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0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vernehmen. Der Bann schien von dem Dorf abzufallen.
    Aber wie hatte dieser Uralte bemerken können, daß Skagen sich dem Pfahl näherte?
    Der Fotograf drehte sich um, starrte das künstlerische Gebilde an. Unwillkürlich zuckte er zusammen.
    Ihm war, als schlösse einer der Dämonenfratzen gerade in diesem Moment hastig die Augen.
    ***
    Das Amulett des Leonardo de Montagne, oder Merlins Stern, wie es auch genannt wurde, glühte! Helles Silberlicht ging von ihm aus, erreichte in kurzen Schauern Nicoles Stirn und floß über ihren Körper.
    »Der Traum«, sagte Zamorra langsam und eindringlich. »Erinnere dich. Woher kam er? Entstand er in dir selbst, oder sandte ihn dir jemand? Versuche die Spur zu finden. Woher kommt der Traum?«
    Nicole rührte sich nicht. Sie atmete tief und regelmäßig, als schliefe sie. Aber sie war wach.
    Die weißmagischen Energien des Amuletts durchpulsten sie, versuchten ihre inneren Kräfte zu verstärken und verschüttete Erinnerungsfetzen an die Oberfläche des Bewußtseins zu bringen.
    »Ich - weiß - es - nicht… das war kein Traum…«
    »Was dann?« hakte Zamorra sofort nach. »Was war es, wenn es kein Traum war? Finde die Spur! Finde das Wissen!«
    Er versuchte selbst etwas in Nicoles Bewußtsein zu sehen. Bei keinem anderen Menschen hätte er es gewagt, so tief einzudringen, die intimsten, verborgensten Bereiche zu erkunden. Doch bei Nicole war es anders. Sie liebten sich, sie waren eins. Es gab nichts, was sie voreinander versteckten, kein Fehler, keine Schwäche. Es gab nur grenzenloses Vertrauen. Deshalb wehrte sich Nicole nicht gegen sein Eindringen.
    Er sah, daß es wirklich kein Traum im eigentlichen Sinn war. Es war etwas anderes. Ein Bild…
    Das Abbild einer Wirklichkeit! Aber war es Zukunft, Gegenwart oder Vergangenheit? Und wo war es?
    Weder Zamorra noch Nicole konnten es erkennen. Die Herkunft dieses Abbildes blieb verborgen, verschleiert. Das Amulett erreichte den Ursprungsmoment nicht.
    Zamorra löschte das Amulett wieder aus. Das Glühen und die silbernen Lichtschauer vergingen.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte er nach einer Weile des Schweigens. »Wir müssen uns überraschen lassen.«
    Nicole Duval richtete sich auf. »Zu unserem Mittagsschläfchen werden wir auch nicht mehr kommen«, sagte sie. »Wir müssen bald wieder etwas tun.«
    Zamorra nickte und sah sie nachdenklich an. Dann legte er das Amulett beiseite, zog Nicole an sich und küßte sie. Sie erwiderte seine Zärtlichkeit.
    Auf ein paar Minuten mehr oder weniger kam es jetzt wirklich nicht an…
    ***
    »Der Pfahl ist das Dorfheiligtum«, sagte Monty Craft träge. »Es ist gut, daß Sie es nicht ohne Erlaubnis berührten. Der verhutzelte Alte ist der Medizinmann.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« fragte Skagen lauter, als er es eigentlich wollte.
    »So etwas kann man sich doch denken«, sagte Craft. »Und wenn Sie Ihre Abenteuerromane richtig durchgelesen haben, dann…«
    »Geschenkt«, knurrte der Fotograf. »Wie lange, glauben Sie, verstecken sich die Eingeborenen noch vor diesem bißchen Sonne?«
    »Sie werden bald kommen«, prophezeite der Dolmetscher und Fahrer.
    Er behielt Recht. Nach etwa einer halben Stunde zeigte sich das erste Leben im Dorf. Kinder tauchten hier und da auf, schielten verstohlen nach den beiden Geländewagen und dann zu der Gruppe weißer Menschen, die sich im Schatten unter den Bäumen befand.
    Ihnen folgten einige Erwachsene. Schließlich tauchte ein würdevoller, kräftig gebauter Mann auf, der Jeans und ein Leinenhemd mit kurzen Ärmeln trug.
    »Fehlt bloß die Coca-Cola-Dose«, witzelte Teena, eines der Fotomodelle, als sie die Zigarettenpackung sah, die sich in der Brusttasche des Hemdes abzeichnete.
    »Die alten romantischen Zeiten sind eben vorbei«, brummte Monty Craft. Er erhob sich und ging dem Mann entgegen. Sie wechselten ein paar Worte, die keiner der anderen verstand, weil erstens sehr schnell und zweitens in einem schauderhaften Dialekt gesprochen wurde. Schließlich drehte Craft den Kopf.
    »Wie ich es mir dachte«, sagte er. »Dies ist der Häuptling. Er heißt Golosse. Er begrüßt uns und heißt uns in seinem Dorf willkommen. Cora, Sie könnten ein paar der kleinen Geschenke holen…«
    »Holen Sie sie doch selbst«, erwiderte Skagens Assistentin schnippisch. »Oder sind Sie sich dafür zu fein?«
    Craft schüttelte den Kopf. »Das nicht, aber die Emanzipation hat sich noch nicht bis in die Steppendörfer fortgepflanzt. Bitte…«
    »Schon gut, ich hole die

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