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0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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verborgen. In seinem Kopf aber formten sich die Stimmen, wurden stärker und ließen ihm fremdartige Bilder zuteil werden.
    Steddler unterbrach seine Wanderung.
    »Hier gefällt es mir nicht«, sagte er nachdenklich. Seine Stimme hallte in dem Kapellengewölbe wieder.
    »Ich bin jetzt der Herrscher, ich habe die Macht. Es wäre standesgemäß, auch einen Thron zu besitzen…«
    Der Gedanke zauberte ein Lächeln in Steddlers verzerrte Gesichtszüge. Seine Augen verengten sich, als er sich zu konzentrieren versuchte. Noch funktionierte die Kommunikation mit den Sternendämonen nicht so glatt.
    Er streckte die Hand aus, deutete auf den Altarstein.
    Ein grüner Strahl zuckte aus der Krone. Er traf den Stein und veränderte ihn sofort.
    Wo eben noch ein Altar stand, befand sich von einem Moment zum anderen ein riesiger Thron aus weißem Marmor, dessen Armlehnen mit reinem Gold beschichtet waren.
    Mit einem zufriedenen Lächeln setzte sich Steddler. Der Marmor, der so fest war, wurde in diesem Moment geschmeidig und schmiegte sich um seine Körperformen.
    Steddlers Augen leuchteten. Seine Träume wurden wahr! Er würde über die Menschen herrschen, und keiner konnte ihn davon abhalten. Er besaß die Macht. Er war die Macht. Keine Technik der Welt vermochte gegen seine Magie zu bestehen.
    Der Bund zwischen den Sternendämonen und dem Menschen wurde immer enger. Sie begannen, seine Vorstellungen ihren Wünschen anzupassen, ohne daß er es bemerkte. Die Persönlichkeit des Menschen verlor langsam ihre Konturen.
    Plötzlich schreckte Steddler auf. Seine immer wachen Sinne verspürten eine sich schnell nähernde Gefahr.
    »Der Narr wagt es tatsächlich zurückzukehren«, flüsterte er. »Erbringt Verstärkung… doch auch das wird ihm nichts nützen!«
    Steddler lachte. »Doch es ist gut, daß er seine Vasallen mitbringt. Vielleicht sind sie fast so stark wie meine. Ich werde mir treue Diener erschaffen!«
    Er legte beide Hände an die Stirn. Ein Bild erschien vor seinem inneren Auge. Gleich darauf begann die Schwarze Magie der Sternendämonen zu wirken.
    Drei der verrotteten Kirchenbänke wurden von einem unirdisch schimmernden Licht umflossen. Das Holz knarrte und ächzte. Doch dann wurden die Bänke von unsichtbaren Händen vor den Thron gezerrt.
    Die mehr als vier Meter langen Bänke richteten sich wie von selbst steil auf. Die Konturen verwischten in dem Glimmerlicht, veränderten sich. Fratzen durchdrangen die eigentümliche Helligkeit.
    Dann verschwand der Spuk im Nichts. Eine unheimliche Verwandlung war abgeschlossen.
    Drei grüne Monster standen vor dem Thron. Reißzähne schimmerten im Dämmerlicht. Jedes der Ungeheuer verfügte über vier kräftige Arme, die fast bis zum Boden reichten. Pupillenlose Augen starrten Steddler teilnahmslos entgegen.
    »Gut! Das ist gut«, rieb sich Steddler zufrieden die Hände. »Geht nach draußen und bewacht die Umgebung. Es kommen zwei Dämonen. Tötet sie.«
    Zufrieden sah er den drei stummen, tödlichen Dienern nach, die wie Schatten lautlos nach draußen huschten.
    Sollte Asmodis doch ruhig kommen!
    Er, Steddler, war bestens gerüstet.
    ***
    Fünf Untote erwarteten Zamorra am Fuß der engen Treppe! Unruhig scharten sie sich um den Aufgang.
    Nun wußte Zamorra, was aus den Bewohnern der Pension geworden war. Die Leute sahen schrecklich aus.
    Es waren zwei Frauen, eine junge und eine alte, sowie drei Männer. Ihre Hälse waren verletzt. Am schlimmsten sah ein dicker Mann aus, der kein Gesicht mehr besaß. In einem blutroten Etwas leuchteten die Augen wie glühende Kohlen. Wie alle anderen bleckte er zwei nadelspitze Zähne.
    Die Vampire hatten auf Zamorra gewartet.
    Doch der Meister des Übersinnlichen wartete ihren Angriff nicht ab. Hier war Angriff die beste Verteidigung. Er konnte nicht bis zum Sonnenaufgang warten.
    Entschlossen schlang er sich die Kette mit seinem Amulett um die rechte Faust, dann stürmte er die Treppe hinunter.
    Unten wartete die blutgierige Meute.
    Zamorra stieß sich ab. Die letzten Stufen sprang er. Seine Füße trafen zwei der Vampire, die sich unten drängelten. In einem wilden Durcheinander strampelnder Gliedmaßen gingen die Blutsauger zu Boden. Zamorra rollte sich gekonnt ab.
    Er nutzte jene Chance, die sich ihm bot. Das Amulett, von Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne erschaffen, entfaltete seine Magie.
    Die Silberscheibe berührte einen der Männer. Der Vampir kreischte entsetzt auf. Die weiße Magie brannte sich in seinen Körper. In

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