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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde ein Raub der Flammen, und es war abzusehen, wann das Feuer sich über die anderen Kellerräume des Riesen-Schlosses ausbreitete. Löschen war für sie alle unmöglich.
    Es war fast schon ein Wettlauf mit der Zeit. Die Helleber wollten so lange wie möglich auf den Zeitsprung verzichten, um ihre Kräfte zu schonen. So hasteten sie über den Korridor, der breiter als eine Autobahn war.
    Plötzlich blieb Nicole stehen.
    »Da ist etwas«, sagte sie und griff sich an die Stirn. »Spürt ihr es nicht auch?«
    »Ich habe Kopfschmerzen«, sagte Angelique, deren Flügel inzwischen eine beachtliche Größe erreichten.
    Zamorra nickte.
    »Ja«, sagte er langsam. »Ich spüre es auch. Etwas wirkt auf uns ein.«
    »Zaubert unser flüchtiger Freund mit dem versengten Schuh schon wieder?« knurrte Wilhelm von Helleb. »Baron Gregor, was meint Ihr?«
    »Es ist etwas anderes«, sagte er. »Eine Magie, die sich von der Schwarzen noch ganz gewaltig unterscheidet. Sie ist stärker und gefährlicher. Ich glaube…«
    Er unterbrach sich, sah zu Zamorra. Auch die anderen blickten den Meister des Übersinnlichen an.
    »Meine Kopfschmerzen sind wieder weg«, sagte er.
    Aber das war es nicht. Ein grünliches Schimmern umfloß ihn, hüllte ihn ein wie eine grüne Haut. Das Amulett bildete einen Schutzschirm um seinen Träger.
    Nur er und Nicole wußten sofort Bescheid.
    Genauso war es auch damals gewesen, als sie zum ersten Mal einem Meegh begegneten, damals an der holländischen Küste beim abgestürzten Dämonen-Raumschiff.
    Daß das Amulett hier ebenso reagierte, ließ nur einen Schluß zu.
    »Der Meegh ist erwacht!«
    ***
    Die Augen des Meeghs glühten unverändert starr. Seine Gedankenbefehle hämmerten in die Leere eines Riesen-Gehirns. In die Leere, die ein zerstörter Dämonengeist hinterließ.
    Zongor brauchte keine Furcht mehr zu haben, daß Asmodis ihn wegen seines Versagens bestrafte. Zongor existierte nicht mehr. Es gab nur noch seinen Körper.
    Und der bewegte sich!
    Mechanisch setzte er einen Fuß vor den anderen, stampfte auf die Tür zu. Der Meegh folgte ihm nicht. Er blieb, wo er war. Sein für menschliche Begriffe unerklärbarer dämonischer Geist orientierte sich, sondierte seine Umgebung. Er sah nicht mit seinen rotglühenden Augen, sondern auf eine völlig andere Weise, die niemand zu begreifen vermochte, der nicht selbst Meegh war.
    Das, was von Zongor übriggeblieben war, jene ferngelenkte Hülle, erreichte die Tür.
    Riß sie auf.
    Und griff unvermittelt an.
    ***
    »Was bedeutet das?« stieß Angelique hervor. »Schon wieder eine neue Gefahr?«
    »Und was für eine«, nickte Zamorra. Er sah die anderen an. »Daß er erwacht ist, daran gibt es keine Zweifel. Aber das führt auch zu einem einzigen, bösen Schluß…«
    »Ja«, sagte Wilhelm von Helleb tonlos.
    »Thor und Thali leben nicht mehr.«
    »Dann brauchen wir auch keine Rücksicht mehr zu nehmen«, sagte Gregor grimmig. »Am besten jagen wir dieses ganze Schloß in die Luft…«
    »Es brennt von allein ab«, gab Erlik zu bedenken. »Wir brauchen nur Sorge zu tragen, daß niemand außer uns es verläßt und…«
    Da öffnete sich unweit der Stelle, an der sie stehengeblieben waren, eine Tür. Fahler Lichtschein drang heraus und ließ einen gewaltigen Schatten erkennen, den Schatten eines Riesen.
    Der den Schatten warf, trat in den Korridor hinaus.
    »Der dritte Riese!« schrie Gregor und hob sein Schwert. »Greift ihn an!«
    Die Augen der drei Kleinen Riesen schimmerten heller, als sie ihre für Dämonen äußerst gefährlichen Para-Kräfte zum Einsatz brachten. Doch der Gigant zeigte keine Wirkung. Langsam stampfte er weiter voran, schrie nicht auf und krümmte sich nicht zusammen. Er stürzte auch nicht, aber er bückte sich etwas und formte die Hände zu kralligen Klauen.
    »Was ist das?« keuchte Wilhelm. »Er reagiert nicht!«
    Nicole hob den Blaster, zielte und drückte ab. Der grelle Energiefinger bohrte sich in die Brust des Riesen, dorthin, wo sich sein Herz befinden mußte. Flammen züngelten über sein Wams, begannen, es zu verkohlen.
    Aber er brach nicht zusammen.
    Schon war er heran.
    Und mit fürchterlicher Wucht trat er zu, bückte sich und hieb mit den Fäusten nach seinen Gegnern. Eine amoklaufende, gigantische Gestalt, die nur noch ein Ziel kannte: ohne Rücksicht auf eigene Verluste und Verletzungen, ohne Rücksicht auf die eigene Existenz, die Gegner zu vernichten!
    ***
    Der Meegh interessierte sich für den Kampf nicht, den sein Sklave

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