0224 - Agenten gegen das Imperium
schließen."
„Und wer macht das Versuchskaninchen?" fragte Son.
Imar sprang vom Bett.
„Jetzt hat wohl keiner mehr etwas dagegen, wenn ich auch etwas tue." An der für drehte er sich noch einmal um. Seine Stimme klang gedämpft. „Ich werde die Schleuse schließen, warten, bis der Druck im Schiff normal ist, und dann den Helm abnehmen. Wenn ich in fünfzehn Minuten nicht zurück sein sollte, seid besser vorsichtig."
Er verschwand, ehe jemand etwas sagen konnte.
Die Lufterneuerung funktionierte immer noch. Imar bemerkte es an dem Sog, der ihm den Weg zur Schleuse wies. Leichtere Gegenstände waren längst nicht mehr an ihrem gewohnten Platz, sondern lagen überall im Schiff verstreut herum und sammelten sich an den Gangbiegungen.
Imar schloß die Außenluke.
Er beobachtete den Druckmesser in der Schleuse, bis die Zeiger den grünen Strich erreichten. Normaldruck. Er zögerte noch einige Sekunden, ehe er mit einer entschlossenen Bewegung den Helmverschluß löste und das transparente Abschlußstück abnahm.
Noch hielt er die Luft an, aber dann atmete er tief durch.
Nichts. In der Atmosphäre war kein Gift mehr.
Er kehrte zur Kabine zurück und trat ein.
„Alles in Ordnung, denke ich. Werfen wir die Toten zuerst aus dem Schiff, oder rufen wir die Sphäre herbei?"
„Hegete ruft die Sphäre", sagte Halgor. „Wir übrigen kümmern uns um die Toten. Hoffentlich begehen wir keinen Fehler, wenn wir sie aus dem Schiff werfen. Jemand könnte sie finden..."
„Du bist verrückt", unterbrach Son ihn lebhaft. „Auf keinen Fall dürfen sie im Schiff gefunden werden, denn es besteht doch immer die Möglichkeit, daß man uns entdeckt und anhält. Welche Ausrede hätten wir dann? Auf der anderen Seite ist es nahezu unmöglich, daß jemand mitten im Weltraum einen treibenden menschlichen Körper entdeckt. Er ist viel zu klein, als daß die Massetaster eines schnell fliegenden Flaumschiffs darauf ansprächen."
Während Hegete zurückblieb und sein Peilgerät sendebereit machte, sammelten die übrigen vier Agenten die Toten ein und legten sie in die Abfallschleuse. Sie taten es ohne jedes Gefühl der Menschlichkeit, denn sie waren ja keine Menschen. Sie sahen nur so aus, bis zum letzten Atom. Sie waren Maahks in der Gestalt von Menschen' mehr nicht.
In der Schleuse entstand ein gesteuerter Überdruck, dann öffnete sich die Außenluke. Die toten Terraner wurden ins Vakuum gerissen. Jeder behielt die einmal erhaltene Richtung bei, und so kam es, daß sie allmählich weit auseinanderstrebten. In einer halben Stunde würden Tausende von Kilometern sie trennen.
„Wir werden uns von nun an in der Kommandozentrale aufhalten", befahl Halgor. „Son, du gehst zurück und holst Hegete.
In der Kabine sind wir so gut wie blind. Wir werden die Sphäre nur dann bemerken, wenn wir in der Zentrale sind."
Son eilte, um Hegete zu holen, der noch nicht mit seiner Rufsendung begonnen hatte.
Halgor teilte die Männer ein. Sie waren nur fünf insgesamt, und sie mußten ein ganzes Schiff manövrieren. Reine einfache Aufgabe, wenn es im Augenblick auch nur darauf ankam, den bisherigen Kurs beizubehalten und unter Lichtgeschwindigkeit zu bleiben.
Hegete wurde von Son gestützt, als er in die Zentrale humpelte.
„War das notwendig?" beschwerte er sich. „Meint ihr, es wäre ein Vergnügen, sein Bein unter dem Arm spazieren zu tragen?"
„Fang an", sagte Halgor, der plötzlich allen Sinn für Humor verloren zu haben schien. „Wer weiß, wieviel Zeit wir noch haben."
Hegete zuckte die Achseln und setzte sich auf die einzige Liege des Kontrollraums. Imar machte ihm bereitwillig Platz. Die Prothese war halb auseinandergenommen. In ihrem Innern bestand sie nur noch aus komplizierten Spulen und anderen elektronischen Einzelheiten, die erst in ihrer Gesamtheit den hyperdimensionalen Peilsender ergaben.
Hegete stellte einige der unterbrochenen Verbindungen wieder her, ehe er den Sender mit der Energiezuleitung des Schiffes verband. Dann sah er auf.
„Es ist soweit", verkündete er mit der Stimme eines Mannes, der ein Zauberkunststück zum Besten gibt. „Wenn die Sphäre bereits in der Milchstraße ist, wird sie in wenigen Minuten bei uns sein. Haltet die Daumen, Freunde."
„Aktiviere lieber deinen Sender", forderte Halgor ihn nüchtern auf. Hegete nickte und drückte auf einen Knopf.
Irgendwo im Nichts wartete die Sphäre.
Sie besaß keine Masse und befand sich in einem Zustand atomarer Instabilität. Es wäre unmöglich
Weitere Kostenlose Bücher