständig bewußtlos halten, wenn man etwas von ihnen erfahren wollte. Artosos Absicht war es lediglich, die Maahks um Rat zu bitten.
Er erklärte dem Kommandanten der neuen Kolonie sein Anliegen. Zu seiner Überraschung
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