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0220 - Die Stunde der Ghouls

0220 - Die Stunde der Ghouls

Titel: 0220 - Die Stunde der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ging keuchend, während sie das Boot langsam in die Strommitte drückten.
    »Ziemlich ungewohnt, diese Art, sich in die Riemen zu legen!« bemerkte Zamorra sarkastisch. »Man sollte mal nachfragen, ob es nicht im Guinness-Buch der Weltrekorde…«
    »Ruhe auf der Galeere!« knurrte Möbius dazwischen. »Rudere, Sklave… !«
    »Was man sich so auf einer Kreuzfahrt alles vom ersten Steward gefallen lassen muß…«, frozzelte Zamorra.
    Unter solchen hervorgekeuchten Satzfragmenten gelangten sie an das westliche Ufer. Mit einem Satz war Professor Zamorra an Land und zog das Boot auf den Sand.
    »Deine Kondition möchte ich haben!« schnaufte der Millionenerbe, den diese Art alternativer Ruderei ziemlich geschafft hatte.
    »Kannst du ganz einfach bekommen«, entgegnete der Franzose. »Besuche mich mal im schönen Loire-Tal auf Château Montagne. Ich habe da ein hervorragendes Fitneß-Center. Wenn du da fleißig trainierst, rennst du bald rum wie Arnold Schwarzenegger persönlich. Mädchen mögen muskulöse Männer!«
    »Um alles in der Welt betrete ich keine solche Folterkammer!« sagte Carsten Möbius. »Da gehe ich eher mit Micha auf die Laufstrecke!«
    »Halt keine Volksreden, sondern such mal die Erde ab!« empfahl Zamorra. »Wir müssen nämlich die Spur der Ghouls suchen. Die haben sicher schon einen gewaltigen Vorsprung…«
    Denn es war nicht mehr so recht auszumachen gewesen, an welcher Stelle die Ungeheuer an Land gegangen waren. Und die Hilferufe der beiden Gefangenen waren nur noch ganz schwach zu vernehmen.
    Den Blick tief gesenkt suchten beide den weichen Ufersand ab. So schnell konnte in der jetzt sehr kühlen Luft die Feuchtigkeit nicht vergangen sein, die von den aus dem Nil gestiegenen Ghouls zu Boden getropft war.
    Minuten später wurde Professor Zamorra fündig. Auf seinen halblauten Ruf wieselte Carsten Möbius herbei.
    »Hier«, zeigte der Parapsychologe auf die Abdrücke von unnormalen Füßen, »hier sind sie aus dem Wasser gestiegen. Ja, der Sand ist hier auch noch naß…«
    »Wir müssen hinterher!« sagte der Millionenerbe. »Die Wüste und die Berge sind groß. Sie haben Tina und Micha… wenn die sich erst einmal verkrochen haben… !«
    Professor Zamorra brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um sich einen geeigneten Schlachtplan auszudenken.
    »Ich folge der Spur!« bestimmte er dann. »Da ich besser zu Fuß bin, geht das schneller. Du holst den gemieteten Mercedes und kommst, soweit es geht, nach!«
    Der langhaarige Junge nickte verstehend.
    »Und wie finde ich dich?« fragte er.
    »Gib mir deinen Revolver und die Leuchtraketen!« bat Zamorra. »Ich werde hin und wieder eine Rakete abfeuern. Daran kannst du ungefähr meinen Standort erkennen. Wenn ich dreimal hintereinander feuere, dann habe ich sie gefunden. Oder sie mich. Und das ist dann sicherlich das Ende. Denn es sind zu viele. Wenn ich dreimal feuere, dann rette dich…«
    Insgeheim wußte er, daß Carsten Möbius das nie tun würde…
    ***
    Die wilde Jagd tobte durch die Wüste. Wie eine Herde Paviane hoppelte das Rudel der Leichenfresser durch die lange Ebene vor den Bergen, in der es einige Kameldornbüsche, sonst aber nur Sand und Steine gab.
    Tina Berner’s Schreie waren nur noch dem Krächzen eines Raben vergleichbar. Der aufgewirbelte Staub legte sich drückend über ihre Atemwege. Der Gaumen war wie ausgedörrt. Eben im Wasser des Nils noch dem Ertrinken nahe, fühlte sie jetzt die Qualen des Durstes.
    Michael Ullich hatte seine Hilferufe längst eingestellt. Er kannte Professor Zamorra gut genug um zu wissen, daß ihn nichts, absolut nichts, davon abhalten würde, seinen Gefährten in der Gefahr beizustehen.
    Es galt nun, dem Parapsychologen die Suche nach Möglichkeit zu erleichtern. Aber wie sollte er das tun? Jeweils zwei der Ghouls schleppten ihn und Tina Berner wie einen Baumstamm. Zwar konnte er die Arme ziemlich frei bewegen, aber sein Versuch, frei zu kommen, war schon mehrfach kläglich gescheitert.
    Die Griffe um seinen Körper waren nur schmerzhafter geworden.
    Er mußte eine Spur legen. Eine Spur, die Zamorra untrügerisch klarmachte, daß sie hier entlang gekommen waren.
    Denn der Sand- und Steinboden war nicht besonders geeignet, Fußspuren lange sichtbar zu machen.
    Ullich dachte an seine zerfetzte Satin-Jacke. Und da hatte er die Lösung. Der Trick war uralt. Es gab keine Indianergeschichte, in der er nicht durch die Wachsamkeit der Rothäute vereitelt worden wäre.
    Aber sie wurden ja nicht von

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