0224 - Agenten gegen das Imperium
nicht mehr als fünf Minuten."
„Was ist mit uns?" erkundigte sich Son lebhaft. „Haben wir Gasmasken?"
Hegete zog etwas aus der Prothese.
„Leider nur eine. Soviel Platz ist nicht in einem Bein. Sie genügt.
Wir werden die Luftzufuhr für unsere Kabine stoppen, damit wir kein Gas schlucken. Später gehe ich dann allein und öffne die Schleuse, damit das Gift entweichen kann. Die Tür hier ist gasdicht verschlossen. Außerdem dauert es keine drei Minuten, bis wieder Luft im Schiff ist."
„Das übernehme ich", warf Halgor ein. „Gib mir die Maske."
„Von mir aus - du bist der Boß." Hegete reichte ihm die kleine Maske. „Aber vergiß nicht, einen Raumanzug anzulegen, bevor du die Schleuse öffnest."
Halgor grinste und schob die Maske in die Tasche.
„Und wer bringt die Gaspatrone in die Ventilationsanlage?" fragte er „Ich natürlich", meldete sich Imar Halgor schüttelte den Kopf.
„Wir wollen kein Risiko eingehen, Imar. Nimm es mir nicht übel, aber dein Original war impulsiv und handelte oft unüberlegt. Es hängt zuviel vom Gelingen unseres Plans ab, um ein noch so kleines Risiko eingehen zu können.
Cole, du wirst es übernehmen, die Patrone in die Verteilerstation zu bringen. Laß dir von Hegete erklären, wie das Ding aktiviert wird."
Imar legte sich grollend aufs Bett, aber er sah wohl ein, daß Halgor recht hatte. Er protestierte nicht.
Hegete gab Cole die Patrone.
„Es ist ganz einfach. Wenn du auf den roten Knopf drückst, dauert es genau zwei Minuten, bis das Gas ausströmt. Bis dahin mußt du also zurück sein. Das Gas ist tödlich und wirkt innerhalb weniger Sekunden."
„Wenn Gas hinter ihm her ist, wird er schon laufen", meinte Halgor mit gutmütigem Spott und spielte dabei auf die Bedächtigkeit Coles an.
„Ihr könnt euch auf mich verlassen. Soweit ich diesen Schiffstyp kenne, befindet sich die Verteileranlage in der Nähe des Generators für die Lufterneuerung. Werde ich schon finden."
„Während des Normalraummanövers schläft die Hälfte der Besatzung. Es besteht kaum eine Chance, daß du einem der übrigen sechs Männer begegnest. Na, und wenn schon? Eine Ausrede findest du leicht."
Cole schob die Gaspatrone in die Tasche, öffnete die Tür und verschwand auf dem Gang.
Halgor sah auf die Uhr.
„In den nächsten Minuten fällt die Entscheidung. Wenn Rhodan wirklich so leichtsinnig war, uns allein fortzuschicken, ohne eine uns unbekannte Bewachung und ohne Vorsichtsmaßnahmen beginnt in wenigen Tagen der wirkliche Angriff auf die Milchstraße. Die Maahks werden sich zurückerobern, was die Arkoniden ihnen vor zehntausend Jahren nahmen. Die Terraner haben ein unrechtmäßig erworbenes Erbe angetreten. Die wirklichen Erben des Universums sind die Wasserstoffatmer."
Cole schlich inzwischen durch den Gang und näherte sich dem Lift. Er begegnete keinem Menschen. Eine Kugel von achtzig Metern Durchmesser hat einen beachtlichen Kubikinhalt. Auf acht Etagen lebten nur zwölf Männer.
Cole sprang in den Liftschacht und ließ sich nach unten tragen.
Die Lufterneuerungsanlage war im zweituntersten Stockwerk, genau über den Frachtschleusen. Darüber lagen die Räume mit dem „Kalup" und den Impulstriebwerken. Beide Etagen waren außer dem Lift noch durch eine direkte Luke mit Leiter verbunden.
Als Cole lauschend in dem schmalen Gang stand, hörte er ein Geräusch. Jemand war oben in den Maschinenräumen. Blieb er oben, war das nicht weiter hinderlich. Kam er jedoch nach unten...
Cole besaß außer der Gaspatrone keine Waffe. Dazu war zu wenig Platz in Hegetes Beinprothese.
Er schlich weiter. Vor der tür mit der roten Aufschrift „Lufterneuerung und Ventilationssystem" blieb er stehen. Oben, direkt über seinem Kopf, waren Schritte.
Die Tür war unverschlossen. Schnell drückte er sie auf und verschwand in dem Raum dahinter. Automatisch flammte das Licht auf. Sorgfältig schloß er die Tür wieder und sah sich suchend um.
Die Verteileranlage für die Ventilationsschächte glich einem Generatorblock. Von ihr aus wurde die Frischluft in alle Teile des Schiffes geleitet. An der Frontseite gab es mehrere verschlossene Klappen, von denen lediglich eine Cole interessierte. Es traten bei längeren Flügeln oft Umstände ein, die einen erfrischenden Zusatz in der Atemluft erforderten. War das der Fall, wurde die entsprechende Beimischung in den Verteiler getan und so dem Ventilationssystem einverleibt.
Auf einer Klappe stand „Zusatz".
Cole öffnete die Klappe. Sie
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