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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Erde begeben. Fünf Kugeln, die wie Glasbälle aussahen. In zweien befanden sich die Gesichter von Frederic Mulligan und Delbert Kingsley. Der Magier hätte die beiden jetzt auf der Stelle vernichten können, aber das war nicht nach seinem Geschmack. Jetzt waren dort drüben alle - einschließlich Professor Zamorra - erst mal konfus.
    Die schwarze Macht hatte einen aus ihrer Mitte gerissen.
    Das war ein Schock, den sie erst einmal verdauen mußten.
    Der nächste Schlag sollte sie erst treffen, wenn sie sich von diesem halbwegs erholt hatten.
    Reeso-han spielte mit den Kugeln, aber er sorgte dafür, daß Mulligan und Kingsley nichts geschah. Er schuf einige knifflige Stellungen, die er dann souverän meisterte. Es gab niemanden, der dieses königliche Spiel besser beherrschte als er.
    Als er davon genug hatte, stellte er das Queue weg und begab sich zum Dimensionsfenster, das Ininga offengelassen hatte.
    Auf der Erde waren die Grabarbeiten eingestellt worden. Inzwischen wußten es auch die Algerier: Jerry Mann lebte nicht mehr. Die schwarze Macht hatte ihn umgebracht.
    »Ich habe ihn getötet!« schrie Reeso-han triumphierend und schlug sich mit den Fäusten auf die knöcherne Brust. »Und er war nicht der Letzte! Ihr kommt alle dran! Einer nach dem anderen. Und wenn ich die Lust am Spiel verloren habe, lasse ich die Geisterkarawane den Rest besorgen. Es ist aber auch jede andere Überraschung möglich. Das richtet sich ganz nach meiner Laune!«
    ***
    Ibram Mughti und zwei Algerier schaufelten in der Nähe des Forts ein Grab für Jerry Mann. Alle erwiesen dem toten Amerikaner die letzte Ehre. Frederic Mulligan hielt eine ergreifende Grabrede. Er sprach von einem guten Freund, den er verloren habe und um den er immer trauern werde. Professor Zamorra betete laut am offenen Grab und alle beteten mit. Alle. Auch die Algerier. Es störte nicht, daß sie ganz andere Worte gebrauchten und nicht zu Gott, sondern zu Allah beteten.
    Alle waren sie im Gebet vereint.
    Alle, bis auf einen: Ibram Mughti. Seit ihn Reeso-han seiner Befehlsgewalt unterstellt hatte, brachte er das Wort Allah nicht mehr heraus, und beten konnte er schon gar nicht mehr. Er stand da, bewegte nur den Mund und dachte an etwas anderes.
    Mulligan sagte ihm hinterher, er solle das Grab zuschütten, und das tat er mit mechanischen Bewegungen. Es tat ihm nicht leid um Jerry Mann. Vielleicht empfand er sogar so etwas wie Genugtuung über den Tod des Amerikaners - ein Gefühl, das ihm Reeso-han einimpfte.
    Bald nach der Beerdigung brach die Nacht an.
    Es wurde kalt, und keiner fühlte sich in seiner Haut wohl. Nicole Duval schmiegte sich eng an Professor Zamorra. Er schien tief zu schlafen, während sie in die Stille lauschte, die hin und wieder mit fremden Geräuschen durchsetzt war, die das Mädchen wachhielten.
    Ein schwerer Waffengang kündigte sich hier an, und es war fraglich, ob Professor Zamorra ihn gewinnen konnte. Reeso-han hielt zu viele Trümpfe in seiner Hand, und er verstand sie geschickt auszuspielen. Hatte Zamorra in ihm seinen Meister gefunden? Würde der Professor an diesem Prüfstein zerbrechen?
    Ich drücke dir die Daumen, damit du es schaffst, Chérie, dachte Nicole innig. Wie schon so oft, lastet wieder einmal alles auf deinen Schultern. Du darfst dich nicht unterkriegen lassen, denn wenn du verlierst, verlieren wir alle.
    Endlich schlief sie ein. Aber sie verbrachte eine unruhige Nacht, wurde von schrecklichen Alpträumen gepeinigt und glaubte mehr als einmal, ihre letzte Stunde habe geschlagen.
    Hundemüde schlug sie am nächsten Morgen die Augen auf. Wie gerädert fühlte sie sich. Erstaunt stellte sie fest, daß Zamorra nicht mehr neben ihr lag. Sie befand sich allein in dem kleinen Raum, und sie war Reeso-han dankbar, daß er ihnen eine kleine Verschnaufpause eingeräumt hatte. Es gab keine Tür. Eine Decke hing davor. Kaffeeduft schwebte Nicole entgegen. Sie schlug die Decke zurück. Als Zamorra sie erblickte, lächelte er sie freundlich an.
    »Guten Morgen, Nici.«
    »Guten Morgen, Chérie.«
    »Kaffee?«
    »Ja, bitte.«
    Ibram Mughti brachte warmes Wasser für Nicole. Sie wusch sich, kämmte sich, und als sie sich wenig später zu den anderen gesellte, stand der Kaffee bereits für sie da.
    »Ist in der Nacht irgend etwas vorgefallen?« erkundigte sich das Mädchen.
    »Zum Glück nicht«, antwortete Bill Fleming.
    Doch die Verschnaufpause, die ihnen der Dämon eingeräumt hatte, ging in dieser Minute zu Ende.
    ***
    »Jetzt du!« sagte

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