0222 - Die Doppelgänger von Andromeda
Widerspruch zu dem hellwachen Funkeln seiner Augen.
„Sollen sie, sollen sie! Man kann nie genug unterschätzt werden.
Natürlich werden sie die ALTAI bis zur letzten Schweißnaht untersuchen. Wir haben nur veraltete Impulsgeschütze an Bord.
Sogar die Desintegratoren sind ausgebaut worden, und von unserer geheimsten Waffe, der Transformkanone, wird man keine Spur finden."
Sie blickten weiterhin auf die Bildschirme. Die ohnehin gezwungene Unterhaltung verstummte.
Sie beobachteten bedrückt das Aufgebot an Truppen und Material, das nach Aussage des Maahksprechers für die Milchstraße bestimmt war.
Cole Harper dachte an die Filme und sonstigen Unterlagen, die ihnen die Solare Abwehr mitgegeben hatte.
Diese terranische Präzisionsarbeit würden die Maahks nicht durchschauen können. Wenn es in der Milchstraße Intelligenzwesen gab, die es verstanden, ein fehlerloses Täuschungsmanöver auf zuziehen, so waren es die Spezialisten der Abwehr unter Allan D. Mercant.
Lordadmiral Atlan hatte das Seine dazu beigetragen. Er war der einzige noch lebende Arkonide, der Kampferfahrungen mit den Maahks hatte. Nur Atlan konnte vorurteilslos ermessen, was es bedeutete, gegen die Wasserstoff-Methanatmer anzutreten. Nur er hatte erfahren, wie es war, wenn die vollautomatischen Robotwerften Schiffsneubau auf Schiffsneubau ausspieen, ohne daß man dafür die entsprechenden Besatzungen beschaffen konnte.
Daran dachte Captain Cole Harper. Major Haigor Sörlund hatte seine Überlegungen in andere Bahnen gelenkt.
Er grübelte über ein Problem nach, mit dem die Maahks zweifellos zu kämpfen hatten.
Wenn diese Riesenflotte für die Milchstraße bestimmt war, so konnte sie nur mit Hilfe der Sonnentransmitter erreicht werden.
Diese Sonnentransmitter schienen aber allem Anschein nach nicht der Komandogewalt der Maahks zu unterstehen, sondern einem unbekannten Volk, das man Meister der Insel nannte. Das waren die eigentlichen Beherrscher des Andromedanebels.
Was hätte ein ausgebildeter und geschickter Geheimagent der Erde in seiner, Sörlunds, Situation nun getan? Hätte der Agent versucht, den unter Umständen existierenden Unwillen der Maahks gegen die Meister der Insel für seine Zwecke auszunutzen? Gab es überhaupt eine Möglichkeit, die Maahks gegen Unbekannte aufzuwiegeln und somit den Angriff im Keim zu ersticken? Sörlund kam zu der Ansicht, daß er zur Einleitung solcher Maßnahmen nicht der richtige Mann war.
Nur ein Mutant aus Perry Rhodans Geheimkorps hätte vielleicht eine Chance gehabt, die bereits angelaufene Invasion noch zu verhindern. Haigor Sörlund war aber kein Mutant, sondern ein Todgeweihter mit dem normalen Ausbildungsstand eines kosmo- nautischen Offiziers.
Haigor Sörlund, der Robotiker Hegete Hegha und der Ultraenergieingenieur Imar Arcus hatten erneut die Geheimausrüstung der ALTAI überprüft.
Es befand sich alles an Bord, was die Spezialisten der Solaren Abwehr für solche Fälle in ihren Hexenküchen zusammenbrauten.
Nur Menschen, in diesem Falle aber auch nur solche Menschen, die mit den Arbeitsmethoden der Abwehr vertraut waren, hätten die Gerätschaften und Waffen entdecken können. Sie waren nach dem Erfahrungsschatz von Jahrhunderten intensivster Geheimdiensttätigkeit verborgen worden.
Für Maahks oder andere mentalitätsfremde Intelligenzen war es so gut wie unmöglich, die Verstecke ausfindig zu machen. Selbst wenn sie eines entdeckt hätten, wäre es noch immer nicht sicher gewesen, ob sie fähig gewesen wären, eine Bombe auch als Bombe zu identifizieren! Da gab es ein berühmtes Beispiel aus der Geschichte der Abwehr: Ein Physiker war auf die Idee gekommen, drei Mikro-Kernbomben in einer Konservendose unterzubringen.
Er war jedoch nicht so geschickt gewesen, einen doppelten Boden anzufertigen oder die Sprengkörper zwischen den Früchten zu lagern.
Die Konserve hatte Kirschen enthalten! Die Kirschen waren von einem akonischen Untersuchungsteam gegessen und die Kerne ausgespieen worden, wie es sich gehörte. Nur hatten die Betreffenden nicht bemerkt, daß drei der Kerne getarnte Miniaturbomben gewesen waren.
Der Agenteneinsatz war gescheitert, weil eine der Bomben explodiert war. Einer der Kirschenesser des akonischen Suchkommandos hatte zufälligerweise den unter der imitierten Kernschale verborgenen Zünder angebissen. Seit dieser Zeit waren die Spezialisten der Abwehr noch vorsichtiger geworden.
Zufallsversager nach der Kirschkernmethode waren nicht mehr möglich. Man hatte
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