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0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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sein.
    Asmodis grinste. Nirgendwo sonst hätte ein goldener Türklopfer unangetastet über Jahrzehnte hängen können. Aber die schwarzmagische Aura schützte ihn vor jedem Dieb.
    Der Dämon betätigte den Klopfer dreimal. Die Schläge pflanzten sich hallend in dem Haus fort.
    Nach dem dritten Schlag öffnete sich die Tür. Geräuschlos glitt sie nach innen, ohne daß jemand zu sehen war.
    Hinter ihr lag eine undurchdringliche Finsternis, die für den Dämon jedoch hell wie der Tag war.
    Irgendwo in der Dunkelheit ertönte eine volle und kräftige Stimme.
    »Tretet ein, mein Fürst. Ich habe Euer Kommen erwartet.«
    ***
    Total erschöpft kroch Steddler zu dem toten Landstreicher hinüber. Sein Puls raste. Mit einer Hand stützte er sich am Boden ab, während er mit der anderen nach wie vor das Buch hielt.
    Der Tote sah grauenhaft aus. Anklagend starrte dem Londoner das verzerrte Gesicht entgegen, in das sich die Schmerzen des Todes eingegraben hatten.
    Aber was hatte den Landstreicher getötet?
    Steddler fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht. Dabei schmierte er sich feuchten Dreck auf die Haut. Er bemerkte es nicht.
    Seine Gedankenwelt glich einem Tollhaus. Was war geschehen? Langsam kam sein Körper wieder zur Ruhe und damit auch sein Geist.
    Steddler setzte sich auf.
    Immer noch wisperte die leise, beharrliche Stimme ihm Versprechungen zu.
    Hatte ihm der Mann nicht das Buch entreißen wollen? Sein Buch, dessen rechtmäßiger Besitzer er, Steddler, nun war. Er hatte sich nur gewehrt und sein Eigentum verteidigt. Das war sein gutes Recht. Oder?
    Zwei Gefühle kämpften gegeneinander. Der Schrecken und das Grauen zogen sich langsam zurück, als das angenehme Wispern immer mehr an Macht und Einfluß über Steddlers Geist gewann.
    Fred Steddler stand auf. Er klopfte den Schmutz von der Hose, so gut es ging, und reinigte sich notdürftig sein verschmiertes Gesicht mit einem Taschentuch. Dann schob er das schwarze Buch in die Jackentasche und ging weiter in Richtung Carmarthen.
    Dem Toten schenkte er keinen Blick mehr…
    ***
    Uber Château Montagne im schönen Loiretal hingen dunkle Regenwolken und ließen die Nacht schwärzer erscheinen, als sie wirklich war. Kein Mondschimmer, kein Sternenlicht durchdrang die Wolkendecke.
    Professor Zamorra stand am Fenster und sah nach draußen. Gleichmäßig fiel der Regen - seit Tagen schon ohne Unterlaß. Nur manchmal klarte es ein wenig auf, aber nicht für lange. Meist setzte schon nach ein paar Minuten der nächste Regen ein.
    Ein Wetter zum Fürchten, das auch auf die Stimmung schlug. Und nicht nur dieses Wetter deprimierte Zamorra. Es gab auch noch etwas anderes.
    Nicole Duval…
    Seine Lebensgefährtin kränkelte kaum einmal. Aber wenn die Krankheit einmal zuschlug, dann auch richtig. Das tagelange Regenwetter forderte seinen Tribut. Nicole hatte sich eine verheerende Grippe eingefangen. Am ersten Tag nach dem Wetterumschwung hatte sie die plötzliche Kälte ignoriert. Das war ein Fehler gewesen, wie sich sehr schnell zeigte.
    Nicole verzichtete darauf, sich im Bett auszustrecken, weil sie auf ihre robuste Natur vertraute, die selbst mit einer Grippe auch so fertig wurde. Sie kannte da einige Hausmittelchen, die die Krankheit im Blitzverfahren wieder verscheuchten. Aber sie hatte auch darauf zu verzichten, Zamorra nach London zu begleiten.
    Der Termin stand seit zwei Monaten fest. Der internationale Kongreß über Parapsychologie schrie förmlich nach Professor Zamorra. Für ihn war es so etwas wie ein Muß, seine neusten Forschunsergebnisse vorzutragen und mit den Kollegen in Form von Vorträgen oder Diskussionen die neusten Erkenntnisse auszutauschen.
    Diesmal ohne Nicole…
    Zamorra flog mit der Nachtmaschine von Lyon nach London. Der Kongreß wurde am Nachmittag eröffnet. Die Zeit bis dahin hoffte Zamorra für Vorbereitungen und Besuche bei Bekannten verwenden zu können. Langsam wandte er sich am Fenster um und lächelte Nicole zu, die dick vermummt wie selten im Sessel mehr lag als saß.
    »Ich glaube, ich werde dich vermissen«, sagte er. »Auch wenn es nur zwei Tage sind…«
    Nicole lächelte zurück. Ihre Augen waren verschleiert. »Die Zeit drängt«, sagte sie leise. »Komm nicht zu spät am Flughafen an.«
    Zamorra ging zu ihr, kauerte sich neben dem Sessel nieder und scherte sich den Teufel um die Ansteckungsgefahr, als er sie zärtlich küßte. »Bessere dich«, flüsterte er.
    Nicole lachte leise. »Wenn du zurückkommst, bin ich wieder putzmunter, verlaß

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