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0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

Titel: 0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen schleicht durch die Stadt
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bin unschuldig!«
    »An meinen Namen erinnern Sie sich plötzlich auch! Aber Sie haben doch geschossen. Mein Kollege ist verletzt.«
    »Den wollte ich doch gar nicht treffen, ich zielte auf Kameck. Mister Decker sprang dazwischen, als ich abdrückte, und es wurde plötzlich dunkel.«
    »Warum denn, wenn ich fragen darf?«
    »Vor Eifersucht wusste ich nicht mehr, was ich machen sollte. Ich beobachtete seit langer Zeit, wie Kameck Evelyn den Hof macht. Er sollte sie nicht bekommen, ich wollte ihn töten.«
    »Dann brauchten Sie doch nicht zu fliehen.«
    »Ich bekam es mit der Angst zu tun, weil Mister Decker aufschrie. Ich rannte zur nächsten Tür, und schlüpfte hindurch. Das Arbeitszimmer des Senators kenne ich doch.«
    »Sie behaupteten also, nichts davon zu wissen, dass Evelyn entführt wurde?«
    »Was sagen Sie? Entführt? Etwa von diesem Kameck? Lassen Sie mich los - ich werde ihn finden.«
    »Ihre Voreiligkeit hat uns einmal genügt, Mister Ott.«
    »Ich beobachte Karneck seit langer Zeit. Er hat ein Landhaus etwas außerhalb der Stadt. Bestimmt ist er dorthin gefahren.«
    Der zweite Verhaftete wurde unruhig.
    »Darf ich mal was sagen?«
    Ich schaute den Sprecher an.
    »Ach, das ist ja Mats Achby, das Gegenstück von Al Stefano?«
    »Stimmt, Mister, ich muss dringend eine Aussage machen.«
    »Nanu, ein Verbrecher drängt sich danach, ein Geständnis zu machen? Was hast du auf dem Herzen?«
    »Mister, ich bin unschuldig.«
    »Das Lied kennen wir!«, sagte ich.
    »Nein wirklich, Mister, ich habe nur einen Auftrag ausgeführt.«
    »So, wer gab dir denn diesen Auftrag?«
    »Ein älterer Herr, ich kenne seinen Namen nicht. Vor ein paar Tagen besuchte er uns in unserer Stammkneipe. Er fragte Al und mich, ob wir ein paar Kleinigkeiten für ihn erledigen wollten.«
    »Was sollte das sein, Mats?«
    »Zunächst sollten wir einen Mann erschrecken, den da!« Er zeigte auf mich.
    »Und weiter?«, fragte ich.
    »Der Mann gab uns den Auftrag, eine kleine Kiste hier in den Keller zu bringen. Gegen Mitternacht würde 48 das Licht ausgehen, das sei dann unser Zeichen. Leider schnappten Sie Alf schon vorher, als wir den Kasten heranschleppten. Ich war schon unten.«
    »Chef, lassen Sie sofort die Feuerwehr alarmieren, sie soll auf dem schnellsten Weg kommen. Für wann ist die Zündung eingestellt?«
    Ein Kollege rannte zum Wagen, um über Funk das Notwendige zu veranlassen.
    »Der Gent meinte, um ein Uhr könnten wir ein kleines Feuerwerk erleben, wir sollten machen, dass wir wegkämen, sonst wären wir geliefert!«
    »Um ein Uhr, das ist in zehn Minuten, Chef. Das Haus muss sofort geräumt werden, es handelt sich bestimmt um eine der tückischen Brandbomben, die uns in diesen Tagen so viel Ärger machen. Ich will versuchen, ob ich das Ding noch aus dem Keller bekomme.«
    Mister High sah mich besorgt an. »Es ist gefährlich, Jerry. Aber wir müssen es riskieren, weil es zu spät sein könnte, wenn die Feuerwehr eintrifft.«
    »Wo hast du die Bombe verstaut, Mats?«, fragte ich.
    »Ich bin durch das Kellerfenster auf der rechten Seite geklettert. Die Kiste steht neben dem Heizkessel.«
    »Haltet die Seite frei!«, rief ich noch im Davonlaufen. Ich fand schnell das Licht. Ich kletterte durch die Luke und tastete mich zur Heizung. Als ich mir die rechte Hand verbrannte, wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg war. Über mir hörte ich das Trampeln vieler Füße. Ich musste die Höllenmaschine finden.
    Ich suchte mein Feuerzeug, fand es endlich und zündete den Docht an. Da sah ich den schwarzen Kasten, packte zu und trug ihn zum Fensterschacht. Ich drückte die Arme durch wie ein Gewichtheber und versuchte, mit einem Knie die Brüstung zu erreichen. Der einzige Erfolg war, dass ich mir an dem rauen Putz die Kniescheibe aufschrammte.
    Nochmals nahm ich Anlauf, jetzt glückte es. Der Kasten rutschte an der Schachtwand hoch, ich zog das linke Bein nach. Oben kippte die Höllenmaschine auf den Rasen.
    Von fern heulten die Sirenen der Feuerwehr. Der Kasten war draußen. Ich musste jetzt wieder aus dem Keller. Jede Sekunde war wichtig. Dicke Schweißperlen traten auf meine Stirn.
    Mit einem Klimmzug schwang ich mich hoch, sprang mit einem gewaltigen Satz über den Kasten und rannte auf die nächste Baumgruppe zu. Eine Uhr schlug eins, ich lag auf dem Boden und steckte das Gesicht in den kühlen Rasen.
    Brennende Hitze, ohrenbetäubender Lärm einer Detonation. Ich hatte Glück gehabt!
    An den Armen wurde ich hochgezogen, zwei

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