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0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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lederne Jacke. London schien ein teures Pflaster zu werden.
    Aber bis jetzt war nur seine Garderobe geschädigt worden. London konnte noch viel teurer werden. Zamorra konnte mit etwas viel Kostbarerem bezahlen, wenn er nicht achtgab.
    Mit seinem Leben…
    ***
    Der schwarze Rabe materialisierte aus der Wand. Ein letzter Schwingenschlag brachte die astrale Projektion über dem schwebenden Bockskörper in die richtige Position.
    Langsam fuhr der Geist wieder in den Körper ein. Einige Zeit geschah gar nichts. Dann senkte sich die große Gestalt wieder zu Boden.
    Asmodis öffnete die Augen. Ein mühsam unterdrücktes Flammenwölkchen umspielte die Nüstern. Der massige Leib des Dämons zitterte vor unterdrückter Wut. Vergeblich versuchte sich der Herr der Schwarzen Familie zu beherrschen.
    Die aufgestauten Aggressionen des Satans schufen sich freie Bahn. Mit einem Satz war Asmodis auf den Beinen. Unheilvoll drohend richtete sich der fast drei Meter große Bockskörper auf. Er schwankte leicht.
    Ein entsetzliches Brüllen entrang sich der Kehle des Dämons. Blindlings schlug er um sich. Wehe dem, der jetzt in seine Nähe kam…
    Brüllend verwandelte Asmodis die Zimmereinrichtung zu Kleinholz. Die Hufe zerstörten die Fußbodendielen. Holz splitterte. Ein Hieb zerschmetterte eine Kommode. Der gehörnte Schädel der Bestie zuckte vor und durchbrach im ersten Anlauf die Wand zum Nebenraum.
    Baron Bakshy hatte draußen vor der Tür Wache gehalten, während sich Asmodis in Trance befand. Niemand sollte sich an dem hilflosen Körper seines Herrschers vergreifen können.
    Alarmiert von dem Lärm fuhr der Vampir auf und wollte im ersten Impuls in das Zimmer stürzen. Doch eine innere Stimme warnte ihn.
    Vorsichtig lauschte er mit seinen dämonischen Sinnen. Nur Asmodis befand sich im Zimmer. Der Lärm ließ auf schlechte Laune des jähzornigen Dämons schließen, und der Vampir spürte keinerlei Verlangen, dem Tobenden entgegenzutreten.
    Das Verhalten des Herrsches ließ auf einen Mißerfolg schließen.
    Plötzlich flog die Tür auf. Nur mit Glück hielten sich die Angeln an der Wand.
    Wutschnaubend bahnte sich Asmodis einen Weg durch die Trümmer des Zimmers. Dann stand er Bakshy gegenüber. Unwillkürlich duckte sich der Vampir. Asmodis sah fürchterlich aus.
    Nur langsam beruhigte sich der Bockskörper. Ohne dem Vampir auch nur einen Blick zu schenken, stapfte Asmodis an ihm vorbei.
    »Wir haben zu reden, Bakshy«, befahl der Fürst der Finsternis. Der Baron beeilte sich, Asmodis’ Wunsch nachzukommen.
    ***
    Die beiden Dämonen saßen sich gegenüber. Asmodis hatte wieder menschliche Gestalt angenommen. Das kleine Zimmer, in dem sie saßen, war alt und schäbig eingerichtet. Es hatte wohl dem Vertreter gehört.
    Aber der würde es nie mehr brauchen…
    Eine halbleere Flasche Whisky stand noch auf dem Tisch, über ihren Hals ein beschmutztes Glas gestülpt. Fadenscheinige Gardinen verhüllten nur unvollkommen das Fenster.
    Auf dem einzigen Stuhl hatte Asmodis Platz genommen. Bakshy mußte sich mit dem Bett begnügen. Er hatte das Bettzeug kurzerhand auf den Boden geworfen und saß auf der Matratze.
    »Es haben sich einige unvermutete Schwierigkeiten ergeben«, begann Asmodis. Noch immer schwang in seiner Stimme kaum unterdrückter Zorn.
    »Das war alles nicht vorherzusehen«, fuhr er fort. Sein düsterer Blick bohrte sich in das gesunde Auge des Vampirs. »Die folgenden Informationen bleiben unter uns. Mehr brauche ich nicht zu sagen!«
    Der Baron nickte. Er hielt dem Blick des mächtigen Dämons mit Mühe stand. Asmodis nickte zufrieden.
    »Ich will es kurz machen. Vor etwas mehr als vierhundert Jahren tobte in Europa der Dreißigjährige Krieg. Es war eine gnadenlose Zeit, und die Schwarze Familie hat oft genug auf den verschiedenen Seiten gewirkt, um das Feuer des Krieges immer wieder zu schüren. Damals waren die Zeiten besser. Die Menschen waren abergläubisch und dumm. Während eines kleinen Scharmützels ging ein Meteor nieder. Die kämpfenden Soldaten beider Parteien flohen in panischer Angst. Und dieser Meteor war ein besonderer Stein.«
    Asmodis machte eine Kunstpause. Sein Blick umflorte sich, schien sich in der Vergangenheit zu verlieren.
    »Der Meteor enthielt einige sehr seltsame Diamanten. Jeder der Steine war zum Gefängnis für außerirdische Wesenheiten geworden. Wie es dazu kam, ist nicht überliefert. Meine Theorie geht dahin, daß es sich um die vergeistigten Dämonen einer anderen Welt handelt, die, um

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