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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Reeso-han und wies mit dem Billardstock auf Delbert Kingsley. Er sammelte sich und visierte die Kugel haargenau an. Als Spielball diente ihm Frederic Mulligans »Kopf«. Er konzentrierte sich, überschaute noch einmal kurz die Kugelstellung auf dem Tisch und spielte Kingsley dann besonders raffiniert an.
    Mulligans Kopf rollte über das grüne Tuch. Es hatte den Anschein, als würde die magische Kugel Kingsleys Kopf nie erreichen, denn sie pendelte zwischen den Banden hin und her, sauste im Zickzack über den Billardtisch, zog letztlich aber doch eine schnurgerade Linie Richtung Delbert Kingsley.
    Ein Zustammenstoß der beiden Kugeln war gewiß.
    Der Dämon setzte zufrieden das Queue ab und wartete.
    Die Entfernung zwischen den magischen Kugeln schrumpfte ungeheuer schnell. Das tödliche Billardspiel würde gleich wieder ein Opfer fordern. Jede Umdrehung brachte Mulligans Kopf näher an den von Kingsley heran.
    Gleich würde die eine Kugel zerplatzen. Noch zehn Zentimeter. Neun. Acht. Sieben…
    ***
    Diesmal kriegte Zamorra die dämonische Attacke mit. Ahnungslos saßen sie im Kreis, tranken Kaffee und aßen trockene Kekse. Bill Fleming hatte sich über das Tagespensum den Kopf zerbrochen und schilderte nun den Anwesenden, wie er sich vorstellte, daß man arbeiten sollte.
    »Wir graben am besten nicht alle an derselben Stelle«, sagte er. »Sonst tritt einer dem anderen auf die Füße. Besser wäre es, wenn wir drei Gruppen bilden würden. Vielleicht kannst du mit deinem Amulett den Ort, an dem wir buddeln müssen, präziser eingrenzen, Zamorra.«
    »Ich werde es versuchen«, versprach der Professor.
    »Man könnte auch zwischendurch immer wieder einen Amulettest vornehmen«, bemerkte Nicole Duval.
    Zamorra zuckte die Schultern. »Meinetwegen.«
    »Hoffentlich hat Reeso-han seine irdische Hülle nicht magisch abgeschirmt«, sagte Mulligan.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. In diesem Fall hätten Sie mit dem Weihwasser nichts entdeckt.«
    »Ist auch wieder wahr«, nickte Mulligan.
    Und plötzlich prickelte Zamorras Talisman auf seiner Brust. Er wußte, was das bedeutete.
    Alarm!
    Die schwarze Macht griff wieder an. Wen sollte es diesmal treffen? Der Parapsychologe blickte aufgeregt in die Runde. Bill Fleming? Nein. Nicole? Zum Glück nicht. Frederic Mulligan? Irgendwie schien er in der Sache mit drinzuhängen. Delbert Kingsley? Ja. Er sollte das Opfer sein!
    Es war wie bei Jerry Mann.
    Delbert Kingsleys Augen weiteten sich in panischem Entsetzen. Er sah Mulligans Kopf auf sich zurollen. Doch diesml sah es nicht nur er. Das Amulett ließ es auch Zamorra sehen, wenn auch weitaus nicht so deutlich, wie es Kingsley mitkriegte.
    Kingsley sprang auf.
    Zamorra ebenfalls. Er spannte die Muskeln und katapultierte sich zu dem Mann hinüber, der von der schwarzen Macht als Opfer ausersehen worden war. Für Professor Zamorra war es eine trübe, verwaschene Kugel, in der sich möglicherweise Mulligans Kopf befand, die auf Kingsley zurollte.
    Das Verrückte an der Geschichte war, daß Mulligan seinen Kopf aber nach wie vor auf seinen Schultern trug. Es hatte sich ein Duplikat gebildet, und das befand sich auf Kollisionskurs mit Delbert Kingsleys Kopf.
    »Neiiin!« schrie Kingsley verstört, als die magische Todeskugel auf ihn zufegte.
    Damit konnte er sein Leben aber unmöglich retten. Es mußte mehr geschehen. Und das übernahm Zamorra. Er flog über Kekse, Becher und Kaffeekannen, prallte gegen Delbert Kingsley, packte ihn und riß ihn mit sich zu Boden.
    Für die anderen mußte es den Anschein haben, als wäre Zamorra übergeschnappt. Doch niemand zweifelte daran, daß Zamorra in Ordnung war. Dieser Mann wußte bestimmt haargenau, was er tat.
    Kingsley und Zamorra rollten zur Seite. Der Professor drehte sich auf den Rücken und blickte nach oben. Mit beiden Händen griff er nach seinem silbernen Talisman, doch es war nicht nötig, ihn abzunehmen. Die Geisterkugel flog über sie hinweg, durch die Mauer hindurch, als wäre keine vorhanden, und war im nächsten Moment verschwunden.
    Zamorra atmete erleichtert auf.
    Kingsley war noch völlig verstört. Er hatte den Tod ganz knapp vor Augen gehabt.
    »Verzeihen Sie, daß ich Sie so hart angefaßt habe«, sagte Zamorra, stand auf und half Kingsley auf die Beine. »Aber wenn ich nicht so schnell gehandelt hätte…«
    Kingsley schüttelte den Kopf. »Sie brauchen sich doch nicht dafür, daß Sie mir das Leben gerettet haben, zu entschuldigen, Professor. Es war

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