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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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denn sie kennen keinen Unterschied!«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen und sah den Dämon an.
    Erst einmal hatte er ihm so nah gegenübergestanden - und auch damals hatte Asmodis ihm einen Pakt angeboten. Einen Pakt gegen Amun-Re, den furchtbaren Diener des Krakenthrons, der aus jahrtausendelangem Schlaf erwachte.
    Und jetzt wieder…
    Damals hatte Zamorra abgelehnt, wenngleich Asmodis ihm den Pakt aufzwang. Aber diesmal…? Würde er wirklich ablehnen können? War es nicht in Wirklichkeit eine Notwendigkeit, gegen einen stärkeren Gegner zusammenzuarbeiten, ungeachtet der internen Auseinandersetzungen?
    »Gib mir Zeit«, sagte er. »Gib mir Zeit, dieses Angebot zu überdenken, Asmodis.«
    »Ich kann dir keine Zeit geben. Entscheide dich, Zamorra!« drängte der Fürst der Finsternis. »Zumindest jener Meegh ist in Freiheit. Ahnst du, was das bedeutet? Du schuldest uns allen etwas. Mir - und deinen Gefährten. Macht euren Fehler wieder gut! Laßt uns den Meegh gemeinsam jagen!«
    Zamorra atmete tief durch. »Was ist, wenn ich mich weigere?«
    Der Dämon lachte hohl.
    »Dann - ist nichts. Wir Dämonen werden versuchen, gegen ihn zu kämpfen. Aber wir werden tatenlos zusehen, wenn er euch bekämpft. Und er wird euch vernichten. Denn allein seid ihr schwach.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Du kannst mich nicht zu einer Entscheidung zwingen, Dämon«, sagte er. »Nur in diesem einzigen Fall werde ich mit dir zusammenarbeiten. Nur hier und jetzt. Für die Zukunft gilt anderes.«
    »Hier und jetzt«, sagte Asmodis grimmig, »genügt es mir. Vielleicht bist du fähig zu lernen, wie du gelernt haben dürftest, daß Feuer den Meeghs nicht schadet, Wasser aber sie tötet. Laß uns die Verfolgung aufnehmen.«
    Die Helleber starrten den Dämon mit gezückten Klingen an.
    »Es sei«, sagte Fürst Wilhelm. »Wir halten den Pakt, den Zamorra jetzt und hier mit dir schloß. Aber er gilt nur bis zur Vernichtung des Meeghs. Danach werden wir dich jagen, Asmodis, und irgendwann wird es uns gelingen, dich zu töten.«
    Asmodis lachte erneut, und das hohle, schauerliche Geräusch vermischte sich mit dem Brausen und Prasseln der Flammen, die die kleine Gruppe fast erreicht hatten.
    »Selbst wenn es euch gelänge«, rief der Fürst der Finsternis. »Glaubt ihr, damit gewännet ihr etwas? Nach mir wird ein anderer den Thron besteigen. Es gibt genug Anwärter, die jetzt schon glauben, mich stürzen zu müssen… Oh, ihr Sterblichen, soviel habt ihr noch zu lernen…«
    Und er stürmte vorwärts, in die brausenden Flammen hinein, die vor ihm zur Seite wichen wie einst die Wogen des Meeres, als Moses sie mit seinem Stab teilte…
    ***
    Noch ehe der von der Befreiungsaktion überraschte Meegh reagieren konnte, sprang Thor vom Hügenstein auf. Seiner massigen Gestalt hätte niemand die Beweglichkeit zugetraut, die er zu entwickeln in der Lage war. Fast wäre er auf den Treppenstufen abermals gestürzt, dann aber erreichte er deren Fuß und kam sicher auf. Er wirbelte herum.
    Helleber und Meegh starrten sich an.
    Hinter Thors Stirn pochte und hämmerte es stärker denn je, und er begriff, daß der Meegh dabei war, ihn geistig zu versklaven.
    Und in einer Hand trug er dabei den anderen Kokon, in welchem Thali eingesponnen sein mußte…
    Thor machte nicht den Fehler, den Meegh anzugreifen. Er ahnte die Gefährlichkeit des schwarzen Schattenschirms, jener bösartigen Hülle des Unheimlichen, deren Berührung tödlich sein mochte, wenn sie unkontrolliert erfolgte. Aber er verwandelte sich erneut und wurde zum Kleinen Riesen.
    Diesmal ging die Umwandlung erheblich langsamer vor sich, deutliches Zeichen dafür, wie stark die geistigen Kräfte des Meeghs bereits an dem Helleber zerrten. Doch dann war es geschafft, und er setzte seine Para-Kraft gegen den Meegh ein.
    Sie reichte nicht aus, jenen zu bannen, aber es wurde deutlich, daß der Meegh Unbehagen empfand. Das Glühen seiner roten Augen flackerte, und schlagartig ließen Thors Kopfschmerzen nach.
    Im nächsten Moment wirbelte der Meegh herum und glitt die Treppe vollends hinauf!
    Thor konnte es nicht fassen.
    Der Meegh floh vor ihm?
    Er wollte schon nachsetzen, als er hinter sich Schritte hörte. Er fuhr herum - und sah einen anderen schwarzen Dämon heraneilen, aber es war kein Meegh.
    Thor kannte ihn.
    Asmodis kam, und einträchtig mit ihm - Professor Zamorra, Nicole Duval, ein schwarzhaariges Mädchen und der Hochadel von Helleb…
    ***
    »Thor?« stieß Wilhelm von Helleb überrascht

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