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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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führte. Wenn ihn etwas daran interessierte, dann war es nur der Ausgang. Aber das war noch nicht soweit. Erst wenn die Lebensimpulse erloschen und der Meegh keinen Kontakt mehr bekam, wußte er, daß der Kampf verloren war.
    Er verließ jetzt sein silbriges Ruhelager. Seine Bewegungen waren geräuschlos und überraschend schnell. Ein aufrecht gehender, dreidimensionaler Schatten…
    Vor dem reglos liegenden Thor vom Hügenstein blieb er stehen und kauerte sich nieder. Er streckte die Arme aus. Dort, wo sich seine Hände befanden, wirkte die ihn einhüllende Schwärze plötzlich stumpfer, als er den Kleinen Riesen berührte, ihn abtastete. Nach einer Weile richtete er sich wieder auf und ging um die Halbwand herum zu Thali, der Löwin.
    Die Amazone von Helleb lag reglos auf ihrem Ruhelager.
    Auch sie untersuchte der Dämonische mit der ihm eigenen Schnelligkeit. Dann schien er einen Entschluß zu fassen.
    Das Glühen seiner Augen wurde blasser, verlosch nahezu gänzlich. Im gleichen Maße, wie es schwächer wurde, hob sich die stille Gestalt der Kleinen Riesin von ihrem Lager und schwebte frei in der Luft.
    Der Meegh entfesselte plötzlich eine hektische Aktivität. Seine schattenhaften Hände wirbelten um die schwebende Gestalt und sonderten dabei fingerdicke, klebrige Fäden ab, mit denen er Thali umhüllte. Die Prozedur dauerte vielleicht zwei, drei Minuten, dann glühten seine Augen wieder auf, und Thali sank auf das Lager zurück.
    Sie war in einen Kokon eingesponnen wie eine Fliege, die ins Netz der Spinne gerät und als Nahrungsreserve in die Vorratskammer geschafft wird. Die graue Masse hüllte sie völlig ein.
    Der Meegh kümmerte sich nicht mehr um sie, kehrte wieder zu Thor zurück und begann die Prozedur an ihm zu wiederholen…
    ***
    Angelique Sarson tat instinktiv das Klügste, was sie überhaupt tun konnte: Sie floh und lief fast hundert Meter weit zur Seite, um sich in trügerische Sicherheit zu bringen. Denn in dem Kampf, der jetzt tobte, war sie keine Hilfe, eher eine Belastung für die anderen.
    Die Kraft der Kleinen Riesen versagte. Der Blasterstrahl verwundete ihn wohl, brachte ihn aber nicht zu Fall. Gregors Zauberkraft war immer noch blockiert. Und Zamorras Amulett jagte immer wieder grünlich flackernde Flammenspeere gegen den Giganten, der jedesmal von Feuerschauern umlaufen wurde. Längst war seine Kleidung verbrannt, seine Haut kohlte und glühte, und doch kam kein Laut über seine mächtigen Lippen, doch stürzte er nicht.
    Immer wieder griff er an, trat und schlug und versuchte, seine Gegner zu treffen und in den Boden zu stampfen. Immer wieder mußten sie ausweichen. Die drei Helleber kamen mit ihren Schwertern nicht einmal nahe genug heran, um die Waffen einzusetzen.
    »Der ist längst tot!« keuchte Zamorra. »Ein Untoter, ein Zombie! Wir müssen ihn zu Asche verbrennen, damit er uns in Ruhe läßt!«
    »Aber wer hat ihn dazu gemacht? Vorhin war er doch noch ganz anders!« brüllte Gregor.
    »Der Meegh!« schrie Zamorra. »Der Meegh muß ihn zum Zombie gemacht haben!«
    Er wich wieder zurück, setzte das Amulett ein. Es arbeitete nicht mehr so zuverlässig und intensiv wie früher. Die grünen Feuerstrahlen waren schwach.
    Oder lag es an dem Blaster, der zuviel Energie abzog? Nicole gab einen Schuß nach dem anderen auf den Giganten ab. Längst waren seine Augen zerstört, und doch wußte er mit unfehlbarer Sicherheit, wo sich seine Gegner befanden. Er schien auch nicht zu ermüden, obgleich er wie ein Berserker tobte.
    Und von hinten fraß sich das Feuer bereits aus jenem anderen Kellerraum heraus! Normalerweise hätte hier nichts brennen dürfen, weil die Kellerräume bis auf jenen einen, den die Eindringlinge noch nicht betreten konnten, leer waren, aber der Anstrich der kahlen Steinwände brannte wie Zunder. Das Feuer fraß sich heran und verstrahlte eine infernalische Hitze. Die Luft wurde schlecht, das Atmen fiel schwer, und die Kämpfer ermüdeten durch den Sauerstoffmangel.
    »Wir halten nicht mehr lange durch«, keuchte Zamorra. »Nici…«
    »Ich weiß!« schrie Nicole. »Ich muß es tun!«
    Übelkeit stieg in ihr hoch, aber sie bezwang sie und begann ein furchtbares Werk, vor dem sie bis zuletzt zurückgeschreckt war…
    Aber würde es noch etwas nützen?
    Ihrer aller Kräfte ließen rapide nach, und die verbrauchte und heiße Luft tat ein übriges…
    ***
    Der Meegh beendete seine eigentümliche Tätigkeit. Die beiden Kleinen Riesen waren eingesponnen und nicht mehr zu

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