PR TB 143 Der Mann Mit Der Maske
Prolog
„Barsov schritt zur Servoautomatik und wählte, wie er
immer nach der Rückkehr von der Arbeit zu tun pflegte, einen
Odoquiri. Nachdem die Automatik den letzten Tropfen der
gelblich-grünlichen Flüssigkeit von sich gegeben hatte,
setzte er den Becher an die Lippen und leerte ihn in einem Zug. In
dem Augenblick, als der Cocktail in seinen Magen gelangte, geschah
es! Nodger Barsov explodierte...“ Das Verschwinden von über
300 Menschen, unter denen sich fünf Sextadim-Experten befinden,
versetzt die Sicherheitsorgane des Solaren Imperiums in Alarm! Dann
bringt ein Mordanschlag Mark Richter, den SolAb-Spezialisten, der mit
den Ermittlungen betraut wird, auf eine heiße Spur.
Aber die unbekannten Verbrecher, hinter denen Mark her ist,
operieren mit großem Geschick. Sie stellen dem Spezialisten
eine Falle und schicken ihn auf die „Einbahnstraße in den
Tod“.
Ein Roman aus dem 35. Jahrhundert Dies ist das fünfte, in
sich völlig abgeschlossene Abenteuer mit Mark Richter, dem
Staragenten der Solaren Abwehr. Die vorangegangenen
Mark-Richter-Romane erschienen unter den Titeln DAS SONNENKRAFTWERK
(Band 123), BRENNPUNKT WEGA (Band 126), DIE INVASION FINDET NICHT
STATT (Band 129) und DIE SKLAVEN DES COMPUTERS (Band 136) in der
Reihe der PERRY-RHODAN-Taschenbücher.
„Nodger Barsov", sagte der Mann mit der Blechmaske.
Der andere, der in unterwürfiger Haltung vor ihm stand,
antwortete:
„Ich höre, mein Kommandant! Was ist mit Nodger Barsov?"
„Er ist unzuverlässig."
Eine kalte, emotionslose Stimme. Flach und mit einem merkwürdig
metallischen Beigeschmack drang sie unter der mattschimmernden Maske
hervor. Den Unterwürfigen schauderte es.
„Wie soll mit ihm verfahren werden, mein Kommandant?"
fragte er.
„Auf die übliche Art", antwortete der Mann mit der
Blechmaske. „Und zwar ohne Verzug."
Diese Unterredung fand um 11.31 Uhr am 12. Mai 3452 statt.
Um 18.14 Uhr am selben Tag befand sich Nodger Barsov auf dem
Heimweg. Er hatte einen arbeitsreichen Tag hinter sich, und während
ihn das dumpfe Gemurmel der Mitreisenden umgab und der Rohrbahnzug
mit einer Geschwindigkeit von mehreren hundert Kilometern pro Stunde
seine unterirdische Fahrbahn entlangschoß, überlegte er,
ob dieser Tag die Mühe wert gewesen sei, die er ihn gekostet
hatte.
Nodger Barsov, mittelgroß, von mittlerer Wohlbeleibtheit und
im mittleren Alter stehend, war ein Grübler. Unter seinen
Freunden gab es einige, die behaupteten, er grübele zuviel für
sein eigenes Wohlergehen. Aber bei Nodger Barsov war es wohl eine
angeborene Neigung, sich über Dinge Gedanken zu machen, an denen
andere achtlos vorbeigingen. Nur dieser Grübelei hatte er es zu
verdanken, daß er das Angebot des Teufelskreises überhaupt
in Erwägung gezogen und schließlich auch angenommen hatte.
Denn zu jenem Zeitpunkt war er zu dem Schluß gekommen, daß
er ein im Vergleich zu seiner Begabung und seinen Fähigkeiten
untergeordnetes Dasein führte, und das Angebot war ihm gerade
recht gekommen - als Möglichkeit, sich aus der Dumpfheit seines
bisherigen Lebens emporzuarbeiten.
Aber er wäre nicht Nodger Barsov gewesen, wenn er nicht auch
über den Entschluß, für den Teufelskreis zu arbeiten,
alsbald zu grübeln begonnen hätte. Und besonders heute,
nach sechs Stunden angestrengter Arbeit, war er gar nicht mehr so
sicher, ob die Annahme des Angebots eine weise Tat gewesen war.
Am Bahnhof Century Square stieg er aus. Eine breite Rollbandstraße
führte unterirdisch in Richtung der Wohnzentren, in denen sich
Nodger Barsovs Appartement befand. An der Leuchtsäule mit der
Markierung RZ 1338 verließ er das Band und benutzte einen
Pneumolift, um zu seiner vierunddreißig Stockwerke hoch
gelegenen Wohnung zu kommen. Es befanden sich noch andere Leute mit
ihm in der Liftkabine. Aber Nodger Barsov achtete ihrer nicht. Er war
zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt.
Sein Appartement war eine geräumige Dreizimmerwohnung mit
knapp zweihundert Quadratmetern Wohnfläche. In der Diele legte
Nodger Barsov seinen Umhang ab und schritt zum Nähr-Center, wie
in den modernen Wohnbauten die Küche genannt wurde.
„Ich bin da!" rief er laut.
Der Ausruf diente dem Zweck, den Sicherheits-Servo seine Stimme
hören zu lassen. Er würde sie daraufhin analysieren und
feststellen, daß in der Tat der Eigentümer der Wohnung
nach Hause gekommen war. Ohne diese Stimmprobe hätte Nodger
Barsov kein einziges Gerät in seinem Appartement in Betrieb
nehmen können.
Er schritt
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