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0221a - Ich kam in letzter Sekunde

0221a - Ich kam in letzter Sekunde

Titel: 0221a - Ich kam in letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kam in letzter Sekunde
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nehmen, roch Gip seinen Atem. Mike sah wie sich seine Nasenflügel blähten und fuhr Lester grob an.
    »Hast du dich schon wieder betrunken? Kannst du nicht mal für ein paar Stunden nüchtern bleiben? Wenn ich dich heute noch einmal mit einer Flasche in der Hand erwische, zerbreche ich sie auf deinem Schädel. Hier tut jeder, was ihm passt. Und wenn’s hernach nicht klappt, bin natürlich ich schuld.«
    Er sah Gip böse an. Was ihm der glatzköpfige Gangster vorhin gesagt hatte, bohrte noch immer in ihm.
    »Wo treibt sich eigentlich Sticky herum?«, schrie er den verdatterten Lester an. Der feixte zu Gip hinüber, der mit verschränkten Armen am Fenster lehnte.
    Lester grinste hämisch. Schritte polterten die Treppe herauf.
    »Das wird er sein«, knurrte Mike.
    Lester ging zur Tür und steckte den Kopf hinaus, aber wie an einer Gummischnur gezogen, kam er wieder herein.
    »Mensch, die Bullen«, flüsterte er leise. »Was wollen die hier?«
    Gip drehte sich blitzschnell um und öffnete den Fensterflügel. Draußen unter dem Fensterbrett war ein Nagel in die Mauer geschlagen, und daran hing eine Blechbüchse. Gip griff in seine Tasche und legte den schweren Gegenstand hinein. Er drehte den Riegel herum und setzte sich auf die Couch.
    »Wenn wir jetzt die Nerven verlieren, können wir einpacken«, flüsterte er. »Setzt eure dümmsten Gesichter auf, Boys. Das dürfte euch nicht schwerfallen.«
    Mike bedachte ihn mit einem giftigen Blick, aber jetzt war keine Zeit zum Streiten.
    Sergeant Tommins stand schon unter der Tür. Hinter ihm schob Corporal Myer Sticky zur Tür herein.
    »Hallo, Boys«, sagte der Sergeant fröhlich grinsend. »Freut mich, euch alle mal wieder gesund und munter zu sehen. Macht nicht so saure Gesichter, ich bring dir einen lieben Angehörigen wieder, Carson.«
    Mike Carson hatte eine bissige Entgegnung auf der Zunge, aber ein rascher Blick Gips warnte ihn rechtzeitig.
    »Hat Sticky etwas verbrochen?«, erkundigte sich Gip ruhig. »Hat er etwa einen reichen Burschen verprügelt?«
    »Nichts von alledem«, verkündete Tommins. »Dafür läuft er mitten in der Nacht in Gegenden herum, die er lieber meiden sollte.«
    Mike wollte aus seinem Stuhl auffahren, aber Gip, der hinter ihm stand, drückte ihn wieder nieder. Gips Finger krallten sich schmerzhaft in seine Schultern, und Mike verstand.
    Plötzlich fiel draußen im Nebenzimmer etwas polternd zu Boden. Lester zündete sich nervös eine Zigarette an. Das Streichholz in seinen Fingern zitterte. Nur Gip behielt seine Ruhe.
    »Was hat Sticky nun eigentlich angestellt, Sergeant?«, fragte er. »Bis jetzt machen Sie nur Mike und uns unbegründete Vorwürfe. Warum haben Sie ihn festgehalten. Haben Sie was Ernstes an der Hand, oder sind Ihnen nur die Bürgerrechte zu weit gefasst?«
    Tommins ging auf die Frage nicht ein. Er spürte, dass Gip ihn nur ablenken wollte. Der Sergeant starrte immer noch auf die Tür, hinter der es jetzt wieder ruhig war.
    »Habt ihr ein neues Mitglied?«, fragte er ruhig. »Es ist nicht nett von ihm, dass er sich nicht vorstellt.«
    Langsam ging er auf die Tür zu. Mike Carson stand auf. Auch Gip wurde unruhig. Wenn Tommins die Tür aufmachen sollte, war alles aus. Natürlich könnte man ihm das Recht dazu verweigern, aber wenn man ihm jetzt Schwierigkeiten machte, würde er das Haus nicht mehr aus den Augen lassen.
    »Das wird die Katze gewesen sein«, krächzte Carson.
    Wenn Mike jetzt nur nicht die Nerven verliert und mit seiner Pistole zu ballern anfängt, dachte Gip. Langsam schob er sich auf die Tür zu. Mike würde ihn nie Wiedersehen, wenn jetzt etwas schief gehen sollte.
    Er war selbst ein Narr gewesen, sich mit diesem schießwütigen Burschen einzulassen. Er hatte immer geglaubt, Carson im rechten Augenblick abschütteln zu können, aber jetzt sah es so aus, als ob er mit ihm untergehen würde.
    Corporal Myer schob Sticky zwei Schritte weiter in den Raum hinein und trat zurück an die Tür. In seiner Hand erschien plötzlich ein Dienstrevolver.
    Aus, dachte Gip. Jetzt wird Tommins diesen Brant finden. Was bin ich doch für ein Narr. Hätte ich mir nur gestern Abend schon eine Flugkarte nach Europa gekauft.
    Sergeant Tommins stieß die Tür zum Nebenzimmer auf.
    ***
    »Glaubst du immer noch daran, dass wir in unserem Office auf diesen Brant warten können?«, fragte ich Phil, als wir die Treppe in dem Apartmenthaus am Stuyvesant Square zum zweiten Mal hinauf stiegen.
    »Vielleicht kommt er doch«, meinte mein

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